Friedensforschung mit der Maus

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Dienstag, 22. Dezember 2015

"Nützlicher Partner im Kampf gegen den Terror"


Soll sich der Westen mit der syrischen Armee gegen den IS verbünden - mit jener Armee, die Fassbomben auf Zivilisten wirft? Das wäre nicht nur moralisch absurd.
Kommentar von Paul Anton Krüger
Süddeutsche Zeitung, 1.12.2015
http://www.sueddeutsche.de/politik/krieg-in-syrien-die-falschen-verbuendeten-1.2760927

Siehe auch
http://zettelmaus.blogspot.de/2015/12/ruckfall-in-die-vergeltungs-mentalitat.html
http://zettelmaus.blogspot.de/2012/02/schmusebilder.html

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Vom Presseportal der AfD

Pazderski: Anti-IS-Koalition nach Vorbild der Anti-Hitler-Koalition bilden
Berlin (ots) - Zu den Äußerungen von Frau Merkel, in Syrien den IS zu bekämpfen und gleichzeitig Assad stürzen zu wollen, erklärt das AfD-Bundesvorstandsmitglied Georg Pazderski:
"Das ist Gesinnungspolitik samt Realitätsverweigerung auf höchstem Niveau. Frau Merkel müsste eigentlich wissen, dass man den sogenannten IS ohne Assad und seine Truppen, aber auch der syrischen Opposition, nicht besiegen kann. Warum sollte man auch? Assad kann im Kampf gegen den Terror ein sehr nützlicher Partner sein. Schließlich kennt er sich in seinem eigenen Land am besten aus. Zum aktuellen Zeitpunkt seinen Sturz zu fordern, ist schlichtweg Unsinn. Die Zukunft Assads ist eine Frage für die Nachkriegsordnung Syriens. Ich habe den Eindruck, dass Frau Merkel nicht an einer ernsthaften Lösung dieses brisanten Problems interessiert ist.
Ich erinnere an die Anti-Hitler-Koalition, die sehr erfolgreich war, obwohl die einzelnen Koalitionäre vollkommen verschiedene Ideologien und Ziele vertraten. Genauso sollte es sich mit der Anti-IS-Koalition verhalten. Deutschland sollte mit Russland, den USA, Assad und der syrischen Opposition gegen den IS kämpfen und sich nicht fortdauernd mit unrealistischen, ideologiegesteuerten Strategien bei seinen Partnern unbeliebt machen. Merkel verfährt derzeit nach dem Motto 'Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass'. Das kann nicht funktionieren und schwächt den Kampf gegen den Terror."

http://www.presseportal.de/pm/110332/3208048

Paderski: "Auf allen Ebenen gedient"
(ehemaliger Oberst und Generalstabs-Offizier; will im AfD Bundesvorstand "den Beitrag bringen, dass ich für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik einstehe")
https://www.youtube.com/watch?v=CAsQi6NiDXY




Insasse eines syrischen Gefängnisses unter der Regierung Assad. - Bildquelle: https://www.facebook.com/falkasim/photos/
a.175325562524576.45538.151271931596606/1181573558566433/?type=3
 

Sonntag, 18. Mai 2014

Antimilitaristische Aufrüstung: Ist Japans Weg vor 120 Jahren ein Vorbild?


In Rüstung zu investieren sei ein auch heute wieder empfohlener Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung, schrieb zustimmend die FAZ noch 2013 in einem Artikel über den japanischen Politiker Korekiyo Takahashi (1854-1936). Der 1936 von Militaristen ermordete Politiker, der die Aufrüstung Japans voran getrieben und das Land auf den russisch-japanischen Krieg von 1905 vorbereitet hatte, werde von vielen Japanern als ein letztes Bollwerk gegen den Militarismus gesehen und jetzt wieder als Vorbild entdeckt.
Der Gedanke, dass die vermeintlich antimilitaristische Aufrüstung den Aufstieg der Militaristen gefördert haben könnte – dass man Takahashi also auch als das Gegenteil eines Bollwerks, nämlich als Opfer eines Zauberlehrlings-Phänomens sehen könnte -, kommt gar nicht erst auf.

 
Es scheint, als gelte auch 2013 immer noch Max Webers Aussage von 1894 als selbstverstaendlich:

Eine starke Börse kann eben kein Klub für „ethische Kultur“ sein, und die Kapitalien der großen Banken sind so wenig „Wohlfahrtseinrichtungen“ wie Flinten und Kanonen es sind
.



Das Max-Weber-Zitat erscheint in einer Zusammenstellung von Zitaten in einem Arbeitspapier des Institut für Ökologie und Unternehmensführung an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL e.V. in Oestrich-Winkel: Umwelt- und Nachhaltigkeitstransparenz für Finanzmärkte – Stand und Perspektiven (Datumsangabe nicht gefunden, wohl um 2002); http://www.sbi21.de/fileadmin/user_upload/AP_37.pdf

Im gleichen Papier wird dieser und ähnlichen Aussagen von Wirtschaftsgurus der letzten Jahrzehne ein Zitat von 2001 entgegen gestellt (Hervorhebung in Fettdruck von mir):

Es ist interessant zu beobachten, dass gesellschaftlich oder sozial orientierte Fonds in den vergangenen fünf Jahren offenbar besser abgeschnitten haben als ihre konventionellen „Counterparts“. Ihr Wachstumsvorsprung ist aber gering, und es ist zu früh, die langfristige Güte solcher Fonds einzuschätzen. Dennoch kann die Bedeutung der sozial orientierten Investitionen kaum überschätzt werden, denn sie deuten auf eine tief greifende Wandlung der Logik des Kapitalismus hin. Dessen Lehrbücher werden nach wie vor unter der Annahme geschrieben, dass jeder Investor für sich allein nach maximaler Rendite strebt.
Wenn aber die Investoren daneben auch ihre gesellschaftliche Verantwortung in die Entscheidungen einbeziehen, dann müssen die Lehrbücher umgeschrieben werden.
Thomas Donaldson

Soweit ist es aber wohl noch lange nicht.


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Der Bankier und Politiker Korekiyo Takahashi -
In den USA positiv gesehen und durch Beratung gefördert, wichtige Figur für die finanzielle Ermöglichung des japanisch-russischen Kriegs von 1905; vom japanischen Kaiser ausgezeichnet:

For contributing to Japan's war effort against Russia by raising great sums through selling war bonds abroad, he was made a member of the House of Peers in 1905, at the age of 52. The next year he became president of the Shokin Bank. In 1907 he received the first of several decorations from the Emperor. Takahashi was made a baron and later a viscount, and in 1911 he became governor of the Bank of Japan, where he lowered interest rates as an anti-depression measure.
http://www.jstor.org/discover/10.2307/20728180?uid=3738336&uid=2129&uid=2134&uid=2478576867&uid=2&uid=70&uid=3&uid=2478576857&uid=60&purchase-type=article&accessType=none&sid=21104034871117&showMyJstorPss=false&seq=15&showAccess=false   






Kaiser Meiji (明治天皇, Meiji-tennō, 1852 – 1912)
erhält den Hosenbandorden (Order of the Garter)
des Vereinigten Königreichs Großbritannien; 1906
Bild: http://en.wikipedia.org/wiki/Emperor_Meiji



Tōgō Heihachirō: "Nelson des Ostens",
um 1905
Bild: Wikipedia




Marshal-Admiral Marquis Tōgō Heihachirō, ((東郷 平八郎; 1848 – 1934)
Erfolgreich im japanisch-russischen Krieg von 1905, wurde von britischen Journalisten "Nelson des Ostens" genannt; soll sich selbst fuer eine Reinkarnation des britischen Admirals Horatio Nelson gehalten haben.
Dieser Krieg war aus westlicher Sicht ein guter Krieg. Im 2. Weltkrieg wurden, angefangen mit dem Angriff auf Pearl Harbour, von japanischer Seite aehnliche militaerische Strategien eingesetzt, aber diesmal gegen die westlichen Alliierten. Nun praegten Hass-Karikaturen das Bild von japanischen Kriegsfuehrern.



Hirohito, Kaiser Shōwa (昭和天皇,
Shōwa-tennō, 1901 – 1989),
als Kleinkind während der Regierungszeit
seines Großvaters Kaiser Meiji.
Mit den Atombomben auf Hiroshima und
Nagasaki 1945 sollte die bedingungslose
Kapitulation Japans erzwungen werden;
im Unterschied zu einer verhandelten
Kapitulation ging es dabei besonders
um die Absetzung Hirohitos.
Die Alliierten entschieden sich dann
doch dafür, ihn und seine Dynastie
im Amt zu  belassen.
Bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Hirohito






Hideki Tojo, der japanische Premierminister, der
die Bombardierung
von Pearl Harbor anordnete,
in einer Karikatur; USA, 2. Weltkrieg. 
Bild:
http://firedirectioncenter.blogspot.com/2012/
04/battles-long-ago-operation-vengeance.html


Bemerkenswert auch: Die Darstellung des
Feindes erinnert
an John Beddoes Negreszenz-
Index; vgl. Posts mit Label
„Negreszenz-Theorie“
auf meinem anderen Blog; s. Abb.
aus Harper’s
Weekly auf
http://guttmensch.blogspot.com/2011/
05/die-iren-und-die-juden-kommen-weitere.html

































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M. M. WARBURG & CO. Ein Bankhaus in der deutschen Weltpolitik 1905—1933
Alfred Vagts
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
45.
Bd., H. 3 (1958), pp. 289-388
Published by: Franz Steiner Verlag

http://www.jstor.org/discover/10.2307/20728180?uid=3738336&uid=2129&uid=2134&uid=2478576867&uid=2&uid=70&uid=3&uid=2478576857&uid=60&purchase-type=article&accessType=none&sid=21104034871117&showMyJstorPss=false&seq=12&showAccess=false


„Das Faktum, daß sich ein Mitglied des Hamburger Bankhauses M. M. Warburg & Co. an Bord der deutschen Kriegsschiffe bei Agadir und an Land in Südmarokko im auch politisch erhitzten Sommer 1911 befand, möchte leicht allerhand Schlüsse und auch Kurzschlüsse hinsichtlich des wilhelminischen Imperialismus als letzter (oder vorletzter) Phase des Finanzimperialismus* nahelegen.“

Aber solche Schlüsse oder Kurzschlüsse seien falsch, argumentiert Vagts dann weiter.
Er zieht das Max-Weber-Zitat heran, wonach eine Börse eben kein Ethik-Klub sei.
Er erwähnt u.a. die Finanzierung des Bankhauses Warburg für die deutsche Beteiligung an der Bekämpfung des Boxeraufstands in China und die Zusammenarbeit der Bankiers Warburg und Schiff mit dem japanischen Bankier und Politiker Korekiyo Takahashi bei der finanziellen Ermoeglichung des japanisch-russischen Kriegs.

Vagts stellt diese Finanzierungen als professionelle, wohl abgewogene und im Kontext geradezu zwingende Entscheidungen dar. Er kommt damit der Möglichkeit zuvor, dass die Bankiersdynastie Warburg in den Vorwurf des preußisch-deutschen Militarismus im Vorfeld des Ersten Weltkriegs einbezogen werden könnte.

Tatsächlich ist es so, dass fast alle kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Bankiersfamilien Warburg und Schiff, die mir bisher untergekommen ist, aus einer entweder rechts- oder linksextremistischen Ecke kommt, oft mit einer kräftigen Prise Antisemitismus. Das dürfte Grund genug sein für jeden Historiker, der bei Sinnen ist, das Thema „finanzielle Kriegsbereitschaft“ (Titel eines Vortrags von Max Warburg aus dem Jahre 1907, den er auch in seinen Erinnerungen erwähnt) aus der Diskussion der Kriegsstimmung vor 1914 unbedingt heraus zu halten. Völkermord wird aber nicht dadurch zu einem weniger großen Verbrechen, dass Angehörige des verfolgten Volkes nicht immer nur in jedem einzelnen Fall über alle Maßen klug, weise und ihrer Zeit weit vorausschauend gehandelt haben. Es kann nicht sein, dass nur Übermenschen des Schutzes vor Verfolgung und Mord würdig sein sollen. Dies muss auch für ganz normale Menschen gelten, die Fehlern und Irrtümern unterliegen können; vor allem auch solchen, die für ihre Zeit typisch sind. Alles für nicht hinterfragbar zu halten, was von Angehörigen der Bankiersfamilien Warburg und Schiff jemals für gut befunden wurde, kann bedeuten, bei z.T. überkommenen Normen und Wertvorstellungen stehen zu bleiben.

Wenn Alfred Vagts, der im Einvernehmen mit Familie Warburg und möglicherweise in deren Auftrag über das Bankhaus Warburg schrieb und sich dabei auf Wertvorstellungen berief, die inzwischen über 100 Jahre alt sind (s.o., Max-Weber-Zitat), dann müssen wir dem heute nicht 1:1 folgen. Wir müssen auch nicht seine Vorstellung übernehmen, dass der gute „military way“ des Westens vom Militarismus preußisch-deutscher Prägung fundamental verschieden sei, und die Finanzierung von Kriegen ein Geschäft wie jedes andere.


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Festgefahren in altem Denken?

Sonntag, 13. April 2014

Spitzname "Putler"

Russland von der NATO jetzt offiziell zum Feind erklaert
 
1. Mai 2014
 
WASHINGTON (AP) — After two decades of trying to build a partnership with Russia, NATO now feels compelled to start treating Moscow as an adversary, the alliance's second-ranking official said Thursday.

http://news.yahoo.com/nato-official-russia-now-adversary-150211090--politics.html

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Putin gibt zu: Maskierte Maenner auf der Krim waren russische Truppen  

Putin's Ukraine Fiction Is Falling Apart
Michael Kelley  / Yahoo       30.4.2014                                                                                                 

Igor Strelkov, a suspected Russian intelligence officer who has emerged as the face of the insurgency, recently told journalists that he and his men entered Ukraine from Crimea. Earlier this month, Putin admitted that the masked men in unmarked military uniforms who commandeered Crimea were Russian troops.

http://finance.yahoo.com/news/putins-ukraine-fiction-falling-apart-104803759.html

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30.4.2014


IMF says Russian economy already in recession

MOSCOW (AP) — The International Monetary Fund estimates that Russia's economy has already entered recession as fears of broad economic sanctions weigh on the economy.
 
Associated Press


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"Anti-Terror-Einsatz" gegen prorussische Separatisten

Die Lage im Osten der Ukraine spitzt sich weiter bedrohlich zu. Kiew wirft Moskau offen "Aggression" vor und setzt erstmals Spezialkräfte ein. Bei einem "Anti-Terror-Einsatz" gegen prorussische Separatisten sind nach offiziellen Angaben ein Geheimdienstmitarbeiter getötet worden sein. Der Westen hofft auf Deeskalation - und Signale aus Russland.

http://www.n-tv.de/politik/Gabriel-stoppt-umstrittenen-Panzer-Deal-article12652726.html
ntv  13.4.2014



Anti-Terror-Kampf:
So nennt Putin wiederum den Kampf gegen die Tschetschenen - und "rechtfertigt" das brutale Vorgehen in Tschetschenien damit, dass es tatsaechlich Tschetschenen gibt, die zu Mitteln des Terrorismus greifen.

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Spitzname "Putler" kam wohl zuerst in Litauen auf


Putin is ‘Putler’ to parts of Eastern Europe
By

 
A man holds a sign depicting Russian President Vladimir Putin as World War II German dictator Adolf Hitler with text reading "Putler you're finished !" during a demonstration entitled "Ukraine and Crimea are together" in Kiev, on March 2, 2014. AFP photo

Below you will find a paragraph from a column that ran in the Moscow Times, an English-language newspaper published in Russia and which, as you will see, does not shy away from calling out Vladimir Putin. Note the historical references to WWII:
 
 
[T]he Ukrainian revolution has unleashed a wave of hatred and chauvinism in Russia. Not only traditional Putin supporters but anti-Putin nationalists are backing him. The mood harks back to Germany during the 1938 Sudeten crisis. If Putin misses the historic opportunity to “save” ethnic Russians in Crimea and eastern parts of Ukraine from “Ukrainian fascists,” he risks being labeled a sellout or a coward. Either decisively or by stealth, Putin has doomed himself to go down this road.

 
[...] I first noticed the “Putler” reference in looking around on a news site from Lithuania, [...] One of the Eastern European Baltic states, Lithuania was trapped between Stalin and Hitler in World War II [...]
 
 http://dallasmorningviewsblog.dallasnews.com/2014/03/putin-is-putler-to-parts-of-eastern-europe.html/ 


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Eurovision winner Ruslana shows support for Ukraine protesters

26 February 2014

Ukrainian singer Ruslana, who won the Eurovision Song Contest in 2004, has been at the European parliament in Strasbourg to show support for protesters in her home country.
Speaking to the BBC's Chris Morris, she said she wanted the EU to help Ukraine organise its democratic process ahead of elections due to take place in May.
Also known as a political activist, Ruslana has denied reports that she might become part of the next government.
Video footage from November 2013 shows her singing alongside protesters in Kiev.
 
http://www.bbc.com/news/world-europe-26353823


Siehe auch Stichworte "Ukraine" und "Russland" in diesem Buch:
"Kampf der Kulturen": der Eurovision Song Contest als Mittel national-kultureller Repräsentation. Von Irving Wolther,Königshausen & Neumann, 2006 

http://books.google.com/books?id=KScH3tsXORgC&printsec=frontcover&dq=inauthor:%22Irving+Wolther%22&hl=en&sa=X&ei=o-tLU-DUDuGL7AbO_YCYCg&redir_esc=y#v=onepage&q=russland&f=false


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Andreas Umland: Neue ideologische Fusionen im russischen Antidemokratismus: Westliche Konzepte, antiwestliche Doktrinen und das postsowjetische politische Spektrum. In: Gefährdungen der Freiheit. Extremistische Ideologien im Vergleich. Hrsg. Uwe Backes und Eckhard Jesse, Vandenhoeck & Rupprecht, 2006; S. 381

Siehe Kommentar auf
http://guttmensch.blogspot.com/2011/12/lebensborn-und-gnadentod-zwei.html


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DIE WELT  24.04.14
Ukraine
 
 "Sie drohten uns, nannten uns Affen und Unmenschen"



[...] Doch jetzt hat es in Slawjansk keinen Sinn, die Polizei zu rufen. Die Polizeistation und die Geheimdienstzentrale der Stadt sind von Anhängern der "Autonomen Republik von Donezk" besetzt. Sie fordern eine Abspaltung von der Ukraine und haben die ganze Macht in der Stadt übernommen. Viele von diesen Männern in Tarnuniform laufen mit Maschinenpistolen und Makarows rum, die sie sich von Lagern der ukrainischen Sicherheitskräfte geholt haben. Einige Maskierte in Slawjansk wirken sehr professionell, andere dagegen wie Menschen, die mit den Waffen, die in ihren Händen gelandet sind, kaum umgehen können. Das macht den Einwohnern der Stadt noch mehr Angst.
 
Die Separatisten behaupten, dass sie gegen "Faschisten in Kiew" kämpfen.
Damit meinen sie die nationalistische Partei Swoboda und die Bewegung Rechter Sektor, manchmal aber die ganze neue Regierung in Kiew. Dabei verschweigen sie, dass es in den eigenen Reihen von Separatisten genug fremdenfeindlich gestimmte Menschen gibt. Ruslan Mikeda, ein Mann mit dem Vollbart, der die Einfahrt in die besetzte Geheimdienstzentrale überwacht, findet es in Ordnung, dass Roma-Häuser in Slawjansk überfallen werden. "Zu uns kommen Einwohner und beschweren sich über die Zigeuner", sagt er. "Sie sind Verbrecher und handeln mit Drogen." Die alte Polizei sei von ihnen geschmiert worden. Aber jetzt habe die Bürgerwehr die Rolle der Polizei übernommen. "Und unsere Jungs meinen es ernst, wir wollen die Stadt von ihnen säubern." [...]


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27.04.2014

US Sanktionen gegen Russland zielen vor allem auf die Ruestungsindustrie /
keine Waffenlieferungen an die Ukraine


Sanctions to target Russia's defense industry, others: US

Yahoo News

Washington (AFP) - The next round of US sanctions against Moscow over Ukraine will target Russia's defense industry as well as individuals and companies close to President Vladimir Putin, a senior US official said Sunday
"Starting this week, in coordination with our allies and partners, we'll be exerting additional pressure on the people closest to him, the companies they control, the defense industry. All of this," deputy national security adviser Tony Blinken said on CNN's State of the Union.
In a separate interview with CBS's "Face the Nation," Blinken said high technology exports to the Russian defense industry would be affected.
President Barack Obama said earlier Sunday the sanctions
being drawn up by G7 countries were a punishment for Moscow's "provocation" in eastern Ukraine.
"It is important for us to take further steps sending a message to Russia that these kinds of destabilizing activities taking place in Ukraine have to stop," Obama said in Kuala Lumpur.
Blinken, however, made clear that Washington would not meet Ukraine's demands for weapons despite menacing Russian military exercises on its borders.
"Here is the bottom line. We could send weapons to Ukraine. It wouldn't make a difference in terms of their ability to stand up to the Russians," he said.
Instead, he said Washington would focus economic aid to Kiev, with an estimated $37 billion being rounded up by Washington, the IMF, World Bank and others.
"We need to be deliberate and do this in coordination with our partners," he said. [...]

http://news.yahoo.com/sanctions-target-russias-defense-industry-others-us-154909705.html


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EU Assoziierungsabkommen Paragraph 7: Militärische Zusammenarbeit

  • Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz kritisiert einseitige und weglassende Berichterstattung in den Medien 
  • Unterschwelligkeiten, zweierlei Mass; z.B.: Pro-russischer Mob
  • Territotiale Integritaet - Selbstbestimmungsrecht im Voelkerrecht; Vorsicht mit Begriff Annexion
  • Zur Gefahr der Vereinnahmung: Die richtigen Themen nicht den falschen Leuten ueberlassen
  • Von Gorbi-Manie zu Putin-Phobie

https://www.youtube.com/watch?v=18tUv7kr5Xs

Samstag, 5. April 2014

Drohnen, die sich lohnen - "ein fast unbegrenzter Markt"


Aus dem Koalitionsvertrag:


Aus­rüstung, Beschaffung und Nutzung (S. 178)
"Unbemannte Luft­fahrzeuge spielen bereits heute beim Bundes­wehr-Einsatz in Afghanistan bei der Auf­klärung und dem Schutz unserer Soldaten eine wichtige Rolle. Auch künftig wird die Bundes­wehr auf derartige Fähig­keiten angewiesen sein. Die Koalition wird eine europäische Ent­wicklung für unbemannte Luft­fahrzeuge voranbringen. (...)
Extralegale, völker­rechts­widrige Tötungen mit bewaffneten Drohnen lehnen wir kategorisch ab. Deutsch­land wird für die Ein­beziehung bewaffneter unbemannter Luft­fahrzeuge in inter­nationale Abrüstungs- und Rüstungskontrollregime eintreten und sich für eine völker­rechtliche Ächtung vollautomatisierter Waffen­systeme einsetzen, die dem Menschen die Ent­scheidung über den Waffen­einsatz entziehen.
Vor einer Ent­scheidung über die Beschaffung quali­tativ neuer Waffen­systeme werden wir alle damit im Zusammen­hang stehenden völker- und verfassungs­rechtlichen, sicherheits­politischen und ethischen Fragen sorg­fältig prüfen. Dies gilt ins­besondere für neue Generationen von unbemannten Luft­fahrzeugen, die über Auf­klärung hinaus auch weitergehende Kampffähigkeiten haben."

http://www.bundeswehr-monitoring.de/auftrag-und-struktur/koalitionsvertrag-von-union-und-spd-liegt-vor-14096.html

Siehe auch
http://zettelmaus.blogspot.com/2013/11/koalitionsverhandlungen-bleibt.html



Drone Watch - Death from Above
http://sojo.net/blogs/2012/06/04/drone-watch-death-above

Erlaubnis zur Verwendung des Bildes von Kurt Lightner (for Sojourners, "Faith in Action for Social Justice) angefragt

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"Grounded"

Theaterstueck von George Brant ueber eine Angestellte, die per Knopfdruck Menschen in ueber 12.000 Kilometer Entfernung toetet, und dann nach Hause geht zu ihrer Familie. 


Drone strikes by the United States seemed to be in the news only sporadically in 2011, when George Brant chanced on a statistic that said the Obama administration was using them at least four times more than the pace they were employed by President George W. Bush. His curiosity ignited, the playwright delved into the subject and emerged with “Grounded,” an award-winning play that explores the life of someone who pushes a kill button while 8,000 miles from the target, then goes home to her family.


http://techrights.org/2014/03/27/digital-abuses/


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ARD: "Ohne Ramstein wäre US-Drohnenkrieg unmöglich" | tagesschau.de                                                               
Deutschland spielt eine weit wichtigere Rolle im US-Drohnenkrieg als bislang bekannt. Nach Recherchen des NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung werden Drohnenangriffe nicht nur über den US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz koordiniert. Vielmehr ist die Militärbasis Dreh- und Angelpunkt für sämtliche Drohnenaktivitäten. Demnach werden hier rund um die Uhr Live-Bilder der Drohnen ausgewertet.

Von Volkmar Kabisch, Panorama-Redaktion, NDR
Textbeitrag zu:
US-Militärbasis Ramstein offenbar bedeutender Stützpunkt für Drohnen-Einsätze
tagesschau 20:00 Uhr, 03.04.2014, Julie Kurz/John Goetz, NDR

Brandon Bryant hat bis zum Ende seiner Dienstzeit als Drohnenpilot in einer Einheit der amerikanischen Streitkräfte gedient, die genau 1626 Menschen getötet haben soll. So hat es ihm die US-Air-Force schriftlich mitgeteilt. Stolz ist er darauf nicht. Irgendwann konnte er nicht mehr. Er sagt, er habe sich schuldig gemacht. Schließlich verließ er die Truppe. Doch für den 28-Jährigen ist klar: "Deutschland ist essenziell für alle amerikanischen Drohnenoperationen weltweit. Ohne die Ramstein Air-Force Base in Deutschland wäre das alles nicht möglich."
Wenn Bryant auf einem Stützpunkt in New Mexico den Dienst am Joystick versah, "dann gab es bei mehr als 6000 Stunden, die ich geflogen bin, und Tausenden Missionen, die ich geflogen bin, keinen einzigen Fall, in dem ich Ramstein nicht angerufen hätte, um mich mit meiner Drohne verbinden zu lassen." Denn auf der Luftwaffenbasis befinde sich die zentrale Relais-Station, die den Piloten in den USA mit seiner Drohne in Einsatzgebieten wie Pakistan oder Jemen verbindet.

Wegen der großen Entfernung zwischen den Einsatzgebieten im Nahen Osten und den Drohnenpiloten in den Vereinigten Staaten müsse das Signal der Drohne über Deutschland umgeleitet werden - per Satellit und Erdkabelverbindung. […]
Dabei ist Ramstein nicht nur eine Durchgangsstation für Drohnendaten aus Pakistan oder dem Jemen. Hier werden die Daten durch Spezialeinheiten sogar ausgewertet und verarbeitet.

So befindet sich auf der Basis das so genannte "Distributed Ground System" (DGS-4), zu Deutsch etwa Boden-Verteilungs-System. [..] Hier arbeiten Analysten, Techniker und Militärs. […] "Sie sind diejenigen, die dafür verantwortlich sind, sicherzustellen, dass wir die bösen Typen töten", sagt Drohnenpilot Bryant über das DGS.
Die Aussage wird durch Einträge im Karriere-Netzwerk LinkedIn bestätigt. Hier berichten Dutzende ehemalige und noch aktive Mitarbeiter stolz von ihrem Job im DGS-4 - auf der Luftwaffenbasis Ramstein. Einer berichtet darin, "Echtzeit-Videos im globalen Krieg gegen den Terror" ausgewertet zu haben. Ein anderer schreibt über seine Tätigkeit im DGS-4, er habe an "Predator-Drohnen-Missionen" teilgenommen. In welche Operationen das DGS in Ramstein konkret eingebunden ist, darüber verweigert das US-Militär die Auskunft - aus Geheimhaltungsgründen.

Die Bundesregierung erklärte auf Anfrage, die US-Regierung habe ihr versichert, "dass von amerikanischen Stützpunkten in Deutschland Einsätze bewaffneter ferngesteuerter Luftfahrzeuge weder geflogen noch befehligt werden".
Deutschlands Rolle im umstrittenen Drohnenkrieg der Amerikaner ist bedeutender als bisher angenommen. Der NSA-Untersuchungsausschuss in Berlin muss nun Antworten liefern. Drohnenpilot Bryant könnte zur Aufklärung beitragen. Bisher ist er nicht vorgeladen.

Der NDR, der WDR und die "Süddeutsche Zeitung" hatten im vergangenen Jahr erstmals über die deutsche Verwicklung in den Drohnen-Krieg berichtet und die Debatte damit angestoßen.


http://www.tagesschau.de/inland/ramstein-drohnen100.html



Barack Obama winkt Good Bye zum Abschluss
eines Besuches auf der Militaerbasis Ramstein (2009)
Bildquelle:
http://commons.wikimedia.org/wiki/
File:Barack_Obama_waves_goodbye_to_military_personnel
_at_Ramstein_Airbase.jpg

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"Aufstaendische" oder Zivilisten: Wen toeten die Drohnen wirklich?

Von der Webseite der Columbia University Law School

Debate about drone strikes often centers on who is killed: "militants" or civilians. In the absence of official information, casualty estimates provided by media fill the gap; however, the estimates are incomplete and may significantly undercount the extent of reported civilian deaths. The US government owes the public an accounting of who is really being killed.

http://web.law.columbia.edu/human-rights-institute/counterterrorism/drone-strikes/counting-drone-strike-deaths


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Mr Livingston wurde Lord Livingston - Anerkennung fuer seinen Beitrag zum Drohnenkrieg?

The former chief executive of BT, who is now a senior Government trade minister, is at the centre of a row over Britain’s alleged role in America’s secret drones’ war.

Ian Livingston was head of the telecoms giant when it won a contract to set up a top secret £15m communications link between an RAF base in Northamptonshire and America’s headquarters for drone attacks in Africa. Last year he was made Lord Livingston and four months ago started a high-profile trade job in the Department of Business, Innovation and Skills (BIS).

Mr Livingston was head of the telecoms giant when it won a contract to set up a top secret £15m communications link between an RAF base in Northamptonshire and America’s headquarters for drone attacks in Africa. Last year he was made Lord Livingston and four months ago started a high-profile trade job in the Department of Business, Innovation and Skills (BIS).

Lord Livingston, former CEO of BT, is at the centre of a row over the company’s involvement in America’s secret military drone war, which has killed hundreds of civilians in Yemen.


http://techrights.org/2014/03/27/digital-abuses/



Ian Livingston:
Unbezahlter Handelsminister mit fettem Abschiedsgeschenk
von der Drohnentechnologie-Firma BT
Ian Livingston: New unpaid government trade minister gets almost £9million golden goodbye from BT - Mirror Online                               

Sep 20, 2013
By Graham Hiscott

Departing chief executive Ian Livingston will not be paid in his Government role.
But he is unlikely to have any money worries after BT confirmed it was giving him 2.6million shares, currently worth £8.9million.
BT chairman Sir Michael Rake said: “Ian has done a wonderful job and so this is clearly reward for success.
“BT is far healthier than it was when he took over.”
Baron Livingston, 49, got £2.4million last year in salary, pension and bonuses as well as £6.6million in shares.

Colin Dennis
8:04 PM on 6/10/2013
Re Ian Livongston MD of BT.

Mr. Livingston may have done a good job for BT, but for people like my mother he was useless. Mother is 90 years old and as already had one heart attack.
We bought a helpline box which comes with a necklace which is worn around the neck.
If there is a problem a button is pressed on that necklace which should give directed contact to the help line provider. This does require a reliable working phone line.
In mother's case her phone line had intermittent connection problems for about one year. Which holding a conversation the connection would drop many times, some times only being able to say one word before it disconnected.
The fault was reported to BT's indian call centre. The problem persisted. I phoned to ask what had been done to resolve the problem.
The lady on the phone confirmed the fault was reported but stated nothing had been done at all.
We were told by BT to get mother another phone which we did.
The problem continued.
Again we were told by BT to get another phone for mother which we did.
We also got a mobile as BT's system was so unreliable.
Eventually BT sent down an engineer. He did nothing, but blamed the help line box.
The help line company replaced the box.
The fault continued.
A second engineer came down, again he blamed the help line box even though it had been replace. Eventually a third engineer came down. He took mothers phone, went outside and with a long pole tap the phone wire leading to the house, the phone dropped the contact.
I emailed Mr Livingston at the onset of mother's problem so he was fully aware of it.
So in my opinion, far from being given 9 million pounds he should have been sacked.
C.Dennis
http://www.mirror.co.uk/news/uk-news/ian-livingston-new-unpaid-government-2289339



Siehe auch Stichwort "Livingston" auf

http://guttmensch.blogspot.com/2011/10/antwort-auf-kommentare-zu-bevolkerungs.html


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Livingston tritt fuer Reduzierung staatlicher sozialer Leistungen ein
(klar, irgendwo muss das Geld fuer die Drohnen ja eingespart werden)

He recently caused a degree of controversy by leading a group of businessmen to deliver a register of thanks and confidence to George Osborne for the series of Conservative Party instituted government cuts which, despite constant appraisal that "we are all in this together", will hit precisely the kind of people attending Celtic games as fans rather than those that sit up in the Directors Box.
http://www.thecelticwiki.com/page/Ian+Livingston


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Drohnen - Zorn bei Betroffenen - Eskalation

Google Suche: Drones Resentment Escalation
Rd. 3.610.000 Ergebnisse (10.4.2014)

https://www.google.com/#q=drones+resentment+escalation

Gen McChrystal: US drone activity causes 'tremendous resentment ...

rt.com/usa/mcchrystal-afghanistan-presence-drones-991/

 
 
www.vice.com/read/are-us-drones-al-qaedas-strongest-weapon



blogs.reuters.com/david-rohde/.../how-obamas-drone-war-is-backfiring/
Mar 1, 2012 - Under Obama, the drone campaign has escalated rapidly. ....
will never be sanitary and people at or near the receiving end will always resent it.



... Suche ergaenzt mit dem Zusatz "Blowback"

https://www.google.com/#q=drones+resentment+escalation+blowback
Rd. 685.000 Ergebnisse

Drone Wars And Blowback; At Least Reps. Adam Schiff and Walter ...

davidstockmanscontracorner.com/.../drone-wars-and-blowback-at-least-r...

The drone-war blowback | openDemocracy
Sep 29, 2011 - A greater focus on pilotless armed drones as an instrument of war by the ... the latter carries even greater implications because of the escalation involved. ... and resentment among survivors, and empower those who can best ...


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Gewaltverherrlichung/ -verharmlosung in Videospielen (vgl. Livingstons Verbindung zu "Gameplay"; s.o.)

"The expert in military psychology David Grossman claimed that violence in computer games has the same effect with the military training over the soldiers, hat is to overcome the instinctive aversion upon the killing act. For example, the military workers noticed that at more infantrymen this aversion can be annihilated during exercises with the simple replacement of the traditional target with a human shape. Alike, computer violent games develops the familiarization and will of killing."

Aus "Argumentative Essay / Games and Violence"





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Drohnen, die sich lohnen
„Ein fast unbegrenzter Markt“

Siehe auch Kommentare unten mit Stichwort „Drohnen“
und Blog-Post
http://zettelmaus.blogspot.com/2014/04/drohnenkrieg.html

Aus
Drones create a buzz in Southern California aerospace industry
Los Angeles Times, 10. Sept. 2010

The development of unmanned aircraft, an increasingly vital weapon in modern warfare, is centered in the region and growing rapidly as billions in federal money pours in each year.buzz in Southern California aerospace industry

Reporting from Poway — The cars begin rolling through the security checkpoints before dawn. Here, in a sprawling complex amid the craggy rock outcroppings of north San Diego County, 3,300 workers are building a new generation of weapons central to the military's vision for modern warfare.
This is where General Atomics Aeronautical Systems makes the Predator and Reaper drones, robotic planes that can thread the rugged mountains of Pakistan, capture video images of terrorist hideouts and launch 500-pound Hellfire missiles to blast them apart.
The company's 1.9-million-square-foot facility is a showcase for Southern California's drone industry, which employs an estimated 10,000 people. The fast-growing business is fueled by Pentagon spending — at least $20 billion since 2001 — and billions more chipped in by the CIA and Congress.
Seeing an almost limitless market, dozens of defense contractors — Boeing Co. and Lockheed Martin Corp. among them — are now vying to get in on the action. They are building surveillance drones the size of insects that can fly through open windows, and others as big as jetliners that can skim the stratosphere. […]
"It is the most hotly sought-after weapon system in a generation," said Loren Thompson, a military policy analyst for the Lexington Institute, a think tank in Arlington, Va.
The industry is centered in Southern California, a testament to the region's rich aerospace history and the skilled workforce that arose with it.
It's also the product of big-money lobbying and pork-barrel politics. […]
[Thomas J. Cassidy [Jr.], a gruff former Navy rear admiral, was hired by General Atomics to persuade his former comrades in the military to buy the Predator. Now he was looking for any customers he could find. The Predator could be used to spot wildfires, he told his latest prospects. It could monitor global warming. […]
It was Sept. 6, 2001. Five days later, the world changed. […]
It was a turning point for General Atomics, and the company was poised to take full advantage of the opportunity.
Through its political action committee, General Atomics had been making friends in Washington since the early 1990s, giving nearly $3 million since 1998, according to the Center for Responsive Politics.
By comparison, the political action committee for Northrop Grumman Corp. in Century City gave $8.2 million over the same period. But Northrop is a giant, with 120,000 employees and $33 billion in annual revenue. Analysts estimate that General Atomics, which is privately held, has 4,500 employees and annual revenue of about $600 million.
Among those who received campaign money from General Atomics was former Rep. Randy "Duke" Cunningham, a San Diego-area Republican who in 2006 was sentenced to more than eight years in prison for accepting $2.4 million in bribes from two military contractors and evading income taxes.
General Atomics was not involved in that scandal. But it counted Cunningham among its favored friends, giving him a total of at least $35,000 for his campaigns from 1998 to 2006, and holding a 2004 fundraiser for Cunningham and other candidates at its corporate headquarters in San Diego.
Contributions tell only part of the story. From 2000 through mid-2005, General Atomics spent $660,000 —more than any other U.S. company — to pay for 86 trips for members of Congress, their spouses and aides to company facilities and overseas destinations, according to a study by the watchdog group Center for Public Integrity. Such junkets have since been banned.
"We weren't the only ones spending money," said Cassidy, 78, who recently retired as president of General Atomics' Aircraft Systems Group. "But we had our fair share of guys who were fighting for us on the Hill."

http://articles.latimes.com/2010/sep/12/business/la-fi-drones-20100912

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Aus
Drohnen-Projekt: EU unterstützt Rüstungsfirmen mit Millionen
Deutsche Wirtschafts Nachrichten  |                 


Im letzten Jahr beauftragten sieben EU-Länder – darunter Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Niederlande, Polen und Spanien – die EDA mit einer Machbarkeitsstudie zur gemeinsamen Produktion von Militär-Drohnen. Ab 2020 wollen diese Länder über militärische Drohnen verfügen. Deutschland hatte sich bereits bei der Entwicklung der Euro-Hawk-Drohne blamiert, weil diese keine Zulassung für den Luftraum erhielt (mehr hier). Dabei wurden Steuergelder in Milliardenhöhe verschwendet. Trotz ungeklärter Rechtslage zu Drohnen, investierte Deutschland nochmals 483 Millionen Euro das Folgeprojekt Global Hawk (hier). [...]

„Es ist wahr, dass Forschung potentiell sowohl für militärische als auch zivile Anwendungen genutzt werden kann, aber das Wichtige ist, dass wir militärischen Luftraum und zivilen Luftraum unterschiedlich regulieren“, sagte Helen Kearns dem EUobserver.

Die NGO Statewatch erkennt dagegen einen klaren Trend von Drohnenprojekten mit „militärischem und repressivem“ Nutzen. Darunter seien etwa Drohnen für Polizei-Einsätze oder für Grenzkontrollen mit Auswirkungen für Persönlichkeits- und Menschenrechte. Statewatch beschreibt die EU-Forschungsgelder als „Blankoscheck“ für Rüstungskonzerne.

Zeitgleich bemühen sich EU-Institutionen darum, die regulatorischen und technischen Grenzen zu beseitigen, die den Drohneneinsatz im zivilen Luftraum bisher einschränken. Die EU-Kommission drängt darauf, dass die alle Drohnen bis spätestens 2028 im zivilen Luftraum fliegen dürfen. Dafür stehen im Sicherheitsbudget etwa 70 Millionen Euro bereit, mit denen EU-Gesetze entsprechend angepasst werden sollen. Die weitreichende Anwendung von Drohnen im zivilen Luftraum sei für die EU eine „politisch motivierte Priorität“, so Statewatch. [...]



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ZEIT online

Rüstungsprojekt Euro Hawk
Ein Traum von einer Drohne

Das Desaster um die Aufklärungsdrohne Euro Hawk war von Anfang an absehbar. Schon vor zehn Jahren kannten die Verantwortlichen alle Probleme. Doch sie wollten die Drohne. von Kai Biermann





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Und was ist mit den "amphibischen Luftkissenbooten"?

Nov 14, 2012 - Unter die Rubrik der teuren Kuriositäten fällt das vergebliche Bemühen der Bundeswehr, 65 amphibische Luftkissenboote zu beschaffen.



Aus dem Bericht des Bundesrechnungshofs 2012



Liegen gebliebene Luftkissenboote [Nr. 63]
  

Seit nunmehr zwölf Jahren beabsichtigt die Bundeswehr, 65 amphibische Luftkissenfahrzeuge zu kaufen. Kosten: 20 Millionen Euro. Nach den Planungen waren die Luftkissenboote für folgende Einsätze vorgesehen: Sie sollten per Hubschrauber an den jeweiligen Einsatzort gebracht werden, dort jeweils zehn Soldatinnen und Soldaten samt Ausrüstung aufnehmen und sie über Flüsse und Seen transportieren können. Bis heute ist es nicht gelungen, funktionsfähigeBoote zu beschaffen.

So führte die Bundeswehr zunächst Versuche mit zwei Prototypen durch. Kosten: 1,1 Millionen Euro. Nachdem diese Versuche erfolglos verliefen, entschloss sie sich im Jahr 2009, einen dritten Prototyp zu testen. Sie bestellte dieses Luftkissenboot eines australischen Herstellers bei einem Gebrauchtwagenhändler, der im Bootshandel gänzlich unerfahren war.

Der gelieferte dritte Prototyp war dann bis Mitte 2012 immer noch nicht funktionsfähig. Nach
einer Probefahrt, bei der das Fahrzeug liegen blieb, trat die Bundeswehr von dem Vertrag
zurück. Sie sucht weiterhin nach einer Lösung. Demgegenüber ist der Bundesrechnungshof
der Auffassung, dass dieses Vorhaben weder geeignet noch notwendig und auch technisch
nicht realisierbar ist. Es sollte daher nicht weiter verfolgt werden.


.... satirisch behandelt in der Heute Show vom 16.11.12 (ab ca. 27:00)
mit einem Clip, in dem der Präsident des Bundesrechnungshofes, Dieter Engels, den o.g. Abschnitt vorträgt
 
 
Aus
 
Unsinnsprojekte bei der Bundeswehr:

Die Gurken der Truppe
Von Sven Röbel

SPIEGEL online   28.05.2013
 
Die Luftnummer mit den Luftkissentransportern und der jüngste 656-Millionen-Euro-Skandal um die Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" sind längst nicht die einzigen Beschaffungsflops, die der Bundeswehr und ihrer Führung seit Jahren Negativschlagzeilen bescheren. Fragwürdige Projekte und kostspielige Fehlentscheidungen, so scheint es, haben in der Truppe Tradition.
 


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Satirisch in Heute Show

Euro-Hawk

Bestellung einer Drohne
http://www.youtube.com/watch?v=wT2uh4sQ_BU

07.06.2013
"richtige Entscheidung, die fehlerhaft zustande gekommen ist" (oder so aehnlich)
http://www.youtube.com/watch?v=cqtQpAnJy4A