Friedensforschung mit der Maus

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Samstag, 30. April 2016

Auf der Suche nach einem Bombenziel - Kette der Irrtümer bei dem Angriff auf ein Krankenhaus in Afghanistan

Pentagon Details Chain of Errors in Strike on Afghan Hospital

    
 












Der Islam-Nazi-Vergleich ist verbreitet; siehe auch auf diesem Blog
http://zettelmaus.blogspot.com/2016/04/der-islam-nazi-vergleich.html

Dienstag, 29. März 2016

Jemen: Bomben und Hunger

Erschuetterndes Foto eines 5 Monate alten Saeuglings, Udai Faisal, kurz vor seinem Hungertod
Udai wurde in einer Bombennacht geboren. Der Milchfluss der Mutter versiegte nach 20 Tagen. Hunger ist eine der schrecklichsten Konsequenzen des Jemen-Konflikts. Ein neuer Bericht von UNICEF gibt einen Einblick in die Situation der Kinder.

In this Tuesday, March 22, 2016 photo, infant Udai Faisal, who is suffering from acute malnutrition, is hospitalized at Al-Sabeen Hospital in Sanaa, Yemen. Udai died on March 24. Hunger has been the most horrific consequence of Yemen’s conflict and has spiraled since Saudi Arabia and its allies, backed by the U.S., launched a campaign of airstrikes and a naval blockade a year ago.
https://www.washingtonpost.com/world/middle_east/an-infants-5-month-life-points-to-hungers-spread-in-yemen/2016/03/29/0a88d766-f575-11e5-958d-d038dac6e718_story.html

Seit einem Jahr wird Jemen von Saudi-Arabien bombardiert und mit einer Seeblockade von Lieferungen aller Art abgeschnitten.
Dies wird von den USA und ihren Verbuendeten als Zeichen der Beteiligung Saudi-Arabiens am Kampf gegen den Terror anerkannt.


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Israeli / Saudi Arabia Tactical Nuclear Strike on Yemen (Neutron Bomb)
Published on 25 May 2015
Israeli / Saudi Arabia Tactical Nuclear Strike on Yemen2 stage dual warhead ! Bunker Buster Weapon ! A nuclear bunker buster, also known as an Deep Earth-Penetrating Weapon (EPW) First blast is the first stage blasting the surface layer and second blast (a few second later is the Main Charge detonating deep under the ground.
https://www.youtube.com/watch?v=OTE_Eshm2xw



UK-made bomb 'destroyed Yemen factory'

25 March 2016
The BBC has seen evidence that suggests a Saudi-led coalition battling the Houthi rebel movement in Yemen used a British-made bomb when it destroyed a ceramics factory in the town of Matnah on 23 September 2015, killing a civilian and injuring others.
The owner of the business showed Orla Guerin what he said was shrapnel from the bomb, which is believed to have been produced in the UK by GEC-Marconi Dynamics.
The British government said the UK took its arms export responsibilities very seriously.
http://www.bbc.com/news/world-middle-east-35898999



Indiscriminate Weapon Used in Residential Areas
 
(Beirut) – Saudi Arabia-led coalition forces airdropped cluster bombs on residential neighborhoods in Yemen’s capital, Sanaa, early on January 6, 2016. It is not yet clear whether the attacks caused civilian casualties, but the inherently indiscriminate nature of cluster munitions makes such attacks serious violations of the laws of war. The deliberate or reckless use of cluster munitions in populated areas amounts to a war crime.
 
“The coalition’s repeated use of cluster bombs in the middle of a crowded city suggests an intent to harm civilians, which is a war crime,” said Steve Goose, arms director at Human Rights Watch. “These outrageous attacks show that the coalition seems less concerned than ever about sparing civilians from war’s horrors.”
 

Dienstag, 22. Dezember 2015

"Das Wichtigste war ja die Sicherheit"


Der brasilianische Autor Louis Fernando Verissimo hat in einer seiner Kurzgeschichten das Phänomen der "Gated Communities", der eingezäunten Wohnenklaven, sehr treffend beleuchtet.

Seine Glosse bringt auf den Punkt, dass die Qualität des Lebens auch für die Wohlhabenden verloren geht, wenn sie alle Energie darauf setzen, in einer Welt extremer Ungleichheit abgeschottete Enklaven zu bewahren - und schließlich nur noch der Gedanke "Sicherheit" alles dominiert.



Sicherheit (Segurança)
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von Louis Fernando Verissimo

Übersetzung aus dem brasilianischen Portugiesisch: privat.
Genehmigung des Autors ist angefragt.

Originaltext im Internet z.B. auf
http://charlezine.com.br/seguranca-luis-fernando-verissimo/

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Das entscheidende Verkaufsargument der Wohnanlage war ihre Sicherheit. Die Häuser waren schön, wie auch die Gärten, die Grünflächen, die Swimming Pools; aber vor allem bot die Anlage Sicherheit. Sie  war  umgeben von einer hohen Mauer. Es gab eine Einlasspforte mit Wachen, die jede Bewegung  mit Videokameras kontrollierten. In die Anlage wurden nur die Einwohner selbst hineingelassen, und Besucher mit einer Besuchermarke, die nach gründlichster  Identitätsprüfung ausgehändigt worden war.

Aber die Überfälle blieben trotzdem nicht aus. Einbrecher kletterten über die Mauer und überfielen die Häuser.

Die Bewohner beschlossen, Wachtürme entlang der Mauer zu errichten, an allen vier Ecken. Die Kontrollen an der Eingangspforte wurden verschärft. Jetzt wurden nicht nur die Besucher mit Marken ausgestattet. Sondern auch die Eigentümer und ihre Familien. Niemand kam durch die Pforte ohne von den Wachen identifziert zu werden. Weder Opas, Omas  noch Babys.

Aber die Überfälle gingen weiter.

Man beschloss, die Mauern durch elektrische Zäune abzusichern. Es gab Proteste, aber schließlich stimmten alle zu. Das wichtigste war ja die Sicherheit. Jeder, der die Hochspannungsleitungen oberhalb der Mauer berührte, würde sofort getötet, oder zumindest von einem Batallion Wächter entdeckt werden, die angewiesen waren, ohne Zögern von der Schusswaffe Gebrauch zu machen.

Aber die Überfälle gingen weiter.

Gitter vor die Fenster in allen Häusern. Das war die Lösung. Auch wenn die Einbrecher die hohen Mauern überwanden, und die Hochspannungszäune, und die Hunde, und den zweiten Schutzring aus Stacheldraht, der innerhalb der Anlage errichtet worden war, würden sie nicht in die Häuser gelangen. Alle Fenster wurden vergittert.

Aber die Überfälle gingen weiter.

Es erging ein Appell an  die Bewohner, möglichst wenig auszugehen. Zwei Verbrecher waren in die Wohnanlage eingedrungen, indem sie sich auf der Rückbank des Autos eines Bewohners versteckt hatten, und ihn mit gezogenem Revolver gezwungen hatten, sie in die Anlage einzuschleusen.  Sie überfielen das Haus, und flohen dann in dem gestohlenen Auto mit gestohlenen Besuchermarken. Zusätzlich zu den Eingangskontrollen, ging man jetzt dazu über, auch die Ausgänge rigoros zu überwachen. Auslass nur nach einer gründlichen Prüfung der Identifikationsmarken, und mit der Autorisierung durch  die Wachen, die sich weder auf gute Worte noch auf Bestechungsversuche einließen.

Aber die Überfälle gingen weiter.

Die Wache wurde verstärkt.

Ein dritter Schutzring wurde eingerichtet. Die wohlhabendsten Familen mit dem wertvollsten Eigentum  zogen um in eine sogenannte Hochsicherheitszone.

Schließlich griff man zu einer extremen Maßnahme. Niemand darf die Wohnanlage betreten. NIemand. Besuche nur in einem von der Wache zugewiesenen Raum, unter strengster Aufsicht und nur für kurze Zeit.

Und niemand darf raus.

Jetzt ist die Sicherheit vollständig. Es hat keine Überfälle mehr gegeben. Niemand braucht sich mehr um sein Eigentum zu sorgen. Die Einbrecher, die an der Straße vorbeigehen, können nur einen kurzen Blick durch die große eiserne Eingangspforte werfen, und vielleicht den einen oder anderen Bewohner entdecken, der sich an den Gittern seines Hauses festklammert und dabei wehmütig zur Straße hinausschaut. 

Aber jetzt ist ein anderes Problem entstanden.

Die Fluchtversuche. Immer wieder gibt es Bewohner der Anlage, die in irgend einer Weise versuchen, in die Freiheit zu gelangen.

Die Wache ist angewiesen worden, resolut vorzugehen.


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Besinnliche Feiertage,
Frohe Weihnachten!

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Reiche sterben vor Angst, Arme vor Hunger

SPIEGEL-Redakteur Walter Tauber über Kriminalität und Klassenjustiz in Brasiliens Traumstadt Rio de Janeiro

29.0.2008

...  Die Oberschicht klagt lauthals über das "schmutzige Volk", das ihre einst schmucken Viertel unsicher mache. Die Inhaberin einer Boutique in Ipanema protestierte gegen eine Bushaltestelle, an der "diese Menschen aus der Nordzone direkt vor dem Geschäft" abgeladen würden.

Wer es sich leisten kann, zieht in eine geschlossene Villensiedlung oder in ein modernes Apartmenthochhaus, hinter hohe Mauern, mit bewaffneten Wachen und bissigen Hunden. "Das Kalkutta-Syndrom ist einfach", sagt Ribeiro, "Reiche sterben vor Angst, eingeschlossen in ihren selbst errichteten KZs. Arme sterben vor Hunger."

Gewalt lauert überall. "Die Armen wachen jeden Tag auf, ohne zu wissen, woher sie die Nahrung für ihre Kinder bekommen können", sagt ein Justizbeamter, "da bricht oft spontan Aggression aus." Wie auf Knopfdruck wird aus ruhigen, von der Arbeit erschöpften Menschen blitzartig ein wütender Pöbel, der den Bahnhof in Brand steckt, weil sich der Zug verspätet.

Vergebens sucht Justizminister Paulo Brossard nach linken Hintermännern, wenn sich banale Protestdemonstrationen plötzlich zu Gewaltexplosionen steigern. Dutzende Busse gehen dann in der Avenida Rio Branco in Flammen auf.

Es sind Fieberanfälle einer kranken Gesellschaft. Aber das Leiden ist kompliziert, die einfache Diagnose "Armut erzeugt Gewalt" reicht als Erklärung nicht aus.

Denn die Ausbrüche fallen ja gerade auf, weil sie Ausnahme sind - nicht jeden Tag stehen Soldaten mit Helm und Gewehr am Bahnhof. Gerade die schier grenzenlose Leidensfähigkeit der Menschen erstaunt an diesem brasilianischen Kalkutta-Syndrom. Noch hungern weitaus die meisten, ohne zu stehlen oder zu rauben. ...

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13531459.html
                                                                                                       
               
Rios Rhythmus mit Samba, Sand und Sonne
Vom friedvollen Santa Teresa bis zur lebhaften Copacabana - Zwischen Weihnachten und Karneval ist Hochsaison in der brasilianischen Metropole   DIE WELT    07.01.05
Von Eberhard v. Elterlein
... Wohnungsfenster der Besserverdienenden an der Lagune sind vergittert. "Die Armen sterben vor Hunger, die Reichen vor Angst", schrieb einmal ein Journalist. Auch das ist natürlich Rio. ...
http://www.welt.de/print-welt/article362374/Rios-Rhythmus-mit-Samba-Sand-und-Sonne.html




                                   
Eingangsbereich einer "Gated Community", Mexico
Bild: Wikipedia
 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/
commons/a/a0/Paradisevillagegatedcommunity.jpg
                                   

Aus Wikipedia, Gated Communities (engl.)

... Another criticism is that gated communities offer a false sense of security. Some studies indicate that safety in gated communities may be more illusion than reality, showing that gated communities in suburban areas of the United States have no less crime than similar nongated neighborhoods.[12]
A commentary in The New York Times specifically blames the gated communities for the shooting death of Trayvon Martin as the columnist states that "... gated communities churn a vicious cycle by attracting like-minded residents who seek shelter from outsiders and whose physical seclusion then worsens paranoid groupthink against outsiders."[13]

https://en.wikipedia.org/wiki/Gated_community


Zum Fall Trayvon Martin siehe auch 
http://guttmensch.blogspot.de/2013/05/sudstaaten-blues.html

"Nützlicher Partner im Kampf gegen den Terror"


Soll sich der Westen mit der syrischen Armee gegen den IS verbünden - mit jener Armee, die Fassbomben auf Zivilisten wirft? Das wäre nicht nur moralisch absurd.
Kommentar von Paul Anton Krüger
Süddeutsche Zeitung, 1.12.2015
http://www.sueddeutsche.de/politik/krieg-in-syrien-die-falschen-verbuendeten-1.2760927

Siehe auch
http://zettelmaus.blogspot.de/2015/12/ruckfall-in-die-vergeltungs-mentalitat.html
http://zettelmaus.blogspot.de/2012/02/schmusebilder.html

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Vom Presseportal der AfD

Pazderski: Anti-IS-Koalition nach Vorbild der Anti-Hitler-Koalition bilden
Berlin (ots) - Zu den Äußerungen von Frau Merkel, in Syrien den IS zu bekämpfen und gleichzeitig Assad stürzen zu wollen, erklärt das AfD-Bundesvorstandsmitglied Georg Pazderski:
"Das ist Gesinnungspolitik samt Realitätsverweigerung auf höchstem Niveau. Frau Merkel müsste eigentlich wissen, dass man den sogenannten IS ohne Assad und seine Truppen, aber auch der syrischen Opposition, nicht besiegen kann. Warum sollte man auch? Assad kann im Kampf gegen den Terror ein sehr nützlicher Partner sein. Schließlich kennt er sich in seinem eigenen Land am besten aus. Zum aktuellen Zeitpunkt seinen Sturz zu fordern, ist schlichtweg Unsinn. Die Zukunft Assads ist eine Frage für die Nachkriegsordnung Syriens. Ich habe den Eindruck, dass Frau Merkel nicht an einer ernsthaften Lösung dieses brisanten Problems interessiert ist.
Ich erinnere an die Anti-Hitler-Koalition, die sehr erfolgreich war, obwohl die einzelnen Koalitionäre vollkommen verschiedene Ideologien und Ziele vertraten. Genauso sollte es sich mit der Anti-IS-Koalition verhalten. Deutschland sollte mit Russland, den USA, Assad und der syrischen Opposition gegen den IS kämpfen und sich nicht fortdauernd mit unrealistischen, ideologiegesteuerten Strategien bei seinen Partnern unbeliebt machen. Merkel verfährt derzeit nach dem Motto 'Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass'. Das kann nicht funktionieren und schwächt den Kampf gegen den Terror."

http://www.presseportal.de/pm/110332/3208048

Paderski: "Auf allen Ebenen gedient"
(ehemaliger Oberst und Generalstabs-Offizier; will im AfD Bundesvorstand "den Beitrag bringen, dass ich für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik einstehe")
https://www.youtube.com/watch?v=CAsQi6NiDXY




Insasse eines syrischen Gefängnisses unter der Regierung Assad. - Bildquelle: https://www.facebook.com/falkasim/photos/
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