Auf Robert Whiteheads Rolle in der modernen Kriegstechnologie kam ich über eine Suche zu Otto (II) von Bismarck, bis 1936 Erster Sekretär an der Botschaft in London, NSDAP-Mitglied und Ansprechpartner für Angehörige von Owald Mosleys "British Union of Fascists" (BUF).
Siehe den Post "Liebe ist das Größte" (aber nur, wenn genetisch korrekt) - Marie Stopes an Adolf Hitler auf meinem andern Blog Menschenrechte statt Eugenik
http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/liebe-ist-das-grote-aber-nur-wenn.html
Otto (II) von Bismarck war ein Enkel des "Eisernen Kanzlers" - und von Robert Whitehead, dem Gründer etlicher Waffenfabriken in Europa.
Könnte es sein, dass dieser Umstand zu einer Tradition unbelehrbaren Waffen-Lobbyismus in Europa beitrug und beiträgt?
Aus Wikipedia (gekürzt):
Robert Whitehead (* 3. Januar 1823 in Bolton, England; † 14.
November 1905) war ein britischer Ingenieur und Konstrukteur, der zusammen mit
Giovanni Luppis die ersten Torpedos mit eigenem Antrieb und Selbststeuerung
entwickelte. Damit schuf er eine Waffe, die beide Weltkriege (U-Boot-Krieg)
entscheidend beeinflusste. …
1864 schloss Whitehead einen Vertrag mit dem Ingenieur Giovanni Luppis, um dessen 1860 erfundenen ersten Prototyp eines selbstangetriebenen Torpedos weiterzuentwickeln. Luppis hatte vorher in der österreichischen Marine gearbeitet und versuchte nun, seine Idee einer neuen Waffe umzusetzen. …
1875 gründete er die Whitehead-Werft in Fiume. … 1891 eröffnete er eine Fabrik nahe Portland Harbour, da die britische Marine seine Torpedos in großen Stückzahlen bestellen wollte, aber darauf bestand, dass diese in Großbritannien hergestellt werden. 1895 verbesserte er die Selbststeuerung durch den Einbau eines Kreiselinstruments (Gyroskop), einer Entwicklung des Österreichers Ludwig Obry. …
Robert Whitehead starb am 14. November 1905. Bis dahin wurde er bereits in mehreren Ländern für seine Erfindungen und Leistungen vielfach ausgezeichnet, jedoch nicht in seinem Heimatland England. …
Whitehead heiratete 1846 Francis Maria Johnson. Sie hatten eine Tochter, Alice, und zwei Söhne, John, der ihm auch bei seinen Torpedoversuchen half, und James. Seine Tochter Alice heiratete 1869 den Grafen Georg Hoyos (Freiherr zu Stichsenstein), welcher etwas später die Whitehead-Werft aufkaufte und in Silurifico Whitehead umbenannte. John Whitehead, Roberts ältester Sohn, der seinem Vater schon bei der Entwicklung des Torpedos behilflich war, wurde als Direktor angestellt. John arbeitete in den 1880ern u.a. mit Ernst Mach zusammen.
Die Tochter aus der Ehe von Alice mit dem Grafen, Marguerite Hoyos, heiratete wiederum den Sohn des deutschen Reichskanzlers, Herbert von Bismarck. … http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Whitehead_(Ingenieur)
1864 schloss Whitehead einen Vertrag mit dem Ingenieur Giovanni Luppis, um dessen 1860 erfundenen ersten Prototyp eines selbstangetriebenen Torpedos weiterzuentwickeln. Luppis hatte vorher in der österreichischen Marine gearbeitet und versuchte nun, seine Idee einer neuen Waffe umzusetzen. …
1875 gründete er die Whitehead-Werft in Fiume. … 1891 eröffnete er eine Fabrik nahe Portland Harbour, da die britische Marine seine Torpedos in großen Stückzahlen bestellen wollte, aber darauf bestand, dass diese in Großbritannien hergestellt werden. 1895 verbesserte er die Selbststeuerung durch den Einbau eines Kreiselinstruments (Gyroskop), einer Entwicklung des Österreichers Ludwig Obry. …
Robert Whitehead starb am 14. November 1905. Bis dahin wurde er bereits in mehreren Ländern für seine Erfindungen und Leistungen vielfach ausgezeichnet, jedoch nicht in seinem Heimatland England. …
Whitehead heiratete 1846 Francis Maria Johnson. Sie hatten eine Tochter, Alice, und zwei Söhne, John, der ihm auch bei seinen Torpedoversuchen half, und James. Seine Tochter Alice heiratete 1869 den Grafen Georg Hoyos (Freiherr zu Stichsenstein), welcher etwas später die Whitehead-Werft aufkaufte und in Silurifico Whitehead umbenannte. John Whitehead, Roberts ältester Sohn, der seinem Vater schon bei der Entwicklung des Torpedos behilflich war, wurde als Direktor angestellt. John arbeitete in den 1880ern u.a. mit Ernst Mach zusammen.
Die Tochter aus der Ehe von Alice mit dem Grafen, Marguerite Hoyos, heiratete wiederum den Sohn des deutschen Reichskanzlers, Herbert von Bismarck. … http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Whitehead_(Ingenieur)
GRAY, EDWIN: The Devil's Device - The story of the invention
of the torpedo. LONDON. SEELEY SERVICE, 1975.
Aus der Buchbeschreibung des Verlags (Hervorhebung in Fettdruck von mir: Whitehead glaubte, eine Abschreckungswaffe entwickelt zu haben – tatsächlich wurde der Torpedo zu einer vielfach eingesetzten Vernichtungswaffe):
The story of Robert
Whitehead, inventor of the torpedo. Without the torpedo,the submarine would
still be a nautical toy of little military value and 25,706,096 tons of
merchant shipping might not be rusting on the sea-bed. Without the torpedo Jutland
could well have been an overwhelming British victory and the Battle of the
Atlantic need never had been fought.
Whitehead, a relatively unknown engineer exerted more influence over the tactics of naval warfare and the design of warships than all the world's top Admirals and naval architects put together. And the weapon he created twice brought Britain to the verge of defeat. Gray tells, for the first time,the story of Whitehead's life tracing the development of the torpedo from it's birth to today's missile age. A hard working engineer from Bolton-le-Moor Lancashire, benevolent and devoted family man who proudly watched his children marry into the cream of European Society. A self-made millionaire with extravagant and eccentric tastes, by his single-minded determination gave the world's Admirals the 'Devil's Device' - a weapon he fondly believed would make warfare at sea something too terrible to contemplate. Little did he realise he was to become one of the greatest single architects of destruction in the history of mankind.
Bilder unten:
Mussolini besucht die Whitehead-Torpedofabrik in Fiume (1925)
Gefunden auf: http://www.mymilitaria.it/Liste_02/siluro_whitehead.htm
(Stempel einer internationalen Foto-Agentur auf der Rueckseite:
“Oscar Kersenbaum, representante de Wide World Photo, Defensa 320, Buenos Aires”)
Whitehead, a relatively unknown engineer exerted more influence over the tactics of naval warfare and the design of warships than all the world's top Admirals and naval architects put together. And the weapon he created twice brought Britain to the verge of defeat. Gray tells, for the first time,the story of Whitehead's life tracing the development of the torpedo from it's birth to today's missile age. A hard working engineer from Bolton-le-Moor Lancashire, benevolent and devoted family man who proudly watched his children marry into the cream of European Society. A self-made millionaire with extravagant and eccentric tastes, by his single-minded determination gave the world's Admirals the 'Devil's Device' - a weapon he fondly believed would make warfare at sea something too terrible to contemplate. Little did he realise he was to become one of the greatest single architects of destruction in the history of mankind.
Bilder unten:
Mussolini besucht die Whitehead-Torpedofabrik in Fiume (1925)
Gefunden auf: http://www.mymilitaria.it/Liste_02/siluro_whitehead.htm
(Stempel einer internationalen Foto-Agentur auf der Rueckseite:
“Oscar Kersenbaum, representante de Wide World Photo, Defensa 320, Buenos Aires”)
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Nachtrag 05.05.2013
Erstaunlich, wie wenig die Verbindung der Whitehead-Nachfahren (Whitehead-Bismarck-Hoyos) zu der
Torpedofabrik in Fiume thematisiert wird, und wie wenig Genaues darüber bekannt ist.
Zum Beispiel schreibt Jobst C. Knigge ausführlich über den Einsatz des Whitehead-Enkels Otto (II) von Bismarck als Diplomat in Rom 1940-1943 und erwähnt
dessen Verbundenheit und die seiner Familie mit Italien. (“Schon lange liebte Bismarck Italien. Sein Bruder Albrecht (Eddi) lebte
bereits seit längerer Zeit auf Capri. Er hat ihn dort mehrfach besucht. Auch
AnnMaries Familie war eng mit Italien verbunden. Ihr Vater Ivar Tengbom hatte
als Architekt die Schwedische Akademie in Rom entworfen, die 1925 eröffnet
wurde.”)Knigge erwähnt auch, dass Otto von Bismarck und der Torpedo-Erfinder Whitehead Bismarcks Großväter waren. Aber – kein Wort über Fiume, das 1924 von Italien annektiert worden war, und über die Whitehead-Torpedofabrik.
Jobst C. Knigge: Das Dilemma eines Diplomaten - Otto Christian von
Bismarck in Rom 1940-1943. Neue erweiterte Version. Humboldt Universität Berlin (open access) 2013
Und im deutschen Wikipedia-Eintrag zu “Freistaat Fiume” (zuletzt geändert am 28.
März 2013) suchte ich vergeblich nach einem Hinweis auf die 1875 gegründete Whitehead-Torpedofabrik.
Auszug aus Wkipedia:
Der Freistaat Fiume, auch Freistaat Rijeka (italienisch:
Stato libero di Fiume, kroatisch: Slobodna Država Rijeka), war ein unabhängiger
Freistaat um die heute als Rijeka zu Kroatien gehörende Stadt Fiume, der von
1920 bis 1924 bestand. Das Staatsgebiet umfasste die Stadt Fiume und das
nördliche Umland sowie einen Korridor, der es mit Italien verband, insgesamt
eine Fläche von 28 km². [...]
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch
Österreich-Ungarns wurde die Frage des Status von Fiume zu einem
internationalen Problem.[...] Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson wurde
zu einem Vermittler im jugoslawisch-italienischen Disput über die Zukunft der
Stadt.Er schlug vor, dass Fiume unabhängig und eventuell ein zukünftiger Sitz
des Völkerbundes werden sollte.Der Streit zwischen dem südslawischen Nationalkomitee und dem italienischen Nationalkomitee führte zu gesetzlosen Zuständen und schließlich zur Landung britischer und französischer Truppen, die die Kontrolle in der Stadt übernahmen. Die nach wie vor ungeklärte politische Situation wurde von dem italienischen „präfaschistischen“ Nationalisten und Dichter Gabriele D’Annunzio genutzt, der Fiume mit seinen anarcho-faschistischen Truppen am 12. September 1919 besetzte. Nach einer 15-monatigen Zeit gesellschaftlichen Chaos und ein Jahr nach dem Scheitern von Verhandlungen mit der italienischen Regierung proklamierte D'Annunzio die Italienische Regentschaft am Quarnero.
Am 12. November 1920 unterzeichneten das Königreich
Italien und das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen den Grenzvertrag
von Rapallo, in dem beide Parteien die Anerkennung eines freien und unabhängigen
Freistaates Fiume vereinbarten und sich verpflichteten, dessen Unabhängigkeit
in Ewigkeit zu respektieren. Mit diesem Akt war der „Freistaat Fiume“
geschaffen, der als unabhängiger Staat „de facto“ etwa ein Jahr und „de jure“
vier Jahre existieren sollte. Der neue Staat wurde umgehend von den Vereinigten
Staaten, Frankreich und Großbritannien anerkannt. D'Annunzio lehnte den Vertrag
ab und wurde in der „Blutigen Weihnacht“ vom 24. bis 30. Dezember 1920 von
regulären Truppen der italienischen Armee aus der Stadt vertrieben.
Im April 1921 bestätigten die Wähler in Fiume den Plan
des italienischen Ministerpräsidenten zur Gründung des Freistaates [...] Der
Führer der Autonomisten Riccardo Zanella wurde Präsident.
Am 3. März 1922 übernahmen die Faschisten mit einem
Staatsstreich die Macht, die legale Regierung floh nach Kraljevica.
Im Januar 1924 stimmte das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen in dem Vertrag von Rom der Annexion der Stadt durch Italien zu, die am 16. März vollzogen wurde. Die Exilregierung des Freistaats erklärte die Besetzung für unrechtmäßig und nach internationalem Recht für ungültig und setzte ihre Aktivitäten fort.
Mit der Kapitulation Italiens im Zweiten Weltkrieg
wurde die Rijeka-Frage wieder aktuell. [...] Im Januar 1924 stimmte das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen in dem Vertrag von Rom der Annexion der Stadt durch Italien zu, die am 16. März vollzogen wurde. Die Exilregierung des Freistaats erklärte die Besetzung für unrechtmäßig und nach internationalem Recht für ungültig und setzte ihre Aktivitäten fort.
Mit dem Friedensvertrag von Paris wurden Rijeka und
Istrien 1947 offiziell Teil der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien. [...]
Der Virtuelle Freistaat Rijeka ist eine moderne
Mikronation, die in Rijeka gegründet wurde, um die Traditionen des Freistaates
Fiume wiederzubeleben und den Freistaat wiederherzustellen. Viele Bürger von
Rijeka waren aus nationalistischen oder ideologischen Gründen ins Exil
gegangen. Sie gründeten weltweit freie Stadtbezirke von Rijeka.[…]
Siehe auch:
Die Gräueltat zum Anlass der Abrechnung nehmen: Der tragische
"Erfolg" der Mission Hoyos (1914)