André Schmidt, Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Makroökonomik und Int. Wirtschaft
Aus: Fiskalische Stabilität in einer Währungsunion,
Diskussionspapier zur Tagung „Gute Regeln oder Wirtschaftslenkung? Europas neue Herausforderungen“
des Wirtschaftspolitischen Ausschusses im Verein für Sozialpolitik vom 16. – 17. März (2011) in Goslar
http://www.wiwi.uni-muenster.de/06//nd/fileadmin/vfs/2011/Schmidt.pdf
Diskussionspapier zur Tagung „Gute Regeln oder Wirtschaftslenkung? Europas neue Herausforderungen“
des Wirtschaftspolitischen Ausschusses im Verein für Sozialpolitik vom 16. – 17. März (2011) in Goslar
http://www.wiwi.uni-muenster.de/06//nd/fileadmin/vfs/2011/Schmidt.pdf
"Aus der Bundesrepublik wurden
allein im Jahr 2010 Kriegswaffen für 2,1 Milliarden Euro exportiert - das geht
übereinstimmend aus den Rüstungsexportberichten der Bundesregierung und der
Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) hervor. Der Rekordumsatz ist unter
anderem auf die Lieferung von zwei U-Booten an Portugal und einem U-Boot an
Griechenland zurückzuführen. "Auch als das Ausmaß der griechischen
Staatsverschuldung bereits bekannt war, hat der Exportweltmeister Deutschland
an der weiteren Verschuldung Griechenlands verdient", so Prälat Dr.
Bernhard Felmberg, evangelischer Vorsitzender der GKKE."
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Kabarettistische Highlights zu einigen Absurditaeten des staatlich gefoerderten Waffenhandels
von Volker Pisper auf Youtube ("Guttenberg, Merkel und mehr")
http://www.youtube.com/watch?v=TWLaiRZA43c&feature=related
ab ca. 10:20
"Hat er Angst, dass deutsche Soldaten auf deutsche Waffenhaendler schiessen muessen?"
Ueber die Logik von Waffen und Wirtschaft:
(Dwight D. Eisenhower nannte dies bekanntlich den militaerisch-industriellen Komplex, "military industrial complex"; s. auch http://www.youtube.com/watch?v=8y06NSBBRtY):
"Der Himmel bewahre uns vor dem Weltfrieden. ... Das Schlimmste, das unserer Wirtschaft passieren kann, ist, dass die Menschen Vernunft annehmen wuerden.
Ueber die Kombination von deutschem Kredit und deutschem U-Boot-Verkauf an Griechenland:
"Die passen schon auf, dass die Leute von dem geliehenen Geld kein Scheiss kaufen. ... Die U-Boote brauchen die Griechen, um sich in der Krise ueber Wasser zu halten."
Dabei hat Merkel doch nur die strenge Mahnung beherzigt, die auch im Economist steht (s. voriger Post): Die Wirtschaftskrise darf auf keinen Fall dazu fuehren, dass Europa die NATO vernachlaessigt - politischer Wille und Cash auf den Tisch muessen das verhindern, und Ja, das gilt auch und ganz besonders fuer Deutschland.
Ueber Staatsverschuldung und den grossen Trend der Weltwirtschaft:
"Die Amis sind die Griechen der Chinesen."
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Noch ein Schreckensszenario: Die NATO schafft sich ab (wenn Deutschland nicht rettet - und Griechenland hilft, weiterhin das Ziel fuer Militärausgaben zu erreichen)
Als der Kalte Krieg endete, so mahnt der Economist-Artikel, trugen europäische Staaten 34 % zu den Militärausgaben der NATO bei. Heute seien es nur noch 21 %. Außer den USA erreichten von den 28 Mitgliedern der Allianz nur noch vier das Ausgabeziel von 2 % des Bruttosozialprodukts: Großbritannien, Frankreich, Griechenland und Albanien. Auch wenn einige NATO-Mitglieder wünschten, dass es anders sein möge, militärisches Gewicht zähle noch in der Geopolitik des 21. Jahrhunderts. Die Länder, die von der Allianz am meisten gewinnen würden – und, Ja, das würde Deutschland einschließen (an dieser Stelle als einziges Land namentlich aufgeführt – worin der besondere Gewinn besteht ist nicht erläutert) sollten ihren Willen zusammen nehmen und dazu das nötige Kleingeld (Cash), um ihm Nachdruck zu verschaffen. Andernfalls würde die NATO wegdämmern.
Aus dem Economist vom 31. 3. 2012; Textauszug s. voriger Post
http://zettelmaus.blogspot.com/2012/04/bundnis-solidaritat-gemeinsame.html
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Die weltweite Verteilung der Militärausgaben - soll Europa mehr ausgeben (z.B. für U-Boote), um das NATO-Ausgabeziel von 2 % des BSP zu erreichen?
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Lob der Aufrüstung:
Die FAZ über den japanischen Politiker Korekiyo
Takahashi (1854-1936)(Hervorhebungen in Fettdruck von mir)
Für viele japanische Wissenschaftler sei Takahashi in
ihrem Land das „letzte Bollwerk gegen den Militarismus“ gewesen, schrieb die
FAZ.
Und lobte seine Finanzpolitik: Schritt für Schritt habe
er genau die Politik umgesetzt, „die heute Keynesianer in aller Welt als Ausweg
aus der aktuellen Finanzkrise empfehlen: Er machte Schulden, finanzierte die
Aufrüstung der japanischen Armee und schuf Beschäftigungsprogramme für die
ländlichen Regionen.
In
Die WeltverbessererDer japanische Keynes
Korekiyo Takahashi hat als Finanzminister in Japan keynesianische Politik betrieben. Und zwar lange vor Keynes. Das kostete ihn 1936 das Leben. Jetzt entdeckt die japanische Regierung ihn als Vorbild wieder.
26.08.2013, von Carsten Germis
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/die-weltverbesserer/die-weltverbesserer-der-japanische-keynes-12545321.html