Die Menschen sind
zu Werkzeugen ihrer Werkzeuge geworden.
(„Men have become
the tools of their tools.“)
Henry David Thoreau
Wenn es um Action geht, scheinen militärische Maßnahmen schneller und einfacher präzisiert zu sein als nicht-militärische - was keineswegs bedeutet, dass sie auch wirksamer zum Ziel führen würden. Nur: Es steht militärische Technologie zur Verfügung. Damit ist auch schnell definiert, wie man darum herum Menschen einsetzen kann. Nicht-militärische Maßnahmen erscheinen demgegenüber komplizierter und weniger griffig.
Beispiel: "Erklärung des Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) zur Bereitstellung militärischer Kräfte für den Kampf gegen den internationalen Terrorismus vom 6. November 2001" http://www.documentarchiv.de/brd/2001/schroeder_antrag_bundeswehr.html
Text in der Tabelle unten wortgetreu wiedergegeben; Gegenüberstellung in Tabellenform und Hervorhebungen (Fettdruck, Unterstreichungen) von mir
Begriffe wie "nicht vergessen", "weitergehen", "verstärken", "Selbstverständlichkeit" legen nahe, dass nicht-militärische Maßnahmen gegen die Gewalt keiner besonderen Einsatzplanung bedürfen, irgendwo im Hintergrund sowieso laufen, und zur eigentlichen - militärischen - Aktion allenfalls Ergänzungen darstellen. Sie bleiben sehr viel unbestimmter als die militärische Maßnahmen, die sich sofort um den Einsatz einer lieferbaren Technologie ranken (Spürpanzer "Fuchs"). Immerhin sind sie hier überhaupt erwähnt.
Begriffe wie "nicht vergessen", "weitergehen", "verstärken", "Selbstverständlichkeit" legen nahe, dass nicht-militärische Maßnahmen gegen die Gewalt keiner besonderen Einsatzplanung bedürfen, irgendwo im Hintergrund sowieso laufen, und zur eigentlichen - militärischen - Aktion allenfalls Ergänzungen darstellen. Sie bleiben sehr viel unbestimmter als die militärische Maßnahmen, die sich sofort um den Einsatz einer lieferbaren Technologie ranken (Spürpanzer "Fuchs"). Immerhin sind sie hier überhaupt erwähnt.
Militärische Maßnahmen
(1. Teil der Ansprache)
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Nicht-militärische Maßnahmen
(2. Teil der Ansprache)
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Die USA haben jetzt fünf Anforderungen an Deutschland gerichtet, und zwar: | Mir liegt daran, meine Damen und Herren, dass nicht vergessen wird, dass die militärischen Maßnahmen nur ein Teil der Auseinandersetzung mit dem internationalen Terrorismus sind. |
1. ABC-Abwehrkräfte, also jenen berühmten Spürpanzer "Fuchs". - Sein Einsatz würde bedeuten, dass bis zu 800 Soldaten eingesetzt würden. |
Ebenso wichtig ist es darauf hinzuweisen, dass die politisch-diplomatischen Anstrengungen, nicht zuletzt die Anstrengungen zum Zusammenhalt der internationalen Anti-Terror-Koalition, weitergehen und dass die entsprechenden Rahmenbedingungen, damit das erfolgreich weitergehen kann, geschafft werden.
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2. Eine Einheit zur Evakuierung von Verwundeten und Verletzten in einer Größenordnung von etwa 250 Soldaten. | Zweitens. Ebenso klar muss es um humanitäre Anstrengungen gehen, die zu verstärken sind - dies naturgemäß unter dem Dach der Vereinten Nationen. Aber Deutschland hat in diesem Bereich traditionell eine wichtige, auch materiell eine wichtige Rolle gespielt und wird das auch weiterhin tun. |
3. Spezialkräfte der Bundeswehr in einer Größenordnung von etwa 100 Mann. | Drittens. Es muss mit den wirtschaftlichen Maßnahmen weitergehen, hier insbesondere mit der Austrocknung der Finanzspielräume des internationalen Terrorismus. |
4. Lufttransportkräfte zum Transport von Personal und Material in einer Größenordnung von bis zu 500 Soldaten. | Viertens. Die Zusammenarbeit der Nachrichtendienste ist eine Selbstverständlichkeit, die gut funktioniert und die weitergehen muss. |
5. Seestreitkräfte, z. B. zur Kontrolle des Freien Schiffsverkehrs und zum Schutz von Schiffen mit gefährlicher Ladung. - Denken Sie etwa an Öl- oder Chemietanker. Die Größenordnung beträgt - grob geschätzt - etwa 1.800 Mann. | Dann muss es natürlich fünftens eine geistig politische Auseinandersetzung mit dem Terrorismus geben. |
Alles in allem einschließlich der Unterstützungsfunktion sind es maximal 3.900 Mann. Allerdings ist davon auszugehen, dass naturgemäß nicht alle zur gleichen Zeit zum Einsatz kommen. |
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Erst die Technologie, dann die Menschen zum Bedienen drum
herum – wird Strategie von der Militärtechnologie geprägt? - Ein satirischer
Blick von Kabarettist Georg Schramm (in “Guttenberg & Archetypen”):
“Was will die
Bundeswehr mit 60 schweren Militaertansportern, wenn sie nicht auch ein paar
tausend Soldaten im Ausland stationiert hat?”http://www.youtube.com/watch?v=RhaNNedalgU&feature=related
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