Friedensforschung mit der Maus

Friedensforschung mit der Maus

Samstag, 19. Dezember 2015

Nichts tun und nichts sagen – bis zur Zeit der Vergeltung?

„Es steht fest, dass im Sommer und Herbst 1941 die oberste Führung der Alliierten wusste, dass die Deutschen an der Ostfront massenhaft Unschuldige, vor allem Juden, abschlachteten. … Er wollte nicht mit Vergeltung drohen. Das wäre für Goebbels genau der Propagandaerfolg gewesen, den er wollte. Dann hätte Goebbels sagen können: Churchill führt diesen Krieg nur für die Juden. Deshalb musste Churchill still halten. Er konnte nichts tun und nichts sagen.“

David Cesarani, Historiker
In der ZDF Info Dokumentation „Die Wahrheit über den Holocaust“, Teil 4; ausgestrahlt gestern, 19.12.2015
Original Englisch, deutsche Übersetzung als Sprechertext
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst#/beitrag/video/2297686/Die-Wahrheit-über-den-Holocaust-(4)
Statement (mit Unterbrechungen durch Sprechertext und weitere Historiker-Aussagen) im Abschnitt von ca. 8:00 bis 10:30

 An dieser Aussage wird die Vorstellung deutlich, nur Vergeltung und ihre Androhung seien überhaupt Handlungsoptionen angesichts Massenmord und unvorstellbarer Gräueltaten. Der Gedanke, dass Information und Sensibilisierung der deutschen Bevölkerung hätte wirksam sein können – auch (und gerade) ohne unmittelbare Verbindung mit der Androhung von Vergeltungsmaßnahmen -, taucht in der Beurteilung des Historikers aus heutiger Sicht ebenso wenig auf wie in der Sicht der damaligen Akteure. Verständnisvoll heißt es: „Deshalb musste Churchill still halten. Er konnte nichts tun und nichts sagen.“

Erst später, als Begleitung zur Bombenkampagne, wurden Flugblätter und Radiosendungen eingesetzt, um die deutsche Bevölkerung direkt anzusprechen.

Die Vorstellung, nur militärisches Handeln sei überhaupt Handeln, und sei mit dem Grundgedanken der Vergeltung verknüpft, gilt heute noch weitgehend als selbstverständlich. Davon zeugen immer wieder Reaktionen auf Terroranschläge – von politischen Entscheidungsträgern, von Kommentatoren und Diskussionsteilnehmern. Liegt dies auch daran, dass maßgebliche Historiker innerhalb militärisch geprägter Denkkategorien verharren?

  

Siehe in dem Zusammenhang auch die beiden vorigen Posts:

Else Ury: Ein aufrüttelndes und lange unbekanntes Schicksal
http://zettelmaus.blogspot.de/2015/12/gedenken-else-ury.html

Rückfall in die Vergeltungs-Mentalität
http://zettelmaus.blogspot.de/2015/12/ruckfall-in-die-vergeltungs-mentalitat.html

8 Kommentare:

  1. Leider kann man David Cesarini nicht mehr fragen, warum er Churchills Entschluss, die ihm schon 1941 bekannten, unvorstellbaren Nazi-Verbrechen an der Ostfront nicht unmittelbar zum Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit zu machen – auch und gerade in Deutschland -, in keiner Weise hinterfragte.

    Cesarini ist im Oktober 2015 verstorben. Lawrence Goldman schrieb einen Nachruf im Guardian.

    Auszug:

    David Cesarani obituary
    One of the leading exponents of modern Jewish history and an expert on the Holocaust

    David Cesarani … was the leading British-based historian of his generation of the modern experience of the Jews. He was also a notable commentator and broadcaster on the Jewish past and present, and took a prominent role in Holocaust education in Britain and abroad.

    In the mid-1980s he led research by the All-Party Parliamentary War Crimes Group into Nazi criminals and collaborators who had come to live in Britain after the second world war. The result of this was an official report that evoked considerable public concern when published in 1987 and ultimately led to the creation of the 1991 War Crimes Act, which controversially extended British legal jurisdiction to cover war crimes committed elsewhere. …
    When David Cameron established the Prime Minister’s Holocaust Commission last year to determine “what more Britain must do to ensure that the memory of the Holocaust is preserved and that the lessons it teaches are never forgotten”, Cesarani was a member of its education committee. He also belonged to the advisory group that oversaw the creation of the permanent exhibition on the Holocaust in the upper floors of the Imperial War Museum in London. …

    He was scornful of bad history but was often a force for moderation. In one of his last television interviews for Newsnight earlier this year he disagreed with the contention that antisemitism was dramatically increasing in Europe and that European Jews would leave en masse for Israel. …

    http://www.theguardian.com/books/2015/oct/26/david-cesarani

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Cesarini war, wie aus anderen Quellen hervorgeht, nicht nur Historiker, sondern auch Wirtschaftswissenschaftler, und er engagierte sich auf dem Gebiet der "Verhaltensgenetik".

      Quellen u.a.:

      David Cesarini | HCEO
      https://hceconomics.uchicago.edu/people/david-cesarini
      David Cesarini is Assistant Professor of Economics at the Center of ... University and co-director of the Social Science Genetic Association Consortium (SSGAC)

      David Cesarini | Institute for New Economic Thinking
      ineteconomics.org/community/experts/dcesarini

      David Cesarini ... FAQs about “GWAS of 126,559 individuals identifies genetic variants associated with educational ... The Fourth Law of Behavior Genetics.

      David Cesarini - Institutet för Näringslivsforskning
      www.ifn.se
      Assistant Professor. Research interests: Behavioral economics, behavior genetics and applied microeconomics.

      Löschen
    2. Die Verbindung von Geschichte und "Verhaltensbiologie" - einer nicht gerade ideologiefreien Disziplin in einer Traditionslinie mit Galtons Eugenik-Lehre (s. Schwester-Blog "Menschenrechte statt Eugenik") ist interessant.

      Sie könnte darauf hindeuten, dass mehr nach unveränderlichen, genetisch bedingten Merkmalen von Tätern und Helfern gesucht wird als nach Einstellungen, die durch Lebensumstände, Situation und Propaganda einerseits oder Aufklärung andererseits geformt werden. Daraus könnte eine Unterschätzung von Einflussmöglichkeiten durch Kommunikation im Umfeld von Tätern resultieren.

      Ob eine Tradition von Denkmustern der "Verhaltensgenetik" bei Cesarini (und möglicherweise anderen Analytikern und Entscheidungsträgern) Sichtweisen und Strategie-Präferenzen geprägt hat, ist eine Frage, die nicht ohne Weiteres beantwortet werden kann.

      Löschen
  2. Erwartungen an den Bombenabwürfe auf deutsche Städte im 2. Weltkrieg

    Raynor84
    #1.44 — 28.01.2016

    ... Ist doch allgemein bekannt, eine verquere Logik von Herrn Harris, welcher ein Anhänger der Trenchard -Doktrin war:

    "Das Konzept beruhte auf Vorstellungen über den strategischen Luftkrieg aus dem Ersten Weltkrieg. Man hoffte, Aufstände oder Revolution gegen das Regierungssystem in einem gegnerischen Staat auszulösen, um aus der Destabilisierung des Gegners einen kriegswichtigen Vorteil ziehen zu können."

    Weiterhin:
    "Diese Annahme erwies sich jedoch als Trugschluss. Es wird heute allgemein angenommen, dass diese Strategie zum exakt entgegengesetzten Ergebnis führt, nämlich einer Solidarisierung der Bevölkerung mit einem Regierungssystem gegenüber dem Angreifer."

    Nicht, dass die Deutschen besser waren, die fingen damit an.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Area_Bombing_Directive

    http://www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2016-01/nationalsozialismus-marione-ingram-interview?cid=5976883#cid-5976883

    AntwortenLöschen
  3. Der [Schweizer] Bundesrat wusste bereits 1942 über den Holocaust Bescheid

    Von Hans-Ulrich Jost, 30. Januar 2013

    Die Pressemitteilung von Bundespräsident Maurer anlässlich des internationalen Gedenktages des Holocausts hat einmal mehr unsere Schwierigkeiten beim Umgang mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs zutage gebracht. Anspielend auf diese dunkle Zeit, schliesst die kurze Meldung mit der Bemerkung, die Schweiz sei damals «für viele Bedrohte und Verfolgte zur rettenden Insel» geworden.

    Doch dies galt ausgerechnet nicht für Juden. Ihnen ist der Status «politischer Flüchtling» nicht gewährt worden. Die Pässe der deutschen Juden wurden 1938 auf Betreiben der Schweiz mit ein grossen «J» gekennzeichnet, damit man sie gleich an der Grenze abfangen und zurückweisen konnte. Und 1942, als die systematische Vernichtung der Juden in Deutschland begann, sind Grenzübertritte vollständig gestoppt worden. Der Beschluss, den Juden nicht den Status des politischen Flüchtlings zu anerkennen, ist erst im Juli 1944 aufgehoben worden.

    Oft kommt der Einwand, die Schweiz habe doch insgesamt 300’000 Flüchtlinge aufgenommen. Dies ist richtig. Doch der weitaus grösste Teil dieser Flüchtlinge kam erst ab 1944 ins Land. Für viele Juden war es da schon zu spät.


    Sogar Fotografien der Gräueltaten wurden nach Bern geschickt.

    Die Aussagen des Bundespräsidenten irritieren: Ueli Maurer legt bei einem Israel-Besuch an der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz nieder, 10. Oktober 2010. (Keystone/Tara Todras-Whitehill)
    Die Aussagen des heutigen Bundespräsidenten befremden: Ueli Maurer legt bei einem Israel-Besuch an der Yad-Vashem-Gedenkstätte für den Holocaust einen Kranz nieder, 10. Oktober 2010. (Keystone/Tara Todras-Whitehill)

    Zur beschönigenden Erklärung wird immer wieder angefügt, dass die für die schweizerische Flüchtlingspolitik verantwortlichen Beamte und Magistrate erst gegen Ende des Krieges über die systematische Tötung der Juden informiert waren. Diese Behauptung ist falsch.

    Zahlreiche Schreiben unserer diplomatischen Vertreter im Ausland, sowie Berichte von glaubwürdigen Persönlichkeiten, haben schon 1941 die Behörden in Bern und den Bundesrat auf das schreckliche Vorgehen gegen die Juden aufmerksam gemacht. Eindringliche Rapporte kamen beispielsweise vom Schweizer Konsul in Köln, Franz von Weiss. Sogar Fotografien der Gräueltaten wurden nach Bern geschickt. Die Dokumente können heute online eingesehen werden unter www.dodis.ch.

    Aufgrund der zahlreichen Berichte verfasste der stellvertretende Chef der Polizeiabteilung des Justizdepartements, Robert Jetzler, eine ausführlichen Bericht, der Ende Juli 1942 Bundesrat von Steiger vorgelegt wurde. Die Zustände seien so schrecklich, schrieb Jetzler, dass man «eine Rückweisung kaum mehr verantworten» könne. Doch der Bundesrat beschloss das Gegenteil, «auch wenn den davon betroffenen Ausländern daraus ernsthafte Nachteile (Gefahren für Leib und Leben) erwachsen könnten» (Protokoll Bundesrat 4.8.1942).

    Im Herbst 1942 sprachen selbst Zeitungen von «Todestransporten». Die Behörden und die Zensur setzten alles daran, solche Berichte zu unterbinden. ...

    http://blog.tagesanzeiger.ch/politblog/index.php/16061/der-bundesrat-wusste-ber-den-holocaust-bescheid/

    AntwortenLöschen
  4. Michael Berenbaum writes that Germany became a "genocidal nation." Every arm of the country's sophisticated bureaucracy was involved in the killing process. Parish churches and the Interior Ministry supplied birth records showing who was Jewish; the Post Office delivered the deportation and de-naturalization orders; the Finance Ministry confiscated Jewish property; German firms fired Jewish workers and disenfranchised Jewish stockholders; the universities refused to admit Jews, denied degrees to those already studying, and fired Jewish academics; government transport offices arranged the trains for deportation to the camps; German pharmaceutical companies tested drugs on camp prisoners; companies bid for the contracts to build the ovens; detailed lists of victims were drawn up using the Dehomag company's punch card machines, producing meticulous records of the killings. As prisoners entered the death camps, they were made to surrender all personal property, which was carefully cataloged and tagged before being sent to Germany to be reused or recycled. Berenbaum writes that the Final Solution of the Jewish question was "in the eyes of the perpetrators … Germany's greatest achievement." ...

    Nazi anti-Semitism was also blended with the traditional German fear of Russia by claiming that Bolshevism was part of a Jewish conspiracy to take over the world as outlined in the Protocols of the Elders of Zion. Hitler also believed that through inter-marriage Jews were a biological threat, corrupting and polluting the pure Aryan race. In this way Jews came to be regarded by the Nazis as vermin that ought to be exterminated.

    In September 1935, two measures were announced at the annual National Socialist Party Rally in Nuremberg, becoming known as the Nuremberg Laws. Their purpose was to clarify who was Jewish and give a legal basis to discrimination against Jews. The first law, The Law for the Protection of German Blood and German Honor,[4][5] stripped persons not considered of German blood of their German citizenship and introduced a new distinction between “Reich citizens” and “nationals.” ...

    A mass of evidence suggests that sometime in the fall of 1941, Himmler and Hitler agreed in principle on the complete mass extermination of the Jews of Europe by gassing, with Hitler explicitly ordering the "annihilation of the Jews" in a speech on December 12, 1941. To make for smoother intra-governmental cooperation in the implementation of this "Final Solution" to the "Jewish Question," the Wannsee conference was held near Berlin on January 20, 1942, with the participation of fifteen senior officials, led by Reinhard Heydrich and Adolf Eichmann, the records of which provide the best evidence of the central planning of the Holocaust. Just five weeks later on February 22, Hitler was recorded saying "We shall regain our health only by eliminating the Jew" to his closest associates.

    Arguments that no documentation links Hitler to "the Holocaust" ignore the records of his speeches kept by Nazi leaders such as Joseph Goebbels and rely on artificially limiting the Holocaust to exclude what we do have documentation on, such as the T-4 Euthanasia Program and the Kristallnacht pogrom (November 9–10, 1938, when synagogues were set on fire in Austria and Germany, thousands of Jews were killed and 30,000 taken to the concentration camps).

    http://www.newworldencyclopedia.org/entry/Holocaust

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ... By early 1941, the British had received information via an intercepted Chilean memo that Jews were being targeted, and by late 1941 they had intercepted information about a number of large massacres of Jews conducted by German police. In the summer of 1942, a Jewish labor organization (the Bund) got word to London that 700,000 Polish Jews had already died, and the BBC took the story seriously, though the United States State Department did not.[10] By the end of 1942, however, the evidence of the Holocaust had become clear and on December 17, 1942, the Allies issued a statement that the Jews were being transported to Poland and killed.

      The U.S. State Department was aware of the use and the location of the gas chambers of extermination camps, but refused pleas to bomb them out of operation. This was because it was believed that the speedy and total defeat of Hitler was the best way to help the Jews and attacks on death camps would be a distraction. On the other hand anti-Semitism in the United States between 1938 and 1945 was so strong that very few Jewish refugees were admitted.[11] On May 12, 1943, Polish government-in-exile and Bund leader Szmul Zygielbojm committed suicide in London to protest the inaction of the world with regard to the Holocaust, stating in part in his suicide letter:

      I cannot continue to live and to be silent while the remnants of Polish Jewry, whose representative I am, are being killed. My comrades in the Warsaw ghetto fell with arms in their hands in the last heroic battle. I was not permitted to fall like them, together with them, but I belong with them, to their mass grave. By my death, I wish to give expression to my most profound protest against the inaction in which the world watches and permits the destruction of the Jewish people. ...

      http://www.newworldencyclopedia.org/entry/Holocaust

      Löschen
    2. Functionalism versus intentionalism

      A major issue in contemporary Holocaust studies is the question of functionalism versus intentionalism. The terms were coined in a 1981 article by the British Marxist historian Timothy Mason to describe two schools of thought about the origins of the Holocaust. Intentionalists hold that the Holocaust was the result of a long-term masterplan on the part of Hitler and that he was the driving force behind the Holocaust. Functionalists hold that Hitler was anti-Semitic, but that he did not have a master plan for genocide. Functionalists see the Holocaust as coming from below in the ranks of the German bureaucracy with little or no involvement on the part of Hitler. Functionalists stress that the Nazi anti-Semitic policy was constantly evolving in ever more radical directions and the end product was the Holocaust.

      Intentionalists like Lucy Dawidowicz argue that the Holocaust was planned by Hitler from the very beginning of his political career, at very least from 1919 on, if not earlier. The decision for genocide has been traced back as early as November 11, 1918. More recent intentionalist historians like Eberhard Jäckel continue to emphasize the relative. Intentionalist historians such as the American Arno J. Mayer claim Hitler only ordered the Holocaust in December 1941.

      Functionalists like hold that the Holocaust was started in 1941-1942 as a result of the failure of the Nazi deportation policy and the impending military losses in Russia. They claim that what some see as extermination fantasies outlined in Hitler's Mein Kampf and other Nazi literature were mere propaganda and did not constitute concrete plans. In Mein Kampf, Hitler repeatedly states his inexorable hatred of the Jewish people, but nowhere does he proclaim his intention to exterminate the Jewish people. This, though, can easily be read into the text.

      In particular, Functionalists have noted that in German documents from 1939 to 1941, the term "Final Solution to the Jewish Question" was clearly meant to be a "territorial solution," that is the entire Jewish population was to be expelled somewhere far from Germany and not allowed to come back. At first, the SS planned to create a gigantic "Jewish Reservation" in the Lublin, Poland area, but the so-called "Lublin Plan" was vetoed by Hans Frank, the Governor-General of Poland who refused to allow the SS to ship any more Jews to the Lublin area after November 1939. The reason why Frank vetoed the "Lublin Plan" was not due to any humane motives, but rather because he was opposed to the SS "dumping" Jews into the Government-General. In 1940, the SS and the German Foreign Office had the so-called "Madagascar Plan" to deport the entire Jewish population of Europe to a "reservation" on Madagascar. The "Madagascar Plan" was canceled because Germany could not defeat the United Kingdom and until the British blockade was broken, the "Madagascar Plan" could not be put into effect. Finally, Functionalist historians have made much of a memorandum written by Himmler in May 1940, explicitly rejecting extermination of the entire Jewish people as "un-German" and going on to recommend to Hitler the "Madagascar Plan" as the preferred "territorial solution" to the "Jewish Question." Not until July 1941 did the term "Final Solution to the Jewish Question" come to mean extermination. ...

      http://www.newworldencyclopedia.org/entry/Holocaust

      Löschen