Friedensforschung mit der Maus. Mein Zettelkasten zu Ursachen von und Strategien gegen Krieg und Gewalt.
Dies ist eine "Schwester" des Blogs "Mein Zettelkasten 'Menschenrechte statt Eugenik' ", http://guttmensch.blogspot.com/
Heute Textstellen aus
Ngugi wa Thiong'o: Träume in Zeiten des Krieges. Eine Kindheit. A1 Verlag, München, 2010. Übersetzung aus dem Englischen von Thomas Brückner. Originalausgabe: Dreams in a Time of War. A Childhood Memoir. Pantheon Books/ Random House New York, 2010.
Seiten 30 - 31
“Jeden Abend versammelten wir Kinder uns um die Feuerstelle...
Manche Berichte klangen seltsamer als erfundene Geschichten: wie die von einem Weißen namens Adolf Hitler, der sich 1936 weigerte, dem schnellsten Läufer der Welt die Hand zu schütteln, weil dieser, er hieß Jesse Owens, ein Schwarzer war.”
Seite35 (über die Strategie der indirekten Herrschaft (“indirect rule”), die kenianischen “King's African Rifles” (KAR) und ihr Lied
“Die KAR … waren 1902 gebildet worden, als Zusammenschluss aus zwei bestehenden Einheiten …, beides Geisteskinder eines gewissen Captain Lugard. Er war der berühmte Erfinder der indirekten Herrschaft Großbritanniens, jener Strategie, nach der man die Einheimischen der einen Region gegen die Einheimischen einer anderen Region ins Feld schickte und in jeder Gemeinschaft die traditionellen ebenso wie die willkürlich eingesetzten Anführer dazu benutzte, ihr eigenes Volk für die britische Krone zu unterdrücken. Das Regiment hatte während des Ersten Weltkriegs eine große Rolle bei der Verfolgung der flüchtigen Deutschen von Lettow-Vorbeck und im Kampf gegen den Asantehene, den König der Ashanti, gespielt. Die Soldaten des Regimes sangen von sich, als seien sie die Männer des Königs, die seinem Befehl folgten. …
Wir marschieren
Wir marschieren
Auf wessen Befehl?
Des Königs Befehl
Lässt uns marschieren.”
Seite 107
“... 1933 (wurde) die Kikuyu Karing'a Education Association (KKEA) gegründet, die Kikuyu Independent School Association (KISA) 1934 …
Die Begriffe 'Kirore' und 'Karing'a' dienten von jetzt an der Charakterisierung der Schulen. Kirore bezeichnete, auf Missionsschulen angewendet, Schulen, die den Afrikanern absichtlich Wissen vorenthielten und sie lieber die Unterstützung des Kolonialstaates lehrten, der anfangs die Bildung der Afrikaner auf Zimmerei, Landwirtschaft und grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten beschränkt hatte. Die Beherrschung des Englischen wurde als unnötig betrachtet. Die weiße Siedlergemeinde wollte nur 'fähige' afrikanische Arbeitskräfte, keine gebildeten afrikanischen Köpfe. Dagegen bemühten sich die Karing'a- und KISA-Schulen, die Grenzen des Wissens zu erweitern. …
Ich überquerte also durch meinen Wechsel von … einer Kirore-Schule an … eine Karing'a-Schule eine historische Trennlinie, die gezogen worden war, als ich noch nicht auf der Welt war, und die ich, Jahre später, mit meinem ersten Roman 'The River Between' immer noch zu begreifen suchte.”
Seiten 118 – 120 (über ein anderes Lied, das Lied über Ole Ngurueni)
“ 'Das ist das Lied über Ole Ngurueni' erklärte mir Ngandi, als ich ihn fragte, warum das Lied so populär sei.
'Ole Ngurueni', fragte ich verwirrt.
'Seit 1902, seit uns die Europäer das Land gestohlen haben, haben sie aus vielen der ursrprünglichen Besitzer mit Gewalt oder Betrug oder beidem Squatter gemacht. Verstehst du, um das Geld für die Steuern aufzutreiben, musste man gegen Bezahlug arbeiten, irgendwo. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dann noch mehr Afrikanern ihr Land weggenommen, um Platz für die Ansiedlung ehemaliger Soldaten zu schaffen. Manche zogen ins Rift Valley und die Squatter-Bevölkerung wuchs. 1941 dann, als unsere Männer im großen Krieg für sie kämpften, begannen die europäischen Siedler, die Squatter zum zweiten Mal von ihrem Farmland zu vertreiben. Ole Ngurrueni liegt in der Nähe von Nakuru und war Siedlungsgebiet für einen Teil der Vertriebenen. Dann aber, drei Jahre nach der Heimkehr unserer Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, entschied die Kolonialregierung, die Bewohner von Ole Ngurueni ein weiteres, ein drittes Mal zu vertreiben. … Sie verarbeiteten die die Geschichte ihrer gewaltsamen Umsiedlung …. in einem Lied. ...
Ich hörte das Lied zum ersten Mal 1948 …
Ngandi zufolge war Ole Ngurueni, die Erfahrung von Vertreibung, Exil und Verlust, wirklich eine Geschichte Kenias; der Widerstand des Volkes war ein Vorbote dessen, was kommen sollte.”
Seiten 131 – 132 (Koloniale Geopolitik, eugenische Ideologie und ihre Wahrnehmung aus einer afrikanischen Perspektive – Ngandis Erzählung)
“Die Royal Charter bedeutete, dass man Afrikaner aus der Stadt und den umliegenden Gebieten entfernen würde, wie das den schwarzen Menschen in Südafrika geschehen war, erklärte Ngandi kühl. Erinnert euch, dass die Kenia-Buren aus Südafrika hierhergekommen sind. Man hat die Bewohner von Ole Ngurueni 1948 vertrieben, zur selben Zeit, als die Buren in Südafrika den schwarzen Menschen dasselbe antaten. Die Weißen haben einen Generalplan und wollen sich Afrika vom Kap bis nach Kairo einverleiben. Es war Cecil Rhodes, jener Besitzer gestohlener Diamanten und gestohlenen Goldes in Südafrika, der ursprünglich diesen üblen Plan ausheckte. Ngandi holte noch weiter aus. In den 1930-er Jahren gab es in Kenia einen weißen Geheimbund, der plante, alle schwarzen Babys bei der Geburt zu töten, mit Ausnahme einiger kräftig gebauter für die Arbeit, die aber schwach im Verstand sein sollten, damit sie sich nicht zum Widerstand zusammenrotteten. Er bezeichnete sie als Eugenics Society (“Kiama Kia Njini”), die sich in meine Vorstellung als Gesellschaft weißer Brandstifter und Menschen fressender Ungeheuer jener Art einschrieb, gegen die Kabae und andere in den Zweiten Weltkrieg gezogen waren. Und nun diese Royal Charter, um um die Schwarzen aus der Stadt und dem Umland zu vertreiben; ein schreiender Widerspruch zu Ngandis geliebter Erklärung von Devonshire aus dem Jahr 1923! Die weiße Rasse war gegen die schwarze Rasse, auch wenn er, Ngandi, für Leute wie Fenner Brockway, ein britisches Parlamentsmitglied der Labour Party, Ausnahmen machte. Abgesehen davon zeichnete Ngandis Erzählung das Bild eines herankriechenden, reptilienartigen, weißen Ungeheuers, das uns alle zu verschlingen drohte. Im Schatten der Geschichte aber standen junge Männer, die gegen diesen weißen Generalplan kämpften, von denen einige bereits während des Krieges den Weißen entgegengetreten waren und sie besiegt hatten, wenn auch im Auftrag der Briten.”
Seiten 144 – 145 (Ngandi über Ausnahmezustand und Kriegsrecht)
“Aus dem Radio erfuhren wir Anfang Oktober 1952, dass Senior Chief Waruhiu bei einem, wie Mburu Matemu es ausdrückte, Mord im Chicagoer Gangsterstil ums Leben gekommen war. … Einige Tage später hörten wir, dass Kenyatta in Kiambu vor einer riesigen Menschenmenge gesprochen und die Mau Mau … gebrandmarkt hatte. …. Und dann, am 20. Oktober 1952, kam der Schock: Jomo Kenyatta … und andere Führer waren im Rahmen der Operation Jock Scott verhaftet worden. … Gouverneur Evelyn Baring … hatte den Ausnahmezustand ausgerufen.
… Natürlich bekam Gouverneur Baring seine Anweisungen von seinem Chef in London, Churchill, höchstpersönlich, der schließlich Premierminister war. Erkennst du die Ironie? Unsere Leute helfen ihm im Kampf gegen Hitler und womit vergütet er uns das?
Ngandi hatte nicht im Zweiten Weltkrieg gekämpft, mein Halbbruder Kabae hingegen schon. Ich musste daran denken, dass er gesagt hatte, dass die Welt nie erfahren würde, wie viel der Kriegslasten die afrikanischen Völker getragen hatten. …
Das war ein weiterer Bruch von Ngandis geliebter Devonshire-Deklaration. … Ngandi versuchte den Ernst der Lage zu erklären, indem er sich über die Aussetzung der Gesetze und bürgerlichen Freiheiten ausließ – nicht, dass es viele waren, die den Afrikanern gewährt wurden, aber selbst die wenigen, die es gab, würden nun durch das Kriegsrecht aufgehoben werden. Er berichtete sogar von Orten, in denen der Ausnahmezustand ausgerufen worden war. Die Briten hatten das 1939 in Irland getan und 1948 in Malaysia. Am unheilvollsten war, so erklärte er, dass Adolf Hitler es 1933 in Deutschland getan hatte. Und was war die Folge? Krieg. Konzentrationslager.
Als sollte Ngandis Verdacht bestätigt werden, berichtete das Radio bald darauf von der Landung britischer Truppen, der Lancaster Fusiliers, in Nairobi, oder mit Ngandis Worten: Ein 'Konvoi' britischer Militärflugzeuge war in Eastlegh gelandet, um die bestehenden kolonialen Streitkräfte zu verstärken. … Die Kriegsmaschine, die einst gegen Hitler vorgegangen war, rollt nun auf uns zu, lamentierte Ngandi....
Der ganze Markt und das angrenzende Gebiet war von Menschen übersät, die man entwurzelt hatte. Sie waren von Lastwagen und aus Zügen heruntergeworfen worden. Das war anders als die Vertreibung von Ole Ngurueni 1948. Damals hatte man sich auf Squatter beschränkt. Jetzt wurden alle Gikuyu, Embu und Meru aus dem Rift Valley vertrieben. In vielen anderen städtischen Knotenpunkten in ganz Zentralkenia spielten sich solche Szenen ab. … Diese Vertreibung im Innern dauerte mehrere Wochen.”
Seite 151
“Eines Nachts kam ein Weißer, ein britischer mit seiner Bande afrikanischer Milizen, um Kimuchu zu holen. Seine Frau glaubte, dass man ihn verhaftete, wie man das mit Kenyatta und anderen gemacht hatte. Doch als sie und andere Verwandte auf der Polizeiwache nachfragten, erfuhren sie nichts. Ein paar Tage später wurde klar, was geschehen war. Kimuchu, Njerandi, Elijah Karanja, Mwangi, Nehemia, einige der bedeutendsten Männer in Limuru, waren alle in derselben Nacht verhaftet und zusammen in einer bewaldeten Schlucht … von dem britischen Offizier erschossen worden. Angst und Schrecken erfassten unsere Umgebung, meinen Großvater aber trafen sie am stärksten. Er war Kimuchus Ersatzvater; sie standen einander sehr nahe. Mein Großvater war überzeugt, dass er der Nächste sein würde, den 'sie' nachts holen würden. … Diesen mächtigen Menschen, den geachteten Grundbesitzer und Treuhänder seines Subclans, ja, meinen Großvater, der mit der Regierung korrespondierte, in unserer Hütte aus Angst vor dem kolonialen Unrecht schlottern zu sehen, war mein erster tiefgreifender Eindruck von der Bedeutung des Ausnahmezustands.”
Seite 179
“Als dann am 8. April 1953 herauskommt, dass Kenyatta und die anderen für schuldig befunden und zu sieben Jahren Arbeitslager verurteilt worden sind, verliere ich den Mut. … Wie konnten die Königin, Nehru und alle Rechtsanwälte aus den unterschiedlichsten Winkeln der Welt das zulassen? …
Ngandi aber ist unverzagt. Schau dir Kenyattas Worte vor Gericht ganz genau an: 'Unsere Taten richten sich gegen die Ungerechtigkeiten, unter denen das afrikanische Volk leidet … Was wir getan haben, und war wir weiterhin tun werden, ist, die Rechte des afrikanischen Volkes als Menschen einzufordern, auf dass sie sich derselben Möglichkeiten und Privilegien wie andere Völker erfreuen können.' … Erinnerst du dich, dass Kenyattas Freund Kwame Nkrumah erst vor einem Jahr aus dem Gefängnis kam und Premierminister der Goldküste wurde? GA, Gefängnisabsolvent, nannte er sich. Und Nehru? War er nicht auch Gefängnisabsolvent?”
Seite 217 - 218
“Eines Sonntags im Dezember 1954 beschlossen wir, … am Nachmittag zu einem Freiluftgottesdienst in Ndeiya zu gehen. … Die Freiluftgottesdienste, die immer nach den formalen Gottesdiensten in der Kirche stattfanden, wurden sonntags immer üblicher. Diese Veranstaltungen standen in keiner direkten Beziehung zu irgendeiner religiösen Gruppierung. … Sie fielen mit einer fundamentalistischen Wiedererweckungsbewegung zusammen, die kurz vor der Ausrufung des Ausnahmezustands über das Land gekommen war. Jetzt schien sich diese Tendenz zu intensivieren; fast schon als Alternative zum Kolonialstaat und zur Mau-Mau-Bewegung. 'Jesus ist mein persönlicher Erlöser' lautete der Slogan vieler Anhänger. Die jungen Leute wurden regelrecht süchtig danach …
Diese sonntäglichen Freiluftgottesdienste waren auch deshalb so beliebt, wiel sie zu den wenigen öffentlichen Zusammenkünften gehörten, für die keine regierungsamtliche Genehmigung erforderlich war. Sie besaßen den vollen Segen des Staates, weil es in ihnen um Jesus und nicht um Kenyatta ging, um geistige und geistliche Erlösung und nicht um die politische Befreiung von kolonialem Übel. …
Es war am späten Nachmittag, als wir uns auf den Rückweg machten … plötzlich hörten wir den Befehl stehen zu bleiben.
Vor uns stand ein weißer Soldat im Tarnanzug und richtete ein Gewehr auf uns. … Kenneth und ich waren ins Netz einer groß angelegten Massenüberprüfung gegangen.
Die verhörten Leute wurden in drei Gruppen eingeteilt: Die Üblen, die Übleren und die Übelsten. Die Gruppe der Übelsten wurde von einem fetten weißen Soldaten mit Schäferhund bewacht, der sehr bedrohlich aussah und keuchte, als dürstete ihn nach Blut. … Neben dem Jeep stand ein Zelt, in dem ein Mann saß, der von Kopf bis Fuß in ein weißes Tuch mit zwei Augenschlitzen eingehüllt war. …
Zu meiner Überraschung … kam ich in die Gruppe der Übleren, denen man noch weitere Fragen stellen würde. Nach der zweiten Gruppe wurden die Verdächtigen der Gruppe der Üblen oder der Übelsten zugeteilt, und die Letzteren wanderten in ein Konzentrationslager. ...
Ich stand vor den weißen Soldaten, nicht weit vom Kapuzenmann entfernt. Er fragte, ob ich Englisch verstünde, und ich antwortete Ja, weil ich darauf hoffte, dass das seine Anerkennung finden würde. …
'Sind alle Brüder zu Hause? Was machen sie?'
'Zwei arbeiten für die Regierung', sagte ich … Einer, Joseph Kabae, war bei den KAR, Soldat im Zweiten Weltkrieg für King George', fügte ich hinzu, um ihn mit unseren Verbindungen zu den Briten zu beeindrucken.
Aber ich hatte vergessen, 'Effendi' zu sagen. Den Schlag ins Gesicht fühlte ich mehr, als ich ihn kommen sah. …
Er unterhielt sich wieder mit dem Kapuzenmann. … Als er zurückkam, winkte er mich zur Gruppe der Üblen hinüber, denen man bald erlauben würde zu gehen.
… Schweigend liefen Kenneth und ich nach Hause. … Selbst als wir hinter uns Schüsse und Schreie hörten, blickten wir nicht zurück. Ich erfuhr nie, was mit denen passiert war, die zurückbleiben mussten. Wir konnten nur raten, behielten aber unsere Mutmaßungen für uns.
Trotzdem stand fest, dass der Mann unter dem Umhang ein Einwohner von Limuru war, vielleicht sogar ein Nachbar der Menschen, die er ins Lager oder in den Tod schickte.”
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Anm.:
"Royal Charter" in der damaligen britischen Kolonie Kenia und "Indian Removal Act" in den USA beruhen auf der gleichen - eugenischen - Ideologie, als angebliche Wissenschaft verbreitet von Francis Galtons Biograf Karl Pearson: "Fittere" Völker hätten das Recht und die biologische Pflicht, vermeintlich weniger tüchtigen, von der Natur zum Untergang bestimmten Völkern deren Lebensgrundlagen zu entziehen.
Ueber das Konzept der indirekten Herrschaft ("indirect rule") und seinen "Erfinder" Lugard Auszege aus einer anderen Quelle (liegt nur in Englisch vor, aus Zeitgruenden hier ohne Uebersetzung):
Part 3: Colonialism and Its Critics
Worger, W.H. et al (edts), Africa and the West (Phoenix, 2001)
Seite 241/ 242, Auszug
"The most famous theoretician of British colonial rule was Frederick Lugard, the same man who had been so enthusiastic about commercial empire in East Africa and who went on to govern Britain's largest possession by far in West Africa, Nigeria, for most of the first three decades of the twentieth century. Lugard's name has become synonymous with the theory of indirect rule, the process by which a very few Europeans would supposedly use indigenous institutions and practices to rule vast numbers of Africans. Over time, the memoranda that Lugard wrote to his officers regarding their duties became a sort of "bible" of colonial practice. As the following extracts demonstrate, there are clear links to the ideas developed by Shepstone and implemented by Wolseley decades earlier in Natal. As with their system, also, though rule is meant to be "indirect, .. the governor is always given the powers of an autocrat and in the final analysis, colonial control rests on a readiness to use armed force to crush all opposition."
Seite 241 (oben), Auszug
"...Q.: "How do you know it was the white men themselves who ordered these cruel things to be done to you? These things must have been done without the white men's knowledge by the black soldiers."
A (P.P.): "The white men told their soldiers: 'You kill only women; you cannot kill men. You must prove that you kill men.' So then the soldiers when they killed us" (here he stopped and hesitated, and then pointing to the private parts of my bulldog - it was lying asleep at my feet) he said: "then they cut off those things and took them to the white men, who said: 'It is true, you have killed men.'" ..."
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Die beiden Churchills
Er war stolz darauf, in Pakistan an der Zerstoerung ganzer Doerfer beteiligt gewesen zu sein und in einem Dorf im Sudan "wenigstens drei Wilde" eigenhaendig erschossen zu haben. Als in Suedafrika die ersten Konzentrationslager gebaut wurden, meinte er, damit wuerde das geringstmoegliche Leiden verursacht. Mindestens 115.000 Menschen wurden dort hineingeworfen und 14.000 starben, aber er schrieb nur, wie irritierend es sei, "dass Kaffer auf weisse Menschen schiessen duerfen". Das sei gewesen, bevor Krieg "degenerierte", schrieb er spaeter. Es haette Spass gemacht, "herum zu galoppieren". (Nach Informationen aus der NYT Buchbesprechung unten.)
Winston Churchill war vom kolonial-eugenischen Denken gepraegt. Fuer den militaerischen Sieg ueber die Nazis war er eine entscheidende Figur. Aber haette die Nazi-Ideologie ueberhaupt einen Naehrboden gefunden, wenn das kolonial-eugenische Denken nicht ein Vorlaeufer gewesen waere?
Es duerfte kaum verwundern, dass Barack Obama, Sohn eines kenianischen Vaters, als Praesident der Vereinigten Staaten von Amerika fuer Churchill als Vorbild nicht die gleiche Begeisterung aufbringt wie sein Vorgaenger George W. Bush. (Dies wird in der genannten NYT Buchbesprechung ebenfalls erwaehnt; s. Link.)
The New York Times, Sunday Book Review: The Two Churchills. By JOHANN HARI. Published: August 12, 2010
Review of: “Churchill’s Empire” by Richard Toye
Auszug:
"He gladly took part in raids that laid waste to whole valleys, writing: “We proceeded systematically, village by village, and we destroyed the houses, filled up the wells, blew down the towers, cut down the shady trees, burned the crops and broke the reservoirs in punitive devastation.” He then sped off to help reconquer the Sudan, where he bragged that he personally shot at least three “savages.”
The young Churchill charged through imperial atrocities, defending each in turn. When the first concentration camps were built in South Africa, he said they produced “the minimum of suffering” possible. At least 115,000 people were swept into them and 14,000 died, but he wrote only of his “irritation that kaffirs should be allowed to fire on white men.” Later, he boasted of his experiences. “That was before war degenerated,” he said. “It was great fun galloping about.” "
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Insassen eines Gefangenenlagers in Kenia waehrend der Kolonialzeit