Friedensforschung mit der Maus

Friedensforschung mit der Maus

Montag, 31. Oktober 2011

Frederick Lugard und die Strategie der "indirekten Herrschaft"

Die von Frederick Lugard entwickelte Strategie der "indirekten Herrschaft" ("indirect rule") wird in den Erinnerungen des kenianischen Autors Ngugi wa Thiong'o sehr kritisch gewuerdigt.
http://zettelmaus.blogspot.com/2011/10/gefangnisabsolvent-eine-afrikanische.html

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sich die Ideologien der Eugenik und eugenischer Geopolitik verbreiteten (siehe z.B.
http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/geopolitik-und-eugenik-die-forderung.html ), und bis in die heutige Zeit hinein galt Lugard vielen einflussreichen Zeitgenossen und Historikern als Held.

Beispiel in:

THE FOUNDATION OF BRITISH EAST AFRICA. By J. W. Gregory, D.Sc, PROFESSOR OF GEOLOGY IN THE UNIVERSITY OF MELBOURNE, AUTHOR OF " THE GREAT RIFT VALLEY".  LONDON HORACE MARSHALL & SON, TEMPLE HOUSE, E.C, 1901
http://www.archive.org/stream/foundationofbrit00greg/foundationofbrit00greg_djvu.txt

"IN 1885 Captain (now General Sir) F. D. Lugard, D.S.O., was entitled to long leave from his regiment, and he resolved to devote it to work in Africa as a volunteer military missionary. It was his ambition, to use his own words, "to embark in some useful undertaking in Africa — if possible, in connection with the suppression of the slave trade." ... "

Lugard hatte es verstanden, seine Motivation als ein humanitaeres Interesse - Engagement fuer die Beendigung des Sklavenhandels - darzustellen. Aus heutiger Sicht und im Rueckblick auf sein Wirken mag sie eher als Abenteuerlust und Lust an der Ausuebung von Macht erscheinen.

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Das System der von Lugard propagierten “indirekten Herrschaft” durch lokale Haeuptlinge, die von der Kolonialverwaltung gestuetzt und instrumentalisiert wurden, stiess haeufig auf Protest. So auch in Nigeria, wo Frauen der Aba-Region 1929 gegen die Auswirkungen dieses Systems demonstrierten. Auf die Demonstrantinnen wurde geschossen, einige wurden toedlich getroffen. In der Folge weiteten sich die Demonstrationen aus, es kam zu Unruhen. Das britische Aussenministerium setzte eine Kommission zur Pruefung der Vorfaelle ein – mit dem Ergebnis, dass die Schuld allein bei den Demonstrantinnen gelegen haette.  



Quelle:
http://historyafrica.blogspot.com/2010/12/aba-womens-riot-as-act-of-resistance-of.html




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Bekämpfung des Sklavenhandels in Afrika - beliebtes Feigenblatt auch in der deutschen Kolonialgeschichte


http://www.heise.de/tp/artikel/40/40303/1.html

Herz der Finsternis: Vom Kolonialismus-Star zum "Hänge-Peters"
Hans Schmid 22.02.2014
Das Dritte Reich im Selbstversuch (16): Carl Peters - Teil 2

"Der Neger ist der geborene Sklave, dem ein Despot nötig ist wie dem Opiumraucher die Pfeife. […] Er ist verlogen, diebisch, falsch und hinterhältig." (Carl Peters)

Teil 1: Ich bin ich: Kolonialherren, treue Askaris und die jüdisch unterwanderte SPD im NS-Film
Was bisher geschah: Der von alten Nazis und neuen Rechtsradikalen als Kolonialheld verehrte Carl Peters "erwirbt" durch den Abschluss von Schwindelverträgen ein "Schutzgebiet" in Ostafrika und bekommt von Kaiser Wilhelm I. einen "Schutzbrief" ausgestellt, weil er Bismarck versichert hat, dass es das Reich nichts kosten wird. Die schlecht informierte Regierung gerät dadurch unter einen Handlungszwang, der zur Entsendung eines Flottengeschwaders führt, um die Interessen von Peters’ Deutsch-Ostafrikanischer Gesellschaft (DOAG) durchzusetzen. Alles könnte nun in bester Ordnung sein, wenn der Kaiser nicht sterben und Fürst Bismarck nach dem Regierungsantritt von Wilhelm II. nicht sein Amt niederlegen würde. Dadurch ändern sich in Deutschland die politischen Verhältnisse.

Im Film bekommt das auch Dr. Peters zu spüren, als er im Sommer 1890, nach weiteren großen Gebietserwerbungen, nach Berlin zurückkehrt. In der Wirklichkeit sahen seine Gebietserwerbungen beispielsweise so aus: Im Mai 1887 tauchte er mit einigen Agenten der DOAG in der Hafenstadt Daressalam auf, wo seine Fans später die 2 Meter 30 große Statue aufstellen wollten, von der heute nur noch der Kopf übrig ist. Er heuerte arabische Söldner an, umstellte den Gouverneurspalast und griff sich Sultan Barghaschs Verbindungsmann zu den Stammesfürsten in der Region. Als sich dieser nicht bestechen ließ zwang er ihn mit vorgehaltener Pistole, ein Dokument zu unterschreiben, mit dem der Mann bestätigte, der alleinige Herrscher weit und breit zu sein und die gesamte Region der Kontrolle der DOAG zu unterstellen.

"Araberaufstand"

Die meisten der DOAG-Repräsentanten wurden von Peters ausgesucht, teilten seine Ideologie und waren so rücksichtslos wie er. Damit hinterließ er ein unseliges Erbe, das noch lange nachwirken sollte. 1888 begann die DOAG, die dem Sultan von Sansibar abgetrotzten Küstenregionen in Besitz zu nehmen. Im Sommer traf Emil von Zelewski, ehemaliger Leutnant der Infanterie, in der Stadt Pangani ein und holte sich zur Unterstützung 110 Marinesoldaten von einem in der Nähe liegenden Kriegsschiff. Zelewski und seine Leute trampelten mit Stiefeln in der Moschee herum und entweihten den Gebetsraum (Zelewski hatte seinen Jagdhund mit dabei), terrorisierten und vergewaltigten und machten die DOAG noch verhasster, als sie es sowieso schon war. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Küstenbevölkerung erhob sich, die DOAG musste die Reichsregierung um Hilfe bitten.

Für Bismarck trug Peters die Schuld an der Revolte, weil er brutal war, jeglichen Respekt gegenüber der einheimischen Bevölkerung vermissen ließ und damit ein schlechtes Beispiel abgab. Der Kanzler legte der DOAG dringend nahe, ihn nicht länger als Ikone des Kolonialismus in den Vordergrund zu stellen und nannte ironischerweise die viel geschickter agierenden hanseatischen Kaufleute als Vorbild, nachdem er bisher immer für Peters und zu deren ungunsten entschieden hatte. Ein Ausstieg aus dem Abenteuer Ostafrika hätte einen Gesichtsverlust und einen Triumph für die kolonialismuskritische Opposition im Reichstag bedeutet. Also wurde der Afrikareisende und Hauptmann Hermann von Wissmann beauftragt, eine Eingreiftruppe aufzustellen. Da möglichst keine deutschen Soldaten geopfert werden sollten, um den von der DOAG angerichteten Schlamassel zu beheben, wurden etwa tausend schwarzafrikanische Söldner angeheuert, befehligt von 80 deutschen Offizieren und Unteroffizieren. Das war der Ursprung der "Schutztruppe" (zunächst "Wissmann-Truppe").

1888 war auch das Jahr, in dem sich die internationale Gemeinschaft sehr über die Sklaverei empörte, weil der französische Kardinal Lavigerie eine entsprechende Kampagne entfacht hatte. Für einige europäische Mächte war das nur der pseudo-humanitäre Deckmantel, unter dem ganz andere Ziele verfolgt wurden. Bismarck lernte vom belgischen König Leopold, der sich seit Jahren als Vordenker der Anti-Sklaverei-Bewegung gerierte und im "Freistaat Kongo" für ein Schreckensregiment verantwortlich war (Wissmann hatte kürzlich noch in Leopolds Diensten gestanden). Um die öffentliche Meinung zu manipulieren ließ er Berichte über Gräueltaten arabischer Sklavenhändler streuen. In deutschen Zeitungen war von einem "Araberaufstand" zu lesen. Dieser Version nach steckten hinter der Revolte arabische Sklavenhändler, die um ihre Geschäftsgrundlage fürchteten, weil deutsche Kolonisten so etwas selbstverständlich nicht dulden würden. Im Januar 1889 genehmigte der Reichstag zwei Millionen Mark "zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen Interessen in Ostafrika". Wissmann brauchte anderthalb Jahre und weitere knapp sechs Millionen Mark, um die Revolte niederzuschlagen. Viele von den Aufständischen, mit denen seine Söldner kurzen Prozess machten, waren ehemalige Sklaven.

Wir retten Emin Pascha

Peters, immer noch Direktor der DOAG, hatte deren Geschäfte eine Weile lang von Sansibar aus gelenkt, war wieder in Deutschland, als die Revolte ausbrach und konnte nicht erklären, wo die 50.000 Mark geblieben waren, um die er in Sansibar den Etat überzogen hatte. Nicht nur in der Reichskanzlei und im Auswärtigen Amt, auch innerhalb der DOAG verlor man allmählich die Geduld mit dem Mann, der absolut unberechenbar war, sich nichts sagen ließ und unter einem übersteigerten Selbstbewusstsein litt. Peters brauchte dringend eine neue Aufgabe, um seinen Ruf aufzupolieren. Die einflussreichen Freunde, die er weiterhin hatte, machten sich dafür stark, ihn als Leiter einer deutschen Emin-Pascha-Expedition einzusetzen.

Emin Pasha (Eduard Schnitzer)

Emin Pascha stammte aus Oberschlesien, hieß eigentlich Eduard Schnitzer, war als Arzt und Entdecker nach Afrika gegangen, hatte dort Karriere gemacht und war 1878 vom ägyptischen Vizekönig zum Gouverneur der Provinz Äquatoria (ein Teil des heutigen Südsudan) ernannt worden. Seit 1881 im Sudan der Mahdi-Aufstand ausgebrochen war und General Gordons Tod in Khartum 1885 war er von der ägyptischen Regierung und den von ihr beherrschten Gebieten abgeschnitten, seit 1886 auch von der durch das Königreich Buganda (im heutigen Uganda) führenden Nachschublinie. Henry Morton Stanley war bereits zu einer politisch und wirtschaftlich motivierten Rettungsexpedition aufgebrochen, als man in Deutschland auf den Gedanken kam, dass man Emin Pascha auch selbst retten könnte. Die Idee dahinter: Man wollte Schnitzers Position stabilisieren, Äquatoria mit seiner Hilfe unter deutsche Kontrolle bringen, von dort aus weitere Gebiete erwerben und ein deutsches Mittelafrika schaffen, das von der Atlantikküste bis zum Indischen Ozean reichen würde. Dieser Plan kollidierte mit den Träumen der Briten von einer Achse, die den Süden Afrikas mit Kairo verbinden sollte. Ein Emin-Pascha-Komitee, dem auch viele Politiker angehörten, sammelte das Geld für die Expedition. Peters stellte wieder seine Fähigkeiten als Agitator unter Beweis und erklärte, dass man die Gelegenheit nutzen werde, den Sklavenhandel im Inneren Afrikas zu bekämpfen.

Für Bismarck, der das Geld für die Niederschlagung des Aufstands an der ostafrikanischen Küste aufbringen und die DOAG vor dem Bankrott retten musste, waren Peters’ neuerliche Expedition und die in Aussicht gestellten Gebietserwerbungen ein finanzieller und diplomatischer Albtraum. Peters’ ursprünglicher Plan sah vor, Schnitzer mit einem Trupp von 600 Trägern und 100 somalischen Söldnern zu "retten". Bismarck und der britische Premierminister Lord Salisbury hatten sich jedoch auf eine gemeinsame Seeblockade geeinigt, um die Aufständischen von Waffenlieferungen abzuschneiden. Die Briten konfiszierten deshalb die von Peters nach Sansibar gebrachten Waffen und verweigerten den Somalis die Erlaubnis, an Land zu gehen. In Deutschland wurde das später als Affront der Briten dargestellt. Tatsächlich ließ Bismarck Salisbury durch den deutschen Botschafter in London ausrichten, dass Peters als Privatmann unterwegs sei und dass er, Bismarck, es ganz normal fände, wenn die Briten bewaffnete Einheiten am Transit hindern würden.
Nach einem Katz-und-Maus-Spiel mit der britischen Blockadeflotte landete der von Wissmann mit Waffen ausgerüstete Peters im Juni 1889 in der Kwaihu-Bucht. Mittlerweile hatte er einen großen Teil des für die Expedition gesammelten Geldes ausgegeben. Das für 75.000 Mark gemietete Dampfschiff, das ihn zur Küste Kenias gebracht hatte und alle darin transportierten Handelsgüter waren von den Briten konfisziert worden. Für einen bedächtigeren und weniger brutalen Expeditionsleiter wäre das ein Grund gewesen, das Unternehmen abzubrechen, weil die Route nach Uganda durch das Gebiet von Stämmen führte, von denen bekannt war, dass sie Wegezoll forderten. Peters brach mit dem jungen preußischen Offizier Adolf von Tiedemann, 85 Trägern, 13 schwarzafrikanischen, die Habe ihrer Männer schleppenden Frauen, vermutlich 17 somalischen Söldnern (die Angaben variieren), acht Dienern, einem Führer, 16 Kamelen und acht Eseln in das Inland auf. Für sich selbst hatte er einen Araberhengst gekauft.

Abmarsch war am 25. Juli. Tiedemann war begeisterst von Peters’ Energie und schrieb in sein Tagebuch, dass er alle mitriss. Das kann man auch anders sehen. Zuerst wurden Träger ausgepeitscht und in Ketten gelegt, die ihre Last hatten fallen lassen. Zur Brutalität des Führers kam die schlechte Verpflegung. Die Expedition durchquerte eine Gegend, in der eine Hungersnot herrschte, und Peters hatte zu wenig Proviant dabei. Er drohte, jeden zu erschießen, der fliehen wollte. Als das nichts half, wurde ein Großteil der Träger angekettet. Etwa zwanzig von ihnen war Ende August trotzdem die Flucht gelungen. Zwei der Träger hatten weniger Glück. Auf Peters’ Befehl wurden sie erschossen. Peters folgte dem Fluss Tana. Wer dort lebte und etwas zu essen hatte wurde ausgeplündert. Ein Zusammentreffen mit Angehörigen der Oromo war schon deshalb problematisch, weil diese Volksgruppe Krieg gegen in ihr Gebiet eindringende Somalis führte. Peters’ Version nach hatten ihn von den Oromo versklavte Schwarze um Schutz gebeten. Das kann so gewesen sein.
Jedenfalls war er dafür berüchtigt, dass er auf echte oder vermeintliche Gefahren mit Präventivschlägen reagierte. Dabei konnte er mit wenigen Leuten gegen eine Übermacht bestehen, weil die meisten seiner Gegner keine Erfahrung mit Feuerwaffen hatten. Peters überfiel mit zehn somalischen Soldaten und 25 Trägern (alle mit Gewehren bewaffnet) das Dorf der Oromo, tötete einige ihrer Anführer, nahm "Kriegsgefangene" und weibliche Geiseln und erbeutete 80 Bootsladungen Getreide. Die gute Nachricht für die Afrikaner, denen sie noch begegnen würden war die, dass Peters und Tiedemann ihr Maschinengewehr zurückließen, weil es nicht mehr funktionierte. Als einige Afrikaner versuchten, seine fünf verbliebenen Esel zu stehlen ordnete Peters eine Strafaktion an, bei der er 600 Schafe und 60 Ochsen mitnahm. Um ein Exempel zu statuieren, ließ er sechs Dörfer niederbrennen und alles rauben, was er brauchen konnte. Für Peters waren das normale "Kriegshandlungen", zu denen er sich offen bekannte. Sein 1891 erschienenes Buch Die deutsche Emin-Pascha-Expedition ist eine gruselige Lektüre. Sie sei allen empfohlen, die heute noch eine Carl-Peters-Straße haben wollen.

Im Film gibt es eine Szene, in der Peters von Graf Pfeil gefragt wird, wo er gedient habe. Peters erwidert voller Bitternis, dass ihn die Preußen nicht haben wollten. Auch beim echten Peters scheint es Spuren hinterlassen zu haben, dass er nicht durch die Musterung kam. Offenbar suchte er nach Gelegenheiten, sein militärisches Genie (oder was er dafür hielt) unter Beweis zu stellen, um diese Schmach zu kompensieren. Im zentralkenianischen Hochland, auf dem Leikipia-Plateau (und nicht schon 1894 wie im Film), hatte er seine erste Begegnung mit den Massai. Die in Europa kursierenden Horrorgeschichten hatten wenig mit der Wirklichkeit zu tun, obwohl die Massai ein durchaus kriegerisches Volk waren. Arne Perras meint, dass Peters sie absichtlich provozierte. Er erschoss einen ihrer Bullen, von dem er sich angegriffen fühlte, ohne sie zu entschädigen und verweigerte den Wegezoll, obwohl er nach seinen Raubzügen genug Güter mit sich führte, um ihnen etwas anzubieten. In seinen Schriften äußert er öfter sein Unverständnis über Europäer, die einen solchen Zoll entrichten (und die Gebräuche fremder Völker respektieren). Peters war ein Geistesverwandter des weißen Rassisten in Cornel Wildes The Naked Prey.

Henry Morton Stanley

In der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember kam es zu einem Schusswechsel (Gewehre gegen Pfeil und Bogen), als die Massai versuchten, zwei Ladungen mit Gütern fortzuschaffen. Das war wohl das, was sie als einen angemessenen Wegezoll empfanden. Am nächsten Morgen griff Peters ihren Kraal an. Acht Massai wurden getötet. Bei den sich anschließenden Kämpfen verlor Peters mindestens zehn seiner Leute, seinen Schätzungen nach starben mehr als 120 Massai-Krieger. Auf einen Massai-Angriff am 24. Dezember folgte wahrscheinlich nur deshalb kein weiteres Massaker, weil Peters inzwischen mit der Munition haushalten musste. Danach setzte er seinen Marsch fort, bis er im Februar 1890 erfuhr, was man in Berlin und London schon seit Oktober 1889 wusste: Emin Pascha hatte Stanley getroffen, war längst nicht mehr in Äquatoria und brauchte auch keinen, der ihn rettete. In Deutschland hatte die Nachricht einen über den beiden Lagern nahe stehenden Zeitungen ausgetragenen Streit zwischen der Regierung und dem Emin-Pascha-Komitee beendet. Das Komitee hatte konzediert, dass die Emin-Pascha-Expedition ohne Emin Pascha hinfällig geworden sei.

3 Kommentare:

  1. In der Tradition des belgischen Königs Leopold:
    Postkolonialismus in Kongo

    Aus Wikipedia

    ... Eine im Jahre 2002 einberufene Fachkommission des belgischen Parlaments untersuchte die Ereignisse um die Ermordung des ersten kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice E. Lumumba (* 2. Juli 1925; † 17. Januar 1961). Die Demokratische Republik Kongo war am 30. Juni 1960 in die Unabhängigkeit entlassen worden. In ihrem Schlussbericht kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass König Baudouin von den Plänen zur Ermordung Lumumbas wusste. Fest steht, dass die belgische Regierung die Lumumba feindlich gesinnten Kräfte im Kongo logistisch, finanziell und militärisch unterstützte. Ein Großteil der Schuld wird unmittelbar König Baudouin zugeschrieben, der unter Umgehung der politischen Instanzen seine eigene postkoloniale Politik betrieben haben soll.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Baudouin_(Belgien)

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  2. We now know that even though the threat of communism in Congo was quite weak at the time of Congo’s independence, the CIA engaged in pervasive political meddling and paramilitary action between 1960 and 1968 to ensure that the country retained a pro-Western government and to help its pathetic military on the battlefield. So extensive were these efforts that at the time, they ranked as the largest covert operation in the agency’s history, costing an estimated $90–$150 million in current dollars, not counting the aircraft, weapons, and transportation and maintenance services provided by the Defense Department. The CIA had a hand in every one of Congo’s major political turning points during the period and maintained a financial and political relationship with every head of its government. And contrary to the conclusion of the Church Committee, Lawrence Devlin, the CIA station chief in Congo for most of the period, had direct influence over the events that led to Lumumba’s death.

    Not only was U.S. involvement extensive; it was also malignant. The CIA’s use of bribery and paramilitary force succeeded in keeping a narrow, politically weak clique in power for most of Congo’s first decade of independence. And the very nature of the CIA’s aid discouraged Congolese politicians from building genuine bases of support and adopting responsible policies. The agency’s legacy of clients and techniques contributed to a long-running spiral of decline, which was characterized by corruption, political turmoil, and dependence on Western military intervention. So dysfunctional was the state that in 1997 it outright collapsed -- leaving behind instability that continues to this day.

    PLAYING POLITICS

    In the beginning, U.S. covert action in Congo was exclusively political in nature. Washington worried that Lumumba was too erratic and too close to the Soviets and that if he stayed in power, Congo could fall into further chaos and turn communist. Allen Dulles, the director of the CIA, cabled the CIA station in Léopoldville, the capital, in August 1960: “We conclude that his removal must be an urgent and prime objective and that under existing conditions this should be a high priority of our covert action.” So the CIA station, in tandem with Belgian intelligence officials, subsidized two opposition senators who attempted to organize a vote of no confidence against Lumumba’s government. The plan was for Joseph Kasavubu, Congo’s president and Lumumba’s rival, to dissolve the government after the vote and nominate one of the senators as the new prime minister. The CIA also funded anti-Lumumba street demonstrations, labor movements, and propaganda.

    http://www.constantinereport.com/cia-murder-lumumba-rise-mobutu/

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    1. Rather than end the struggle for control of Congo, Lumumba’s assassination only intensified it. In August 1961, the United States, under pressure from the UN and a pro-Lumumba state in eastern Congo, agreed that the Congolese parliament should reconvene to select a new national government. But the CIA used bribes to ensure that the new government was led by its ally Cyrille Adoula. While the resulting power-sharing deal did include some Lumumbists, as Lumumba’s supporters were called, the most important positions went to members of the Binza Group (with Mobutu himself remaining head of the army).

      Once Adoula was in office, the CIA provided him with a public relations firm to help him bolster his image abroad and an adviser who wrote speeches for him. The CIA also bribed parliament, the Binza Group, a labor union, and an organization of tribal chiefs to back the new leader. Meanwhile, Devlin continued to behave like a member of the government. At the Binza Group’s behest, he persuaded Adoula not to make concessions to his Lumumbist deputy prime minister. When Adoula decided to fire Mobutu, Devlin convinced him to drop the idea. Adoula even asked Devlin to canvas political leaders in order to gauge his own parliamentary support. In November 1961, after only a year and a half on the job, Devlin cabled CIA headquarters that the agency could “take major credit for the fall of the Lumumba [government], the success of the Mobutu coup and considerable credit for Adoula’s nomination as premier.”

      http://www.constantinereport.com/cia-murder-lumumba-rise-mobutu/

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