Friedensforschung mit der Maus

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Mittwoch, 21. Mai 2014

Vision Zero: Null tödliche Fussgänger-Unfälle


Null toedliche Fussgaenger-Unfaelle - das ist eine Vision, die in Schweden mit Konsequenz verfolgt wird. Eine Utopie, meinen viele, aber die Zahlen zeigen eindrucksvolle Erfolge einer Strassen- und Verkehrsplanung, die konsequent an diesem Ziel ausgerichtet ist.

Nun wollen Staedte in den USA von Schweden lernen. Seit Hunderten von Jahren, so sagen Experten, wurden in den USA Strassen so geplant, dass eher toedliche Unfaelle in Kauf genommen wurden als vermeintliche Einschraenkungen des Geschaeftslebens.

Zeiten und Normen aendern sich, auch wenn alte Denkweisen sehr hartnaeckig sein koennen.


Aus

Did Cooper Stock really have to die?

Different traffic laws could have saved his life and the lives of thousands of others. What the U.S. can learn from Sweden.
Yahoo News 

 Cooper Stock was one of two pedestrians killed within blocks and minutes of each other on the night of Jan. 10. (The second, 73-year-old Alexander Shear, was struck by a tour bus at West 96th Street half an hour earlier.)  That made him one of 11 killed in New York City in the first 15 days of this year, one of 37 citywide so far in 2014, and one of more than 4,000 expected to die this year across the United States. In all, 75,000 New Yorkers and some 100 million pedestrians worldwide have been killed crossing streets since Henry Bliss was struck (also by a taxi) in 1899, at the corner of 74th and Central Park West, the first recorded pedestrian death in the country. After each of those deaths someone probably wailed, “How is that possible?”
It is possible, even probable, experts say, because of the way Americans have designed their streets for hundreds of years — essentially viewing pedestrian fatalities as the cost of doing business, as the collateral damage of speed and progress.
“Traditionally we build assuming that drivers and pedestrians will do the right thing even though we know that humans are flawed,” says Claes Tingvall, the director of Traffic Safety for the Swedish Transport Administration, in an interview with Yahoo News. “You don’t design an elevator or an airplane or a nuclear power station on the assumption that everyone will do the right thing. You design it assuming they will make mistakes, and build in ways that withstand and minimize error.”
For nearly 20 years, Sweden has been building on that latter assumption, rethinking and revamping its transportation system, both the philosophy and the nuts and bolts. They call this 1997 legislation Vision Zero — meaning the goal is to reach zero pedestrian deaths in all of Sweden — and under the program people are valued over cars, safety over efficiency. Streets have been narrowed; speed limits have been lowered. Above all, the Swedes have declared an end to the argument over whether safety violations should be punished or prevented. Voting for problem solving over finger pointing, they view collisions as warnings that some fix — a differently timed light, a better lit intersection — is needed.
In these ways, Sweden has lowered its pedestrian death rate dramatically. It is now the lowest in the world, with 2.7 deaths per 100,000 people annually, compared with an average of 6 across the European Union and 10 in the U.S.
And now it may be poised to transform a city near you. Already, cities in 23 American states have laws incorporating some of the lessons from Sweden. In New York, for instance, much of Times Square is a pedestrian mall, and in San Francisco, police have stopped classifying pedestrian deaths as “accidents” (implying they are unavoidable), and now classify them as “collisions” (which require investigation). Until now, all these changes have been piecemeal, but at the start of this year, city officials in New York, San Francisco and Chicago announced they would embrace Vision Zero more fully.

http://news.yahoo.com/cooper-s-story--a-preventable-traffic-tragedy-200552242.html



Auch interessant:

In den USA sterben jährlich ungefähr 360 Personen bei Verfolgungsjagden der Polizei. Im Jahr 2002 wurden allein in Los Angeles 700 Verfolgungsjagden gemeldet.
In den USA werden zudem einige spektakuläre Verfolgungsjagden von Nachrichtenteams aus dem Helikopter heraus aufgenommen und live im Fernsehen übertragen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verfolgungsjagd

Los Angeles officials urged television stations to curb their coverage of police car chases which have become a major source of entertainment in the freeway-bound US city.
Los Angeles has become the world capital of police car chases, with more than 700 pursuits reported in the city last year, most of them offering hours of live television coverage.

Televised coverage of chases has exploded over the last 10 years here, with news stations despatching helicopters and interrupting scheduled programming to offer live blow-by-blow footage of runaway drivers' antics.
In addition, a battery of internet entrepreneurs have developed an ancillary industry built around notifying police pursuit fans when a chase begins and which channels to watch it on.

February 28 2003
http://www.smh.com.au/articles/2003/02/27/1046064169270.html?oneclick=true

 

 

Dienstag, 1. Mai 2012

Wunderbare Kriegstechnik

Welch große Rolle die Faszination der Technik im „Dritten Reich“ spielte und wie eng sie mit der sozialdarwinistischen Idee vom wirtschaftlich und militärisch ausgetragenen Wettkampf der Völker verbunden war, geht z.B. aus Texten von Fritz Nonnenbruch hervor.
(Siehe auch "Der Wille der Rasse spricht im Autobahnbau"; http://guttmensch.blogspot.com/2012/03/fritz-nonnenbruch-und-die-ideologie-von.html).

So wie Nonnenbruch wird sich heute kaum noch ein Autor ausdrücken. Aber naive Begeisterung für Kriegstechnik und eine ins Mystische gehende Vorstellung, ein ernst zu nehmendes Volk müsse seinen rassischen Wert durch die Verbindung von Technik und Soldatentum beweisen, sind nicht unbedingt überwundene Phänomene. - Auch im zivilen Bereich fließt der Glaube an das rassisch bedingte Schöpfertum in öffentliche Debatten ein, z.B. in Mutmaßungen über vermeintlich mangelnde genetische Eignung von Einwanderern aus den „falschen“ Ländern für MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) Berufe.


Fritz Nonnenbruch
Politik, Technik und Geist
Hoheneichen-Verlag, München, 1939

Auszüge

Seite 73

„Der Wille und die Fähigkeit zur Technik ist Charakter der Geistigkeit der Volkspersönlichkeit. Die soldatischen Tugenden sind ebenfalls Eigenschaften der Volkspersönlichkeit. Damit ist der Schluss nahegelegt, daß das Volk die besten Soldaten haben wird, das die am weitesten ausgebildete Kriegstechnik hat, und umgekehrt. Die Waffenschmieden waren immer im Besitz der Völker, die kriegerisch fühlten. Heute trifft das umso mehr zu, als der Stand der Technik in einem Volke Gradmesser für die Vernunft seiner Sozialordnung ist, für die Fähigkeit seiner politischen Führung, allen Energien Entfaltungsspielraum zu geben; und nicht zuletzt für die Stärke jener Rasse in diesem Volke, die seit vierhundert Jahren der Welt ihr Gesetz zu geben sich anschickt. Der Stand der Technik in einem Volke ist Maßstab dafür, in welchem Grade jene Rasse in ihm wirksam ist, aus deren Schöpfertum die Technik entfaltet ist, die alle Völker zu übernehmen gezwungen sind. …“


Seiten 74 - 75

„Die Möglichkeiten der Kriegstechnik werden durch Geschützkonstruktionen usw. bei weitem nicht erschöpft. Nur eine totale Politik kann die Voraussetzungen schaffen, daß alle Möglichkeiten der Kriegstechnik erschöpft werden.  … Wo viele Vorbedingungen zu erfüllen sind, ergeben sich Unterschiede in ihrer Erfüllung. Die einen Völker erfüllen sie alle und vollständig, die anderen erfüllen sie in weniger ausgeprägter Vollständigkeit, wieder andere erfüllen nur einige mehr oder weniger erschöpfend.

Wie die Völker aber diese Vorbedingungen erfüllen, hängt ab von ihrem Schöpfertum und von ihrer rassischen Nähe zur Technik. Die gleiche seelisch-geistige Nähe, die die Völker als Gesamtpersönlichkeiten zur Technik haben, werden auch ihre Soldaten haben. Weil die Völker durch die Technik differenziert werden, ist das auch bei ihren Soldaten der Fall. …“


Seiten 77 – 79

„Durch die Einstellung der gesamten Volkspersönlichkeit auf ihr Schöpfertum ist der Raum in Besitz genommen, aus dem die die Einfälle kommen....

Die Revolution der Technik ist durch die Revolution des Nationalsozialismus ausgelöst worden. Die Rohstoffsynthese ist die Erledigung einer rein materiellen Überlegenheit, wie sie der Besitz von natürlichen Rohstoffen ist, durch den Geist. Die Rohstoffsynthese ist Instrument des echten Willens zur Freiheit, der Wille zum völkischen Schöpfertum ist, gegen die Materie.

So wird denn auch jenesVolk durch die Differenzierung des technischen Fortschritts mögliche neue Waffen haben, das ihres Besitzes am würdigsten ist: dessen Rasse am schöpferischsten ist, dennen Ordnungen die Freiheit dieses Schöpfertums sichern, dessen Führung dem Volke verbunden ist, kurz, das Volk, in dem die neue Haltung und der neue Mensch erwachsen sind. Mit einem Wort: Das Volk, auf dem der Schwerpunkt des Wachstums der neuen Kultur liegt. …

Weil Siegfried Siegfried war, führte ihn sein Weg zum Schwerte Balmung. Das Schwert Balmung aber war von Zwergen geschmiedet. Auch die neue Waffe wird von Zwergen geschmiedet werden: in den Geheimkammern des völkischen Schöpfertums.“


Seite 81

„Die denkbar höchste Kulturstufe ist dann gegeben, wenn

1.               alles Schöpfertum auf der Welt frei ist,
2.               um ihr Schöpfertum rein zu halten, die Völker ihre Rasse rein halten,
3.               jede Rasse auf den Gebieten schöpferisch ist, für die sie besondere Begabungen hat,
4.               das Schöpfertum der verschiedenen Rassen auf den verschiedenen Gebieten gegenseitig so abgestimmt ist, daß jede Rasse in den Genuß dessen, was die andere schuf, kommen kann, soweit sie das bei ihrem Charakter kann. Erste Voraussetzung dieser Abstimmung ist, daß jede Rasse sich rein hält. Was eine Mischrasse schuf, stößt jede andere reine Rasse von vornherein ab. Die zweite Voraussetzung ist die Entwicklung des reinsten Menschentums aus einer Rasse, aus dem der Wille zum Vestehen fließt.
5.               Zusammenschluß der Völker der reinen, wenn auch verschiedenen Rassen zum Widerstand gegen die Mischrassen, in denen die Eigenschaften der vermischten Rassen einen Mißklang ergeben haben. Wenn diese Mischrassen nicht ausgeschaltet werden, ist keine Abstimmung des Schöpfertums der reinen Rassen möglich. Durch diese Mischrassen wir schon der Begriff des reinen Menschentums einer Rasse, das zum gegenseitigen Verständnis nötig ist, von vornherein verhunzt.“


Seiten 90 - 91

„Dieser neue Mensch ist also einmal der Geist der Rasse, und dann hat er dazu Bewußtsein. … Man kann diesen neuen Menschen den Übermenschen nennen. Das Volk ist der Übermensch, und weil der neue Mensch identisch mit seinem Volke ist, ist er die Gestalt des Übermenschen. …

Der Weg zu diesen Zielen geht auch über metaphysische Dinge, denn die geschilderte Weisen, wie diese Ziele zu erreichen sind, bestehen doch alle darin, daß das Schöpfertum entfesselt wird. … Die Technik ist die erste geschichtliche Erscheinung organisierten Schöpertums. … An der Technik hat das besondere charakteristische Heldentum unserer Rasse sich entzündet, das im Frontsoldaten Gestalt geworden ist.“


Seiten 95 - 96

„Andere Völker haben zwar auch ihre Technik gemacht. Aber dieseTechnik unterscheidet von der unseren die Tatsache, daß diese systematische Anwendung systematisch gesuchter Naturerkenntnis ist. Und diese Besonderheit ist gegründet auf die Eigenart unseres technischen Verstandes.“


Seite 135

„Aus dem Schöpfertum des Volkes heraus ist der Wille zum Nationalsozialismus und zur Rohstoffsynthese und zur neuen Wirtschaft gekommen. Dieses Schöpfertum hat sich Bahn gebrochen: und auf dieser Bahn ist es nicht mehr aufzuhalten.“

Samstag, 10. März 2012

Die Ungleichheit aufrechterhalten - mit militärischen Mitteln (Kiernan, 1948)

Der eugenische Glaube - ein pseudowissenschaftlich gerechtfertigter Glaube an naturgegebene Vorrechte - kommt sehr gelegen, wenn man Positionen wie die von George Kiernan vertritt. Kiernan wies 1948 darauf hin, dass die USA "50 % der Reichtums der Welt, aber nur 6,3 % ihrer Bevölkerung" hätten. Da gäbe es natürlich Neid und Missgunst. Daher, so folgerte er, müssten die USA erhebliche militärische Mittel aufwenden, um diese Ungleichheit zu erhalten. Es ginge um Konzepte zum Erhalt der Macht, und je weniger idealistische Slogans davon ablenken würden, desto besser.

In Kiernans Worten spiegeln sich noch die Überzeugungen der eugenisch orientierten Geopolitik. Seitdem hat sich viel veraendert...


Here is George Kiernan, Head of the Department of State Planning Staff until 1950 in a document that has  recently  been released under the 50 year confidentiality rule.  "We have 50% of the world's wealth, but only 6.3% of its population... In this situation we cannot fail to be the object of envy and resentment. Our real task in the coming period is to devise a pattern of relationships which will committ us to maintain this position of disparity, without possible detriment to our ultimate security. To do this we will have to dispense with sentimentality and day-dreaming. Our  attention will have to  be concentrated everywhere  on our immediate national objectives. We had better not deceive ourselves that we can afford...the luxury of altruism and world benefaction...  The day is not far off when when we are going to have to deal in straight power concepts.... The less we are hampered by idealistic slogans the better...[24]   
 
 
 
Geopolitik

 
Weltordnung durch US-Leadership?: Die Konzeption Zbigniew K. Brzezinskis
Springer-Verlag, 05.10.2013 - 276 Seiten
 
Die Rolle der einzigen Supermacht USA bei der Gestaltung einer neuen Weltordnung ist seit Beginn der neunziger Jahre Gegenstand einer kontroversen Debatte. Diese Studie befaßt sich mit der Konzeption von Zbigniew K. Brzezinski, der in einer aktiven amerikanischen Führungsrolle die maßgebliche Voraussetzung für die Entstehung einer globalen Ordnung erkennt. Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater zählt seit fast dreißig Jahren zu den prominentesten Kommentatoren amerikanischer Weltpolitik. Seine Einschätzungen werden in der vorliegenden Arbeit diskutiert und in ihrem theoretischen Kontext analysiert. Dabei stehen die machtpolitischen und ideologischen Voraussetzungen, die Möglichkeit internationaler Akzeptanz und die geopolitische Umsetzung von Weltführung im Mittelpunkt. Am Ende steht die Frage, inwieweit Brzezinskis Konzeption als eine allgemeine Strategie für eine zukünftige Weltordnung gelten kann.