Friedensforschung mit der Maus

Friedensforschung mit der Maus

Samstag, 10. März 2012

Die Ungleichheit aufrechterhalten - mit militärischen Mitteln (Kiernan, 1948)

Der eugenische Glaube - ein pseudowissenschaftlich gerechtfertigter Glaube an naturgegebene Vorrechte - kommt sehr gelegen, wenn man Positionen wie die von George Kiernan vertritt. Kiernan wies 1948 darauf hin, dass die USA "50 % der Reichtums der Welt, aber nur 6,3 % ihrer Bevölkerung" hätten. Da gäbe es natürlich Neid und Missgunst. Daher, so folgerte er, müssten die USA erhebliche militärische Mittel aufwenden, um diese Ungleichheit zu erhalten. Es ginge um Konzepte zum Erhalt der Macht, und je weniger idealistische Slogans davon ablenken würden, desto besser.

In Kiernans Worten spiegeln sich noch die Überzeugungen der eugenisch orientierten Geopolitik. Seitdem hat sich viel veraendert...


Here is George Kiernan, Head of the Department of State Planning Staff until 1950 in a document that has  recently  been released under the 50 year confidentiality rule.  "We have 50% of the world's wealth, but only 6.3% of its population... In this situation we cannot fail to be the object of envy and resentment. Our real task in the coming period is to devise a pattern of relationships which will committ us to maintain this position of disparity, without possible detriment to our ultimate security. To do this we will have to dispense with sentimentality and day-dreaming. Our  attention will have to  be concentrated everywhere  on our immediate national objectives. We had better not deceive ourselves that we can afford...the luxury of altruism and world benefaction...  The day is not far off when when we are going to have to deal in straight power concepts.... The less we are hampered by idealistic slogans the better...[24]   
 
 
 
Geopolitik

 
Weltordnung durch US-Leadership?: Die Konzeption Zbigniew K. Brzezinskis
Springer-Verlag, 05.10.2013 - 276 Seiten
 
Die Rolle der einzigen Supermacht USA bei der Gestaltung einer neuen Weltordnung ist seit Beginn der neunziger Jahre Gegenstand einer kontroversen Debatte. Diese Studie befaßt sich mit der Konzeption von Zbigniew K. Brzezinski, der in einer aktiven amerikanischen Führungsrolle die maßgebliche Voraussetzung für die Entstehung einer globalen Ordnung erkennt. Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater zählt seit fast dreißig Jahren zu den prominentesten Kommentatoren amerikanischer Weltpolitik. Seine Einschätzungen werden in der vorliegenden Arbeit diskutiert und in ihrem theoretischen Kontext analysiert. Dabei stehen die machtpolitischen und ideologischen Voraussetzungen, die Möglichkeit internationaler Akzeptanz und die geopolitische Umsetzung von Weltführung im Mittelpunkt. Am Ende steht die Frage, inwieweit Brzezinskis Konzeption als eine allgemeine Strategie für eine zukünftige Weltordnung gelten kann.