Friedensforschung mit der Maus

Friedensforschung mit der Maus

Dienstag, 8. Mai 2012

Condor und Condor

Der US-Offizier Albert Coady Wedemeyer war im Rahmen eines deutsch-amerikanischen Austauschprogramms von 1936 - 1938 Teilnehmer (und Mitgestalter?) eines Lehrgangs an der kurz zuvor wieder eröffneten deutschen Kriegsakademie in Berlin. In diese Zeit fiel die Bombardierung der spanischen Stadt Guernica durch die "Legion Condor" der deutschen Luftwaffe (26. April 1937). Stabschef der "Legion Condor" war Wolfram von Richthofen, später (1943 - 1944) unter Hermann Göring Generalfeldmarschall der Luftwaffe.

Deutsche Kadetten hatten Anfang 1937 an einem Teppich-Modell das Bombardieren geübt. Darüber brachte das LIFE Magazine vom 8. März 1937 eine durchaus anerkennend-positiv wirkende Kurzmeldung mit Bild.
http://zettelmaus.blogspot.com/2012/02/deutsche-bomber-kadetten-ueben-einer.html

Wie stand Wedemeyer zu der Bombardierung von Guernica? War er möglicherweise gar in vorbereitende Strategiespiele einbezogen? Information dazu habe ich noch nicht gefunden, aber die Frage ist nahe liegend und weiterer Recherche wert. Dazu würde Lektüre von Teilen der "Wedemeyer Papers" in den "Hoover Institution Archives" in Stanford, Kalifornien, gehören (siehe http://www.oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/tf3x0n99pv/) - Stoff für ganze Doktorarbeiten. Fest steht jedenfalls, dass die Schrecken der Bombardierung Guernicas durch die "Legion Condor" Wedemeyer keineswegs veranlassten, der Kriegsakademie unter Protest den Rücken zu kehren.

Wedemeyer hatte ursprünglich, ähnlich wie der Fliegerheld Lindbergh und der US Militärattaché in Berlin, Truman Smith, Sympathien für die Nazis gezeigt, die er als ein Bollwerk gegen den Kommunismus sah. Wie Lindbergh und Truman Smith galt er als „Isolationist“. „Isolationisten“ ist die gebräuchliche, wenn auch irreführende Bezeichnung für Nazi-Sympathisanten in den USA, die gegen einen Kriegseintritt der USA eingestellt waren. Irreführend ist die Bezeichnung deshalb, weil es den sogenannten „Isolationisten“ nicht unbedingt um Sich-Heraushalten ging, sondern oft um mehr oder weniger stille Zustimmung bis hin zu aktiver Unterstützung für einen von Nazi-Deutschland geführten Stellvertreterkrieg gegen „den Bolschewismus“.

Während des Zweiten Weltkriegs war Wedemeyer trotz seiner ursprünglichen Pro-Nazi-Neigungen – als Kenner der deutschen Kriegsstrategie und als einer, der zu beweisen hatte, dass er im Krieg auf der richtigen Seite stand, wohl auch gerade deshalb - einer der führenden Strategen im Kampf gegen die Achsenmächte in Europa und Asien.

Im „Kalten Krieg“ diente Wedemeyer, ein Haudegen des militanten Anti-Kommunismus,  als Stratege an der Schnittstelle von Militär- und Geheimdienst-Methoden. Zu den Methoden der Kommunismus-Bekämpfung im „Kalten Krieg“ zählte u.a. die Unterstützung eines Attentatsprogramms gegen einen weiten Kreis von Personen, die eine tatsächliche oder vermeintliche Bedrohung gegen die Errichtung und Aufrechterhaltung diktatorischer, rechtsgerichteter  Militärregime in Südamerika darstellten. Die später bekannt gewordene Bezeichnung des US Geheimdienstes CIA für dieses Programm war, ausgerechnet, „Operation Condor“. Ein ähnliches Programm, genannt „Operation Phoenix“ bestand in Südostasien .
(Siehe z.B. http://www.grin.com/de/e-book/90659/die-rolle-argentiniens-in-der-operation-condor )

A.C. Wedemeyers Sohn Albert Dunbar Wedemeyer war während des „Kalten Krieges“ als Offizier des US Geheimdienstes CIA in Venezuela, Chile, Panama und Mexiko eingesetzt. Wie sein Vater ist er auf dem Heldenfriedhof in Arlington begraben – zusammen mit seiner ersten Frau, Dorothy Davenport Wedemeyer (aus der Familie des Eugenikers Charles Davenport?)  http://www.arlingtoncemetery.net/adwede.htm

Kurse an US Militärakademien enthielten in den 1920er/ 1930er Jahren zumindest teilweise deutliche Elemente von Sozialdarwinismus und Eugenik mit antisemitischem Einschlag. Die Interpretation des Bolschewismus als ein rassisch-genetisches Phänomen und als ein Ausdruck jüdischen Strebens nach der Weltherrschaft war zu dieser Zeit ein wesentliches Element des Antisemitismus. (Siehe dazu http://guttmensch.blogspot.com/2011/08/bolschewisten-gesichter-das.html).
Gegen Ende der 1930er Jahre, unter dem Eindruck des Krieges und des mörderischen Antisemitismus der Nazis, vollzog sich in der ideologischen Ausrichtung der militärischen Aus- und Fortbildung in den USA offenbar eine rasche Kehrtwende. Darauf deutet z.B. eine Auswertung von Quellen hin, die Joseph W. Bendersky vorgenommen hat (s.u.).

Es ist nahe liegend, anzunehmen, dass Wedemeyer in den Jahren 1936-1938 eugenisch-antisemitisches Gedankengut an der Kriegsakademie in Berlin nicht nur aufnahm, sondern auch dorthin trug. Immerhin unterrichtete Lothrop Stoddard, der den Begriff vom "Untermenschen" einführte (siehe Stichwort "Stoddard" im Blog "Menschenrechte statt Eugenik"; z.B. http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/stoddard-und-sarrazin-beiden-gemeinsam.html), noch bis in die späten 1930er Jahre hinein an US Militärakademien.
  • "Far more important (than christianity) for framing these battles (with the emerging Jewish elite) were Darwinian theories of race. The early part of the 20th century was the high water mark of Darwinism in the social sciences. It was common at that time to think that there were important differences between the races ‑- that races differed in intelligence and in moral qualities. Not only did races differ, but they were in competition with each other for supremacy. Schooled in the theories of Madison Grant, Lothrop Stoddard, Henry Pratt Fairchild, William Ripley, Gustav Le Bon, Charles Davenport, and William McDougall, this generation of U.S. military officers viewed themselves as members of a particular race and believed that racial homogeneity was the sine qua non of every stable nation state. They regarded their racial group as uniquely talented and possessed of a high moral sense. ...Lothrop Stoddard stopped referring to Jews completely in his lectures to the Army War College in the late 1930s, but continued to advocate eugenics and was sympathetic to Nazism in the late 1930s because it took the race notion seriously. By 1940, the tables had turned. ...To be sure there were many officers who retired with their beliefs intact, and some of these, such as Moseley and Albert C. Wedemeyer, became figures on the American right. “
    Aus einer Buchbesprechung des Psychologie-Professors Kevin MacDonald zu dem 2000 erschienenen Buch The 'Jewish Threat': Anti-Semitic Politics in the USA Army 
    von Joseph W. Bendersky
  • http://www.kevinmacdonald.net/BenderskyRev.htm ;
    siehe auch
    The 'Jewish Threat': Anti-Semitic Politics of the U.S. Army


Von Interesse sind die Wedemeyer-Aktivitäten und ihr Umfeld besonders deshalb, weil die Auseinandersetzung damit dazu beitragen könnte, aus geschichtlicher Erfahrung Ansatzpunkte für Alternativen zu Krieg und Bomben in der Bekämpfung von Terror und Gewalt abzuleiten. Der Kurs an der Kriegsakademie, den Wedemeyer mitmachte, möglicherweise mit gestaltete, könnte ein Beispiel für das „Zauberlehrlings-Phänomen“ sein: „Die Geister, die ich rief, ich werd' sie nun nicht los“. Die Kosten dafür, eine totalitäre Ideologie, hier den Kommunismus stalinistischer Prägung, primär mit militärischer Gewaltandrohung bekämpfen zu wollen, waren extrem hoch und bezogen als Preis mit ein, sich zeitweise mit der zu bekämpfenden Macht zu verbünden, um eine selbst mit geschaffene, fürchterliche Gegenmacht  zu besiegen.

Das selbstverständliche Primat des Militärischen überschattet auch heute noch andere Formen der Überwindung von Gewalt und Totalitarismus. Bis heute wenig entwickelt bleibt, was Gerhard Schröder, bezogen auf den Terrorismus, die „geistig politische Auseinandersetzung“ nannte – die er als notwendig erkannte, aber in ein vages „ferner muss weiterlaufen“ einordnete.




Weitere Quellen zu Wedemeyer und dem deutsch-amerikanischen Austauschprogramm, das ihn an die Kriegsakademie brachte:

John J. McLaughlin: General Albert Coady Wedemeyer 1897--1989: Soldier, Scholar, Statesman, Drew University, 2008 (von einem Wedemeyer-Verehrer geschrieben)
http://books.google.de/books?id=ChqYF3n-X7MC&hl=de&source=gbs_navlinks_s


Alfred M. Beck: Hitlers Ambivalent Attache: Lieutenant Gen. Friedrich von Boetticher in America 1933 - 1941. Potomac Books Inc., Washington, 2005
http://books.google.de/books?id=-YZeSFl5uH0C&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false


Time Portal: William Raymond Noack
http://www.flickr.com/photos/timeportal/3469223182/
Zeigt ein Foto von W. R. Noack, der als amerikanischer Austausch-Offizier an der Kriegsakademie Wedemeyer 1938 abloeste


Aus Angeboten ueber das Internet-Antiquariat Abebooks (gefunden mit Stichwortsuche “Kriegsakademie”):
Special Series No 8 German Tactical Doctrine-1942 (ebook), US Army
Bookseller: MilSpecManuals (Cloudcroft, NM, U.S.A.)
Price: US$ 5.00
http://www.abebooks.com/servlet/BookDetailsPL?bi=795486395&searchurl=kn%3Dkriegsakademie%2Bcd%26sts%3Dt%26x%3D26%26y%3D12
“Book Description: US Army, 1942. No Binding. Book Condition: CD ROM-New.  003018--Special Series No 8 German Tactical Doctrine-1942 95 Pages 1942 …
During the years from 1935 to 1939, the United States was allowed to send four individual officers to take the course. From their illuminating reports it is possible to learn the trend of German methods and teachings up to Hitler's attack on Poland. Our observers unanimously agreed that the main body of doctrine taught at the Kriegsakademie - the body of doctrine that underlies the German warfare of today-is set forth in Truppenfithrung, the German tactical bible so very similar in matter and precept to our own E M 100-5, Field Service Regulations, Operations. …”

Demnach hatten insgesamt vier Offiziere aus den USA in Jahren 1935 bis 1939 Gelegenheit, am Offizierskurs der Kriegsakademie teilzunehmen. Aus ihren Berichten kann man den Trend der deutschen Methoden und des Lehrstoffs bis zu Hitlers Angriff auf Polen nachvollziehen. Die Beobachter stimmen darin ueberein, dass der Hauptinhalt der Doktrin, die an der Kriegsakademie gelehrt wurde, in dem Handbuch “Truppenfuehrung” zusammengefasst ist - der damaligen taktischen “Bibel” fuer die deutsche Kriegsfuehrung, die dem amerikanischen Militaer-Handbuch “E M 100-5, Field Service Regulations, Operations” sehr aehnlich sei.Die CD zu bestellen ist auf jeden Fall billiger als eine Reise zum Hoover Archiv in Kalifornien – fuer Interessierte immerhin ein Einstieg.


Wenn man jetzt bei Abebooks auch noch mit dem Stichwort „Truppenführung“ sucht, findet man u.a.

German Field Service Regulations (Troop Leading) (ebook)
Chief Intelligence Officer
Bookseller: MilSpecManuals (Cloudcroft, NM, U.S.A.)
Price: US$ 5.00 

„German Field Service Regulations (Troop Leading) 141 Pages1945 ...
 'Truppenfuhrung', the most important manual of the German Army, is the German Field Service Regulations. The present edition was published on October 17, 1933. This document was "secret" until November 1, 1935, when Part I was released. This is a translation of Part I of 
this German manual.“
Da haben wir den ersten Teil des Handbuchs, das den Kern der Inhalte des Offizierskurses an der Kriegsakademie enthaelt, in englischer Uebersetzung. Interessant: Das Handbuch wurde bereits im Oktober 1933 herausgegeben, war aber bis zum 1. November 1935, also etwa bis zur Zeitpunkt der Wiedereroeffnung der Kriegsakademie, geheim.
1935, das Jahr des internationalen Bevoelkerungskongresses in Berlin, war auch ein Jahr des Schmusekurses spaeterer Kriegsgegner gegenueber Hitler; siehe


On the German Art of War: Truppenfuhrung: German Army Manual for Unit Command in World War II
Bruce Condell, David T. Zabecki; Stackpole Books, 2008
Bookseller: THE SAINT BOOKSTORE (Southport, MSY, United Kingdom)
Price: US$ 13.74 

„On the German Art of War: Truppenfuhrung: German Army Manual for Unit Command in World War II, Bruce Condell, David T. Zabecki, Truppenfuhrung ('unit command') served as the basic manual for the German Army from 1934 until the end of World War II and laid the doctrinal groundwork for blitzkrieg and the early victories of Hitler's armies. Reading it is as close to getting inside the minds behind the Third Reich's war machine as you are likely to get.“
Offenbar handelt es sich hier um kommentierte Auszuege aus dem o.g. Handbuch „Truppenführung“ (nicht ersichtlich, ob nur aus dem ersten Teil oder auch aus weiteren Teilen). Das Handbuch zu lesen sei so nahe daran, die Denkweise hinter der Kriegsmaschine des „Dritten Reichs“ nachzuvollziehen, wie man nur kommen koennte.




Charles E. Kirkpatrick: An Unknown Future and A Doubtful Present: Writing the Victory Plan of 1941. Center of Military History, United States Army, Washington, D.C., 1992

http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-Victory/USA-Victory-1.html

Auszüge:


"... his father-in-law became Wedemeyer's professional mentor, influencing his thinking on strategic issues, General Embick particularly excited Wedemeyer's interest in the economic aspect of warfare and the economic war-making potential of the nation."
Anm.: Propagierte Wedemeyer an der Kriegsakademie die Idee von der "Wehrwirtschaft"?

"In 1934 Wedemeyer returned to the United States to attend the Command and General Staff College and was an honor graduate of his two-year course. At that time, the United States and Germany had a reciprocal agreement whereby their respective armies exchanged staff college students, and the Leavenworth commandant, impressed by Wedemeyer's performance and noting from his record that he had studied German, recommended him for attendance at the German staff college, the Kriegsakademie. After graduation from Leavenworth, Wedemeyer filled in the few months before he was due to arrive in Germany by serving on the general staff in Washington, temporarily assigned in the Intelligence Division, G-2, in June and July of 1936. "

"In the course of his sojourn in Washington, Wedemeyer made the acquaintance of Colonel Friedrich von Boetticher, the military attaché at the German embassy and, by virtue of his seniority, dean of the attachés on duty in the capital. Colonel von Boetticher, like any attaché cultivated friendships with many American officers. In time, Wedemeyer got to know him socially and visited the von Boetticher family occasionally. It happened that the attaché's daughter and the daughter of General Ludwig Beck, chief of the German General Staff, were both at that time enrolled in Sweetbriar College. Wedemeyer's chance meeting with Beck's daughter through von Boetticher's hospitality gave him an entrée to German military society that von Boetticher guaranteed by sending ahead letters of introduction to officers in Berlin. "

"Wedemeyer appreciated the relationship of economic power to war potential and was impressed with the German understanding of the role of war as an instrument of national policy."
Anm.: "Wehrwirtschaft" stand demnach offenbar auf dem Stundenplan der Kriegsakademie   


 "His friends in Berlin, many of whom wound up in the opposition to Hitler by 1944, included Wessel Freitag von Loringhoven, with whom he was socially close, and Claus Graf von Stauffenberg, Major Ferdinand Jodl,the director of his staff group, was the brother of Alfred Jodl, later a general and chief of staff of the Oberkommando der Wehrmacht. Perhaps most important of his contacts,however, was Ludwig Beck himself, the chief of the General Staff. Building upon the introduction von Boetticher provided and his chance meeting of Beck's daughter, Wedemeyer occasionally visited Beck's home for dinner and wide-ranging discussions of strategic and military issues in Europe."

Anm.: Hofften die Attentäter vom 20. Juli 1944, auch aufgrund früherer Verbindungen mit Wedemeyer, auf ein für die deutsche Oeffentlichkeit wichtiges Signal seitens der Westmächte in dem Sinne, dass im Falle der Beseitigung Hitlers ein Vertragsfrieden erreicht werden könnte? Dieses blieb nach dem Misslingen des Attentats allerdings aus - Kommentare in den USA und in England waren eher zynisch.   



"At a time when the United States Army and its air corps were developing their doctrines separately, the Kriegsakademie taught that operations plans must routinely provide for tactical air support ... At yet a higher level, the Kriegsakademie student learned the classical definitions of strategy--not just military strategy, but national strategy, of which military strategy was only one component.
Anm.: "Totaler Krieg" schon auf dem Stundenplan der Kriegsakademie ?


"Wedemeyer's strategic education began with Clausewitz by other means--that the ends of war were not slaughter and destruction per se, but the achievement of rational goals." ...  Clausewitz wrote that national policy is "the womb in which war is developed," ... and Wedemeyer thereby understood that strategy is the handmaiden of policy."





Bilder
Oben: Wedemeyer um 1936 an der Kriegsakademie in Berlin
(Quelle  http://adamholland.blogspot.com/2009_10_01_archive.html )

Unten: Wedemeyer mit Ronald und Nancy Reagan
(Quelle http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-Victory/USA-Victory-1.html )



_____________________
Noch zu "Guernica":
http://www.friwe.at/guernica/GuernicaGeschichte.htm

Auszüge:

 "Noch immer ist der Name „Guernica“ ein Symbol für militärische Zerstörung und militaristisches Verbrechen. Dies zeigte sich zuletzt am 5. Februar 2003 im UN-Sicherheitsrat in New York. Bevor US-Außenminister Colin Powell seine Falschmeldungen über das irakische ABC-Potential weltweit verkündete, ließ er die dort befindliche Kopie des Anti-Kriegsgemäldes „Guernica“ von Pablo Picasso zuhängen."

 "Der verantwortliche Stabschef der Legion Condor, Wolfram von Richthofen, faßte seine Eindrücke später in einer Tagebuchnotiz zusammen: „Die 250er warfen eine Anzahl Häuser um und zerstörten die Wasserleitung. Die Brandbomben hatten nun Zeit, sich zu entfalten und zu wirken. Die Bauart der Häuser: Ziegeldächer, Holzgalerie und Holzfachwerkhäuser, führte zur völligen Vernichtung. (..) Bombenlöcher auf Straßen noch zu sehen, einfach toll.“


_________________


Fox Tönende Wochenschau – Wahlkampfhilfe für Hitler?

 

Scholar William G. Chrystal ... provides further important details in his 1975 article on “Nazi Party Election Films, 1927-1938.” Chrystal writes: “Support for two additional 1932 election films, Der Führer (The Leader), and Hitlers Kampf um Deutschland (Hitler’s Struggle for Germany) came from the German-based subsidiary of Twentieth Century Fox, Fox Tönende Wochenschau (Fox Weekly Sound Newsreel [i.e., Fox Movietone News]). In addition, they also supplied some mobile sound film vans to be used during the campaign. Thus at least part of Hitler’s support in that critical time was the result of Fox’s help.“Gefunden auf:
http://www.techimo.com/forum/debateimo-politics-religion-controversy/253049-tcf-nazi-work-just-business.html
 
_________
 

 
West Point

Ergaenzung 22. April 2014
 
 
Wedemeyer war Absolvent der Kriegsakademie West Point.
Siehe dazu auch die Blog-Posts "McKiernan und andere SS-Fans in den USA"
und "Deutsche Bomber-Kadetten ueben an einer Landkarte".
 
Das Austauschprogramm der Kriegsakademien West Point und Berlin zu Beginn der Nazi-Herrschaft duerfte Verteidigungsminister Thomas de Maiziere wohl nicht im Sinn gehabt haben, als er bei einem Besuch in West Point am 29. April 2013 "die zentrale Rolle dieses Ortes  in der Geschichte der Partnerschaft zwischen unseren beiden Nationen" lobte:
 
"Ich bin der festen Überzeugung, dass West Point eine zentrale Rolle in der Geschichte der Partnerschaft zwischen unseren beiden Nationen einnimmt. Dafür will ich Dank sagen. Und ich will meine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass dies auch in Zukunft so sein wird." [...]

Und weiter:

Der Name Pershing steht auch in diesem Kapitel in der Geschichte unserer Staaten für Kraft und Freiheit. Die im Zuge des heiß diskutierten NATO-Doppelbeschlusses in Westeuropa stationierten Pershing II-Raketen wurden zum Symbol des Selbstbehauptungswillens der freien Welt – und zum Bekenntnis der Amerikaner, auch militärisch für die Freiheit Europas einzustehen. [...]  



An de Maiziere’s Rede in West Point laesst sich gut nachvollziehen, welch bedeutende Rolle die Auswahl historischer Fakten, die thematisiert werden oder nicht (bzw. der breiten Oeffentlichkeit und Politikern bekannt sind oder nicht), auf Einschaetzungen hat, die fuer die Gegenwart wichtig sind.
Es stimmt zwar, dass West Point sicherlich einen Anteil am militaerischen Sieg ueber Nazi-Deutschland hatte. Aber allzu schnell ist in Vergessenheit geraten, dass die Kriegsakademie West Point einige Jahre zuvor einer militaerischen Zusammenarbeit mit dem Nazi-Regime keineswegs abgeneigt war und militaerischen Eliten in Deutschland entsprechende Signale gesandt hat.
Von 1936 bis 1938 bestand eine sichtbare Zusammenarbeit zwischen US Militaerakademien, allen voran West Point, und der wieder eroeffneten Kriegsakademie in Berlin. Nicht nur Wedemeyer, sondern noch weitere US Offiziere wurden in diesem Zeitraum nach Berlin geschickt. Ist darin (und auch in der wohlwollenden Berichterstattung ueber die Uebungen deutscher Bomberkadetten) ein Signal zu sehen, dass Nazi-Deutschland als moeglicher Verbuendeter oder Stellvertreter „im Kampf gegen den Bolschewismus“ zur Kriegsbereitschaft durchaus ermutigt wurde?

Wedemeyer, der sich fuer die Idee der „Wehrwirtschaft“ begeisterte, unterhielt an der Berliner Kriegsakademie auch Kontakte mit deutschen Offizieren, die - zu der Zeit ueberzeugte Unterstuetzer des Nazi-Regimes - spaeter im Widerstand fuehrend waren. Es liegt nahe, dass die Gruppe um Stauffenberg Grund hatte zu der Annahme, es wuerde ein positives Signal der westlichen Alliierten an die deutsche Bevoelkerung geben, wenn sich in Deutschland die Bereitschaft zu einem Regimewechsel von innen heraus abzeichnen wuerde. Aber nicht nur scheiterte ihr Attentat; auch ein Signal seitens der Alliierten, dass ein Regimewechsel von innen heraus Anlass zu Friedensverhandlungen sein koennte, blieb aus. Die Kommentare zum Attentat in US- und britischen Medien waren eher zynischer Art.

Die damalige Alternativlosigkeit der Forderung nach bedingungsloser Kapitulation, unterstrichen durch die Bombardierung auch von Wohngebieten, gilt bis in unsere Zeit hinein als ein zentrales Credo fuer aufrechte Demokraten und als ein Muster fuer den Umgang mit verbrecherischen Regimen.
Dazu traegt in Deutschland die fatale Instrumentalisierung des Themas „Bombardierung deutscher Staedte“ durch Neonazis wesentlich bei. Sie ruft z.T. bizarre Gegenreaktionen hervor, etwa in dem Sinne, dass auf von Neonazis organisierte Trauermaersche zu Jahrestagen von Staedte-Bombardierungen mit der Veranstaltung froehlicher Feste geantwortet wird (so geschehen z.B. in Magdeburg). - Als anlaesslich der ersten Bombardierungen in Afghanistan zwei Lehrerinnen in der Schule ueber Erinnerungen an Bombennaechte in Deutschland sprachen, wurden sie vom Dienst suspendiert.

(ergaenzen)


______



"Deutsche an die Front"


Germans to the Front: West German Rearmament in the Adenauer Era
books.google.com/books?isbn=0807845396
David Clay Large - 1996 - ‎History
... to join the "Committee of Experts" that gathered at Himmerod. ... Ulrich de Maiziere, like Baudissin a Kielmansegg recruit (the two men had served together in ...
http://books.google.com/books?id=zJDo96sHGa8C&pg=PA180&lpg=PA180&dq=%22ulrich+de+maiziere%22+himmerod&source=bl&ots=YqbmmMLwc3&sig=Vv84YgQhsb2xBmBYh6C9DAPHMuw&hl=en&sa=X&ei=MkhbU9KJM8z-PMWzgdAO&redir_esc=y#v=onepage&q=%22ulrich%20de%20maiziere%22%20himmerod&f=false

 
"Fortunately for Germany, De Maizière proved to be an exceptionally skillful negotiator, often more skillful than many of the diplomats."

Gefunden mit Google-Suche
https://www.google.com/#q=%22ulrich+de+maiziere%22+himmerod&spell=1

15 Kommentare:

  1. (Viele Wege fuehren zu Wedemeyer)

    General Wood | Regnery | Wedemeyer | Ford
    H.L. Hunt | Wood | Wedemeyer
    Citizens for Taft Committee | Wedemeyer (chairman)
    For America
    Wedemeyer | Wood | Clark | Smoot | Buckley

    http://www.scribd.com/doc/147686825/The-Study-of-Globalization-and-Covert-Politics

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. … und weiter aus der gleichen Uebersicht (Auswahl):

      National Military-Industrial Conferences (hosted by ASC)
      Wood | Barnett | Fisher | Martin Blank | Baron Friedrich August von der Heydte | Wernher von Braun (speaker)

      Citizens Foreign Relations Committee
      Willoughby | Stratemeyer | Wedemeyer | Manion | Menjou

      Shickshinny Knights of Malta
      [hoppla! Siehe “Shickshinny” und "Malta" auf dem Eugenik-Blog; da ist auch wieder Herr Pichel, der gleichzeitig mit Lord Alfred Douglas in den elitaeren Club aufgenommen wurde, der ein Pamphlet von "Graf" Cherep Spiridovich verbreitete, der wiederum in dem gleichen ideologischen Verlag publizierte wie Hitler-Mentor Dietrich Eckart]
      Pichel | Willoughby | Del Valle | Wedemeyer | Stratemeyer | Fellers | Corso | Tabbutt (KKK)

      John Birch Society
      Robert Welch | Nelson B. Hunt | Wedemeyer | Manion | Menjou | MacDonald

      ... Aergerlich, dass diejenigen, die sich die Muehe machen, so etwas zusammen zu stellen, gern zu Titeln greifen, die nach Verschwoerungstheorie klingen ("covert politics"). Daher auch mit Vorsicht "zu geniessen". Aber immerhin liefert diese Uebersicht einige brauchbare Anhaltspunkte, deren Wahrheitsgehalt man pruefen kann.

      Löschen
    2. Guide to the Microfilm Edition
      RG-23: PAPERS OF MAJOR GENERAL
      CHARLES A. WILLOUGHBY, USA
      1947-1973
      Filmed from the holdings of the
      MacArthur Memorial Archives
      Norfolk, Virginia
      A Microfilm Publication by
      Scholarly Resources Inc.
      An Imprint of Thomson Gale

      9 1 Pichel, Charles L. T.: Correspondence, 1932, 1963-1970

      www.gale.cengage.com/pdf/scguides/macarthur/RG-23.doc

      Löschen
    3. Google Search Results "Killing Commies for Christ the King"

      May 29, 2009 - "Killing Commies for Christ the King" - The Carlist Catholics and the JFK ... Walker and Charles Willoughby), the International Committee for the ...

      The Catholic Right, SMOM and The Shickshinny Knights of Malta ...
      2 Dec 2009

      Dr. Fred C. Schwarz and The Christian Anti-Communism Crusade ...
      27 Oct 2009

      Löschen
  2. [Colonel H. Norman] Schwarzkopf was a West Point graduate, World War I veteran, and the father of George Bush’s future ‘Desert Storm’ commander. He later played a key role in the CIA sponsored coup that installed the Shah of Iran.

    David McGowan

    http://www.scribd.com/doc/122871211/Programmed-to-kill

    AntwortenLöschen
  3. Buch / Nachdruck
    von NS Sympathisanten?

    Top Marketplace offers for ISBN 9781494233549

    Goebbels, Dr. Joseph
    Communism with the Mask Off and Bolshevism in Theory and Practice
    Publisher: CreateSpace Independent Publishing Platform, 2013

    Two dramatic speeches, made by the German Minister of Propaganda, at the famous Nuremberg rallies of 1935 and 1936, which sum up the National Socialist interpretation of Communism and its threat to the world. In Communism with the Mask Off (1935), Goebbels describes in detail the Jewish origins of Marxism and Communism, and lists the Jewish leaders and instigators of that ideology in Russia, Germany, many European nations and even China. “As far as we ourselves are concerned, we have completely overcome this menace. Indeed perhaps, outside of his work in Germany, the greatest service which our Führer has rendered the world is that here in Germany he has set up a barrier against world Bolshevism against which the waves of this vile Asiatic-Jewish flood break in vain.” In Bolshevism in Theory and Practice (1936), he discussed the practical social, political and economic consequences of Marxism—and how Germany had broken that menace. “We have proved under the most unfavourable circumstances that Bolshevism can be overcome if one wishes to do so, if one uses the proper means and if one is determined to oppose the powers of destruction with all one’s strength and all one’s manly courage. May the world follow Germany’s example. Of course National Socialism is not suitable for export, and other nations shall not be persuaded or even forced to adopt its methods. Yet it may prove instructive, and its methods of procedure may stimulate other nations to adopt the same course and thus evade a terrible crisis.”

    Shipping: ... From U.S.A. to Germany

    http://www.abebooks.com/products/isbn/9781494233549

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Antisemitischer Antibolschewismus

      Dr. Malz, Leiter des kirchlichen Büros zur Verteidigung von Kriegsverbrechern, 1949 - "So offensichtlich verbrecherisch" sei der "Führerbefehl" zur Judenvernichtung wegen der besonderen Bedingungen, "unter denen die kriegerische Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus geführt werden musste", nicht gewesen.
      Er lehne es ab, "ein Strafgericht über jene als gerechtfertigt anzusehen, die in einer untergeordneten Befehlslage zum Vollstrecker von Befehlen wurden" (zit. nach Klee, Persilscheine, a.a.O., S. 80).

      http://www.theologe.de/theologe4.htm

      Löschen
    2. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Nürnberg-St. Jobst im Stadtteil Erlenstegen dient als Spenden-Waschanlage zugunsten von NS-Verbrechern.
      Spenden sind zur "Förderung der historischen Arbeiten" eingegangen und werden "Für historische Aufgaben an Dr. Malz" wieder ausgebucht. Die Gelder gingen an Dr. Malz bzw. an den rechtsextremen Anwalt Dr. Rudolf Aschenauer (der 1980 in seinen "Eichmann-Memoiren" den Holocaust bezweifelte) und von ihm vertretene inhaftierte NS-Verbrecher. Zu den Spendern gehören Firmen wie Krupp, Stahlbau Rheinhausen, Siemag, Ruhrgas A.G., Stahl & Eisenbau (zit. nach Klee, Persilscheine, a.a.O., S. 80 f.).

      http://www.theologe.de/theologe4.htm

      Löschen
    3. Spätestens 1948 werden viele Kirchenvertreter zu den besten Anwaltsgehilfen der Nazi-Verteidiger. So hält beispielsweise Oberkirchenrat Hannsjürg Ranke von der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am 12. Februar 1948 in einem Vermerk fest, er habe „die Angelegenheiten der Nürnberger Prozesse“ mit dem Generalsekretär der Verteidigung im I. G.-Farben-Prozeß, Rechtsanwalt Rudolf Müller, besprochen. ...

      Auf katholischer Seite profilierten sich zwei Bischöfe als Fürsprecher der Kriegsverbrecher: neben Frings der Münchner Weihbischof Neuhäusler. ... Neuhäusler scheute sich nicht, zum Beispiel Zeugen aus dem Flossenbürg-Prozeß bei der Militärregierung als Homosexuelle, Kinderschänder, Zuhälter, Kommunisten und Berufskriminelle zu diffamieren.

      Seit 1949 finanzierten beide Kirchen die Arbeit des in so manchem NS-Prozeß beschäftigten Rudolf Aschenauer. Seine Nürnberger Büroadresse lautete: Bärenschanzstraße 4-6, Caritasbüro. Beide Kirchen kamen somit auch für Aschenauers Büroleiter Heinrich Malz auf, einen ehemaligen SS-Obersturmbannführer. Malz hatte es 1944 zum Persönlichen Referenten von Ernst Kaltenbrunner gebracht, dem Chef des Reichssicherheitshauptamts und Vollstrecker der „Endlösung“. Es ist nicht so, daß Malz seine Gesinnung den kirchlichen Auftraggebern verheimlicht hätte. Der Ex-Obersturmbannführer schreibt am 3. Juni 1949 dem Stuttgarter Oberkirchenrat Rudolf Weeber, Rechtsberater der württembergischen Landeskirche, über die Judenvernichtung: „Jedenfalls sprechen nicht wenige Anhaltspunkte dafür, daß unter den besonderen Bedingungen, unter denen die kriegerische Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus geführt werden mußte, auch ein derart grausamer Befehl nicht vorneherein außerhalb jeder Kriegsnotwendigkeit liegend anzusehen war.“

      Bei meinen Recherchen war ich schon früh auf einen Briefwechsel zwischen den beiden Nazi-Verteidigern Aschenauer und Fröschmann gestoßen. Georg Fröschmann, ein Duzfreund des bayerischen Landesbischofs Hans Meiser, bittet darin um Rückvergütung von zwei Zahlungen in Höhe von jeweils 800 Mark. Die Beträge seien „im Auftrage des Herrn Flick über Herrn Konrad Kaletsch“ unter dem Titel „Förderung der historischen Arbeiten“ an das evangelische Pfarramt St. Jobst in Nürnberg beziehungsweise an Herrn Dr. Malz in Rummelsberg übermittelt worden.

      http://www.zeit.de/1992/09/vergebung-ohne-reue/seite-2

      Löschen
  4. In the 1930s, plenty of members of MI5 and MI6 were fans of fascism and Hitler.

    Hitler was seen by some of the spooks as being a potential ally in the fight against Communism.

    According to Admiral Sir Barry Domville, head of Naval Intelligence, Hitler was "absolutely terrific."

    Wing Commander Frederick Winterbottom, head of MI6's air section, reportedly hoped Britain and Germany would unite against Stalin's Russia.

    MI5 agent Mark Papys, Earl of Cottenham, allegedly had sympathies with the Nazis.

    When reports reached MI6 that Czechoslovakia was about to be invaded by Hitler, the reports were said to have been dismissed by the head of MI6, Admiral Sinclair, as "alarmist rumours…. put forward by Jews and Bolsheviks for their own ends."

    British Fascist organisations such as Sir Oswald Mosley's British Union of Fascists (BUF), the Anglo-German Fellowship and The Link (which reportedly included the Duke of Westminster and the Duke of Bedford among its members) were allegedly 'left alone by MI5'.

    Maxwell Knight served as Director of Intelligence of the British Fascists (BF) from 1924 to 1927.

    MI5 agent, James Hughes, reportedly served as a Chief of Intelligence of the British Union of Fascists (BUF) from its formation in 1912 until it was banned in 1940.

    Hughs 'played a leading role in establishing BUF secret cells (modelled on those of the German Nazi Party) in the British civil service, armed forces, key manufacturing and commercial enterprises and the trade union movement.'

    http://spookterror.blogspot.co.ke/2010/03/fascists-spies-and-boy-scouts.html

    AntwortenLöschen
  5. See Ernst Nolte’s essays, ‘Zwischen Geschichtslegende und Revisionismus?’ and ‘Vergangenheit, die nicht vergehen will’, in ‘Historikerstreit’. ... Der europäische Bürgerkrieg 1917–1945. Nationalsozialismus und Bolschewismus, Berlin, 1987

    http://erenow.com/ww/hitler18891936hubris/18.html

    AntwortenLöschen
  6. The Nuremberg Trials

    ...

    Alfred Jodl – Guilty, sentenced to death by hanging, Henri Donnedieu de Vabres called the verdict a mistake in 1947. In 1953, the denazification courts reversed the decision and found Jodl not guilty. His property, confiscated in 1946, was returned to his widow.

    http://america.pink/list-axis-personnel-indicted-for-war-crimes_2629479.html

    AntwortenLöschen
  7. Not one of the hundreds of foreign correspondents who chronicled the bombing of Madrid looked up at the ominous V-shaped formations of Hitler's bombers and wondered: Whose fuel is powering those aircraft? The oilman who supplied that fuel would, in fact, prove to be the best American friend a Fascist dictator could have. He would provide the Nationalists not only with oil, but with an astonishing hidden subsidy of money, a generous and elastic line of credit, and a stream of strategic intelligence.

    Torkild Rieber was a barrel-chested, square-jawed figure whose presence dominated any occasion. At elegant gathering spots, like New York's 21 Club, where a hamburger-and-egg dish on the menu was named after him, he captivated listeners with tales of his rugged past. Born in Norway, he had gone to sea at 15 as a deckhand on a full-rigged clipper ship that took six months to make its way from Europe around Cape Horn to San Francisco. For the next two years, he signed on with ships carrying indentured laborers from Calcutta, India, to the sugar plantations of the British West Indies. ...

    At the time, Texaco had a reputation as the brashest, most aggressive of the big oil companies; its founder, who first hired Rieber, flew a skull-and-crossbones flag atop his office building. ...

    Although not particularly anti-Semitic by the standards of the time—"Why," he would say, "some of my best friends are goddam Jews, like Bernie Gimbel and Solomon Guggenheim"—he was an admirer of Adolf Hitler. ...

    In 1935, the Spanish Republic signed a contract with Rieber’s Texaco, turning the company into its major oil supplier. The next year, after Franco and his allies made their grab for power, however, Rieber suddenly changed course and bet on them. Knowing that military trucks, tanks, and aircraft need not just fuel, but a range of engine oils and other lubricants, the Texaco CEO quickly ordered a supply at the French port of Bordeaux to be loaded into a company tanker and shipped to the hard-pressed Nationalists. It was a gesture that Franco would never forget.

    From Nationalist officials came messages explaining that, much as they urgently needed Texaco's oil for their military, they were painfully short on cash. Rieber instantly replied with a telegram—"Don’t worry about payments"—that became legendary in the dictator’s inner circles. ...

    http://www.motherjones.com/politics/2016/03/texaco-franco-spanish-civil-war-rieber


    AntwortenLöschen
  8. Widerstand

    DER SPIEGEL, 11.07.1994
    „Aufgehängt wie Schlachtvieh“
    Joachim Fest

    ... Doch was die Gefolterten nicht hergaben, leistete nun die Gegenseite. Als wollten sie Hitler einen letzten Dienst erweisen, veröffentlichten englische Rundfunksender ständig Namen von Leuten, von denen sie behaupteten, daß sie auch am Staatsstreich teilgenommen hätten. ...

    Am 7. August begannen im großen, mit Hakenkreuzfahnen ausgehängten Saal des Berliner Kammergerichts die Prozesse. Angeklagt waren Witzleben, Stieff, Klausing, Yorck sowie der Ex-General Erich Hoepner, der Berliner Stadtkommandant Paul von Hase und die Offiziere Robert Bernardis und Albrecht von Hagen. Um die Beschuldigten schon äußerlich zu entwürdigen, führte man sie ohne Kragenbinde, Witzleben sogar ohne Hosenträger und Hoepner in einer Strickjacke in den Verhandlungsraum. Allen waren, wie ein Augenzeuge überliefert hat, die Spuren der "erlittenen Quälereien der Untersuchungshaft" anzusehen. Unter einer Hitler-Büste präsidierte im roten Talar Roland Freisler. ...

    Freisler eröffnete den ersten Sitzungstag mit dem Bemerken, das Gericht habe über "die ungeheuerlichste Anklage (zu befinden), die in der Geschichte des deutschen Volkes je erhoben worden ist", und setzte die Entwürdigungspraktiken fort, indem er die Beschuldigten durchweg als "Lumpen", "Verbrecher", "Verräter" oder "Charakterschweine" bezeichnete und Stauffenberg immer wieder "den Mordbuben Stauffenberg" nannte. Gezielt beschränkte er die Vernehmung auf den bloßen Tathergang und schnitt alle Versuche der Angeklagten ab, sich zu ihren Motiven zu äußern. Die Verteidiger schlugen sich, bei allen Ausnahmen, die es auch gab, vielfach offen auf die Seite der Anklage. So vertrat der Verteidiger Witzlebens, Dr. Weissmann, in seinem Plädoyer die Auffassung, das Urteil sei im Grunde schon gesprochen durch "das göttliche Schicksal in der Form des Wunders der Errettung, als es dem deutschen Volke den Führer vor der Vernichtung bewahrte". ...

    So war es von nun an Mal um Mal. Schon am 10. August folgte die nächste Verhandlung mit den Angeklagten Fellgiebel, Berthold von Stauffenberg (Bruder des Hitler Attentäters Claus von Stauffenberg) und vor allem Fritz von der Schulenburg, der Freisler mit Ernst und Hohn zusetzte. Ebenso trat später der Jurist Josef Wirmer auf, der einer Äußerung Freislers, er werde sich bald in der Hölle wiederfinden, mit einer knappen Verneigung entgegnete: "Es wird mir ein Vergnügen sein, wenn Sie bald nachkommen, Herr Präsident."

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nicht immer gelang es dem Vorsitzenden, den Vorgeladenen das Wort abzuschneiden. Der Jurist Hans Bernd von Haeften, Mitglied des Kreisauer Kreises, sprach von der "weltgeschichtlichen Rolle Hitlers als eines großen Vollstreckers des Bösen". Ewald von Kleist-Schmenzin bekannte sich zum Hochverrat seit dem 30. Januar 1933 als einem "gottverordneten Gebot".

      Cäsar von Hofacker, Adjutant des Militärbefehlshabers in Frankreich, General von Stülpnagel, hatte schon im Verhör erklärt, er habe am 20. Juli mit dem gleichen Recht gehandelt wie Hitler am 9. November 1923, und sein Bedauern über das Scheitern des Attentats ausgedrückt. Jetzt fiel er dem Vorsitzenden bei einer der zahlreichen Unterbrechungen seinerseits ins Wort: "Sie schweigen jetzt, Herr Freisler. Denn heute geht es um meinen Kopf. In einem Jahr geht es um Ihren Kopf." ...

      Das exzeßhafte Wesen des Regimes trat aber nicht nur in der Intensität zutage, mit der es seine Vergeltungsbedürfnisse befriedigte, sondern auch in der Breite der einsetzenden Verfolgungen: Eine mit altgermanischem Brauchtum verbrämte Rachsucht traf auch die entfernten Angehörigen der Verdächtigten. Zwei Wochen nach dem 20. Juli, auf einer Gauleitertagung in Posen, erklärte Heinrich Himmler, der Reichsführer SS, in einer Rede, die sich in aller Breite mit dem gescheiterten Staatsstreich befaßte, er werde "hier eine absolute Sippenhaftung einführen", wie sie "sehr alt und bei unseren Vorfahren gebräuchlich gewesen (ist). Sie brauchen bloß die germanischen Sagas nachzulesen. Dieser Mann hat Verrat geübt, das Blut ist schlecht, da ist Verräterblut drin, das wird ausgerottet, bis zum letzten Glied in der ganzen Sippe. Die Familie Graf Stauffenberg wird ausgelöscht werden bis ins letzte Glied". ...

      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683199.html

      Löschen