Friedensforschung mit der Maus

Friedensforschung mit der Maus

Sonntag, 29. April 2018

Anti-Komintern, Nazis und Nazi-Kollaboration

Eine bedeutende Alternative zur Bekämpfung von Terrorherrschaft mit militärischen Mitteln ist es, sich mit politischen Mitteln dafür einzusetzen, dass ihr Entstehen und Erstarken verhindert wird. Dazu gehört in erster Linie, selbst keinen Schaden anzurichten ("do no harm"); d.h., Kräfte, die ihre Bereitschaft zu Unterdrückung und verbrecherischer Gewalt erkennen lassen, nicht zu unterstützen.
Aus der Geschichte der organisierten, internationalen Kommunismus-Bekämpfung und ihrer Rolle bei der Stärkung der Nazi-Ideologie und -Bewegung ist einiges darüber zu lernen, wie man Schaden anrichten kann (und welche Muster im Sinne von "do no harm" dementsprechend frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden wären).
In diesem Post möchte ich dazu vor allem Quellen zusammen stellen, zunächst ohne in die Interpretation einzusteigen. Übersetzungen bzw. Zusammenfassungen werde ich nach und nach ergänzen.



Die EIA - eine internationale antikommunistische Sammlungsbewegung


Sitz in Genf, gegründet 1924

L'Entente internationale anticommuniste (aussi connue sous le nom de Ligue internationale anticommuniste, Entente internationale contre la IIIe Internationale[1], Ligue Aubert ou simplement EIA) est une organisation de propagande anti-IIIe Internationale fondée en 1924 par Théodore Aubert et George Lodygensky. Elle avait pour siège social Genève[2].
Cette organisation bourgeoise et conservatrice va essayer d'enrayer le communisme international notamment en collaborant avec des ligues conservatrices allemandes comme le "Bund zum Schutz der abendländischen Kultur" traduit par "lutte pour la protection de la culture occidentale" dès 1929, ou en se faisant financer indirectement par le gouvernement nazi[3], par exemple via une officine semi-privée (mais qui est en fait elle-même subventionnée par le gouvernement d'Hitler), l'Union allemande des comités anticommunistes, aussi appelée Antikomintern.
En Suisse, elle aura des liens étroits avec la ligue d'extrême droite "fédération patriotique suisse"[4] qui était utilisée contre le grévistes notamment à partir de la grève générale suisse de 1918.
https://fr.wikipedia.org/wiki/Entente_internationale_anticommuniste







Aus dem Bestandskatalog zu EIA Dokumenten bei der Universität von Genf 
Bibliothèque de Genève
Catalogue des manuscrits
Archives de l'Entente internationale anticommuniste (EIA)
1924-1949
© BGE, Genève, 2016
http://w3public.ville-ge.ch/bge/odyssee.nsf/Attachments/arch_eia_900_901_3001_3183frameset.htm/$file/arch_eia_900_901_3001_3183.pdf



- Relations Entente-milieux religieux catholiques et protestants allemands
- Eckart-Verlag (Adolf Ehrt) et autres maisons d'édition
- Deutscher Bund zum Schutz der abendländischen Kultur (Emil Kuenzer, Werner von Alvensleben) (dès février 1930)
. Centre national allemand
- Relation France-Allemagne
Personne(s) : Alvensleben, Werner von; Ehrt, Adolf; Kuenzer, Emil



- Relations Allemagne-URSS

- Différend avec le Centre allemand (Vereinigung der freie Wirtschaft E.V., Widenmann, Danckwerts)
Personne(s) : Danckwerts, Hans; Widenmann, Wilhelm


- Correspondance avec le bureau de l'Antikomintern [Gesamtverband Deutscher antikommunistischer Vereinigung] à Berlin (1933-1942): Adolf Ehrt (dès 1933), Nils von Bahr (dès 1936)
- Congrès mondial antibolchévique 1935-1939 (Nils von Bahr)
- Allemagne 1937 (reportage tapuscrit)
- Allemagne 1933 et divers



Correspondance avec le prédicateur F. J. Krop, à Rotterdam (dès mai 1929): mouvement contre les persécutions religieuses en URSS (1930), puis secrétaire général de l'Entente fraternelle internationale pour la défense contre le bolchévisme sur le terrain moral et religieux, à Rotterdam (dès 1933); échanges entre l'EICTI [Georges Lodygensky ?] et l'Entente fraternelle au sujet des persécutions des juifs en Allemagne (avril-juin 1933)

(Hervorhebung in Fettdruck von mir - eine "brüderliche Verständigung" von 1933 zum Thema der Judenverfolgung in Deutschland ?


- Correspondance, notamment avec C. Fougner, de l'Union civique Norges Samfunnshjelp (NS), à Oslo (premier Centre national norvégien) (mai 1924-août 1928); démarches en Suède (notamment Norinder), au Danemark (notamment Haxthausen), en Allemagne (notamment von Berg et démarches en vue de la formation du Centre national allemand, 1925-1926), Autriche (notamment Prochazka); analyse de Fougner sur les Conférences EICTI (1926); rapport

- Divers correspondants, dont Vidkun Quisling, ministre de la défense (dès octobre 1931)
- "Comité économique et social" - Etude sur le création d'un Centre économique et social, présenté par les centres nationaux britannique Economic League, et belge SEPES [décision de la Conférence de La Haye, 1927] (juin 1928); questionnaire et réponses des centres de France, Suisse, Bulgarie, Grande-Bretagne, Allemagne, Pays-Bas.
Notes, rapports, mémoires (1925-1926). Imprimés et documents extérieurs: Economic League (1926)





Adolf Ehrt, Propagandist des antisemitischen Antibolschewismus

EIA-Mann und Nazi

Adolf Ehrt (geboren 31. August 1902 in Saratow, Russisches Kaiserreich; gestorben 28. Juni 1975 in München) war ein deutscher Soziologe. … Von 1931 bis 1933 leitete er die Abwehrstelle der deutsch-evangelischen Kirche gegen die marxistisch-bolschewistische Gottlosenbewegung im Evangelischen Pressverband für Deutschland.
Ehrt trat 1931 in die NSDAP ein, auf Einwände von Seiten des Evangelischen Pressverbands behauptete er bis 1935 einen Austritt aus der NSDAP, zahlte aber als Dr. Karsten, ähnlich dem Geburtsnamen seiner Frau, Margarete Carstens, weiterhin Parteibeiträge. Ehrt war Verfasser und Mitverfasser zahlreicher antikommunistischer Bücher und Broschüren, wurde am 7. September 1933 Vorsitzender des von Eberhard Taubert geleiteten Gesamtverband Deutscher antikommunistischer Vereinigungen, gründete am 16. November 1933 den Verein zur Pflege des Russischen Wissenschaftlichen Instituts in Berlin, e.V., wurde im April 1936 Redaktionsleiter der Zeitschrift "Volk" einem Organ der völkischen Bewegung.
Im Zweiten Weltkrieg wurde er beim Wirtschaftsstab Ost des Oberkommandos der Wehrmacht beschäftigt. Dieses Gremium wurde nach dem 8. Mai 1945 als Auswertungsstelle für ostwirtschaftliche Fragen, die von Adolf Ehrt geleitet wurde, vom Secret Intelligence Service weiter zum Thema Wirtschaft der Sowjetunion beschäftigt. Ehrt behauptete, im Januar 1953 von Ministerialdirektor Gottfried Schapper ein Exposé über die Funküberwachung der Sowjetunion zugesagt bekommen zu haben und fragte beim Sachbearbeiter der Hamburger Filiale der Bundesauskunftsstelle für den Außenhandel, Walter Peipe, ob weitere frühere Kollegen des Forschungsamtes sich in die Dienste von Elisabeth II. stellen wollten.
Im Rahmen der Neuverhandlung des Deutschlandvertrags 1955 wurde der Wirtschaftsstab Ost des OKW in den Bundesnachrichtendienst eingegliedert, wo Ehrt bis zur Pensionierung weiterbeschäftigt wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Ehrt


Verfasser von Hetzschriften im Sinne des antisemitischen Antibolschewismus
Im Namen der „Anti-Komintern“ Herausgeber von „Der Weltbolschewismus – „Ein internationales Gemeinschaftswerk über die bolschewistische Wühlarbeit und die Umsturzversuche der Komintern in allen Ländern. In Verbindung mit Sachkennern der ganzen Welt bearbeitet von Dr. Adolf Ehrt“. (Erschienen 1936 im Nibelungen-Verlag, „nicht öffentlich“).
Im ersten Kapitel, verfasst von Ehrt selbst, (S. 9 unten, letzter Satz) ist zu lesen:
"Im unmittelbaren Zusammenhang damit [d.h. mit dem Entstehen der Komintern, die weiter oben im Text als Ausdruck eines politischen „Satanismus“ beschrieben wird] stand damals und steht heute noch die Emanzipation des Judentums, eine historische Tatsache, die außerhalb Deutschlands heute leider noch nicht anerkannt wird.“
https://ia800406.us.archive.org/29/items/DerWeltbolschewismus3/Der%20Weltbolschewismus3.pdf



wird fortgesetzt
(bitte auch im Kommentarteil nach Ergänzungen sehen; Ergänzungen im Post führen zu lästigen Verschiebungen der Zeilen und Absätze)

48 Kommentare:

  1. Eckart-Verlag; wird hier mit Adolf Ehrt in Verbindung gebracht (s. Post).

    Dazu noch gefunden:

    Kurt Ihlenfeld (* 1901 in Colmar; + 1972 in West-Berlin), deutscher Pfarrer und Schriftsteller, vor allem Essayist und Lyriker.... Von 1933-43 leitete er in Berlin den Eckart-Verlag und gab die gleichnamige Literaturzeitschrift „Eckart" heraus. Durch die Gründung des Eckart-Kreises schuf er eine Plattform für den Widerstand junger und christlicher Autoren, der u.a. Werner Bergengruen, Ricarda Huch, Jochen Klepper, Rudolf Alexander Schröder, Siegbert Stehmann und Otto von Taube angehörten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebte er zunächst als Pfarrer in Dresden und ab 1950 als freier Schriftsteller in Berlin. Für seinen Roman Wintergewitter wurde er 1952 mit dem Fontane-Preis ausgezeichnet. Von 1956 bis zu seinem Tod war er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin (West), Sektion Literatur, deren stellvertretender Direktor er von 1962 bis 1965 war.
    https://www.zvab.com/buch-suchen/textsuche/eckart-tolle

    Widerstand?
    Wenn er mit Adolf Ehrt assoziiert war, deutet dies aber darauf hin, dass er keineswegs von Anfang an im Widerstand gegen das Nazi-Regime war.
    Weiter recherchieren.

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    1. Beim Wikipedia-Eintrag zu Ehrt fehlt bisher die Liste seiner Schriften als Propagandist des antisemitischen Antibolschewismus. Das diesbezüglich wenig genaue Hinsehen mag auch seiner Nachkriegs-Karriere beim BND geschuldet sein.
      Man ist auf Selber-Googlen bei Internet-Buchhandlungen und -Antiquariaten angewiesen.

      Zu Ihlefeld und seinem im Post genannten Eckart-Verlag empfehle ich das Gleiche.

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    2. Transnational Anti-Communism and the Cold War: Agents, Activities, and Networks

      Stéphanie Roulin, Giles Scott-Smith

      Palgrave Macmillan UK, 22 Apr 2014 - History - 292 pages

      How was anti-communism organised in the West? This book covers the agents, aims, and arguments of various transnational anti-communist activists during the Cold War. Existing narratives often place the United States – and especially the CIA – at the centre of anti-communist activity. The book instead opens up new fields of research transnationally.

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  2. Gefunden mit Stichwortsuche "Nils von Bahr" 1936 (s. Post):

    Die Welt am Abgrund: 20 Jahre Bolschewistische Schreckensherrschaft
    Staebe, Gustav

    Frankfurt: Frankfurter Volksblatt GmbH, 1937. Ex-Library. ...
    Special edition of 240,000 by the NS-Press of the district (Gau) Hessen-Nassau. Scathing propaganda publication against Bolsheviks on the 20th anniversary of the Russian Revolution with introductory motto by Adolf Hitler taken from his speech at the Reichsparteitag in 1936.

    Contributions by Dr. Joseph Goebbels, Secretary of State Freiherr Konstantin von Neurath, General Erich Ludendorff, the Secretary of the 1st Anti-Bloshevik World Congress Nils von Bahr, Benito Mussolini, General Francisco Franco, the head of the British Union of Fascists and National Socialists Sir Oswald Mosley, the head of the Chinese Department of Culture Lin Tsiu-Sen, the Swedish explorer Sven Hedin, the Japanese Ambassador Count Mushakoji, and many others.

    The articles tout Hitler as the savior of Europe, praise the NSDAP as the garant of freedom in the fight against the "International of Horror," condemn the "nihilists at work" w a photograph of the assassination of Russian Prime Minister Pyotr Stolypin at the Kiev opera on September 14, 1911, declare the Bolshevik culture as degenerate art, respectively "dirt and trash," portrait Karl Liebknecht and Rosa Luxemburg's Spartakus as murdering hordes terrorizing Berlin, celebrate Mussolini's victory, elaborate on Moscow's role in the Spanish Civil War, Moscow's influence in Africa, Latin America , the USA and Asia, among others. ...

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    1. Mussolini's contribution focuses on Genrikh Yogoda, the head of the Soviet intelligence service and secret police GPU, General Franco gives an interim report on the state of the Civil War in Spain, and Sir Oswald Mosley on the Soviet tactics to conquer the world. A special page is reserved for caricatures taunting Russian life under Soviet rule, headlined "Humor under the Gallows," accompanied by an acrimonious article on Russian everyday life. Articles on the propaganda value of Russian film, the fight against god and church, the catholic youth, and women as the slaves of Soviet society are other examples in this horrid attack on the Bolsheviks. The final article claims that the preconditions for the Soviet attempt to dominate the world are supplied by a Jewish lobby.

      The publication contains a number of facsimile signatures, e.g. Hitler and Mussolini, and profusely illustrated with extraordinary b/w reproductions of photographs and contains numerous, partly illustrated advertisements of German businesses and institutions. Text in German. ...

      https://www.klinebooks.com/pages/books/42459/gustav-staebe/die-welt-am-abgrund-20-jahre-bolschewistische-schreckensherrschaft

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  3. March 22, 1937
    The Gazette and Daily from York, Pennsylvania · Page 14

    An anticommunists world congress to be held in the near future was announced today by Nils von Bahr, Swedish army reserve officer, secretary of a group representing 20 nationalities.

    https://www.newspapers.com/newspage/75927958/

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    1. Detroit Free Press from Detroit, Michigan on March 22, 1937 · Page 5
      https://www.newspapers.com/newspage/97632493/

      ... Swedish Army reserve officer, who is secretary of a group representing 20 nationalities. Forty-four delegates of the group, meeting secretly in Bavaria last fall, decided to oppose the Communist International with a militant international organization. The anti-Communist congress is an outgrowth of that meeting.

      The Wilkes-Barre Record from Wilkes-Barre, Pennsylvania on March ...
      https://www.newspapers.com/newspage/103852560/
      Berlin, March 21 W) An anti-Communist World Congress to be held in the near future was announced today by Nils von Bahr, Swedish army reserve officer, who is secretary of a group representing 20 nationalities. Forty-four delegates of the group, meeting secretly at Feldafing, Bavaria, last autumn, ...

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    2. [PDF]CO I. No .47877 - Historici.nl
      https://www.historici.nl/pdf/cid/1800-1899/1871.pdf

      begin van 1933 nerd op initiatief van Dr. Ehrt een fusie aange- gaan met een tweetal dergelijke organisaties. ... in opdracht van. Dr.Goebbels, een boekwerk van do hand van Dr.Adolf Ehrt, geti- teld: Bewaffneter Aufstand! ... aangevezen de Zneedsche kapitein Nils von Bahr. Dit bureau zal als neventaak hebben zich te ontwikkelen t o t een soort Clearingsbureau ...

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  4. Herrenclub / Bodo und Werner von Alvensleben
    Semi-religiöser Kreuzzug gegen den Bolschewismus
    Bund zum Schutze der abendländischen Kultur
    Veranstaltungen gegen "Kulturbolschewismus"

    Another source of pressure was the Herren Klub. This was one of a number of fashionable social clubs catering to the landed and moneyed elite. It had been founded in 1924. Its club-house was located in Berlin on Pariserplatz, between the Brandenburg Gate and Wilhelmstrasse, conveniently near the centres of power. Dr. Meissner was an influential member. Schleicher had entree as a
    member of the executive committee of the National Clubs, a kind of loose federation of some seventy fashionable groups throughout Prussia. Here, in March 1930, the President of the Herren Klub, Count Bodo von Alvensleben, and his good friend Franz von Papen had called a meeting of influential reactionary gentlemen Prince Lowenstein, Count Westarp, Count Keyserling, General von Schleicher, Baron Wilhelm von Gayl, and many others to Sponsor
    a semi-religious crusade against Bolshevism. They founded the Bund zum Schutze der Abendlandischen Kultur, under the leadership of Werner von Alvensleben, brother of Bodo, and organized meetings against "Kultur-Bolschewismus." ...
    Werner von Alvensleben considered joining the party. Oldenburg-Januschau said, as early as February 1931:
    "If I were not Nationalist, I might be a Nazi!" And Prince August Wilhelm, in June of the same year, declared: "Where a Hitler leads, a Hohenzollern can follow." But for the present, politically minded Junkers and industrialists preferred to play Schleicher's game.

    https://archive.org/stream/hitlerandthenazi029875mbp/hitlerandthenazi029875mbp_djvu.txt

    HITLER AND THE NAZI DICTATORSHIP
    A Study in Social Pathology and the Politics of Fascism
    by FREDERICK L. SCHUMAN, PH.D., 1935

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    1. "Werner von Alvensleben, Schleicher's go-between to Hitler"

      https://en.wikipedia.org/wiki/Victims_of_the_Night_of_the_Long_Knives

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    2. In Potsdamer Kasinos ging das Wort um, die Armee müsse Hindenburg entmündigen, auch von einem Militärputsch war die Rede. Das ermunterte Schleicher am Nachmittag des 29. Januar, noch einmal aktiv zu werden, um die Berufung Papens zu verhindern.

      Er schickte Hammerstein und einen seiner Konfidenten, Werner von Alvensleben, aus, die nationalsozialistischen Führer vor den "Machenschaften" Papens zu warnen - wohl ein Manöver, um Hitler von Papen zu trennen und in die Arme der Reichswehr zu treiben ...

      Hammerstein stieß gleich mit der Frage nach, ob Hitler als Kanzler auch mit einem Reichswehrminister Schleicher zusammenarbeiten werde. Hitler nickte.

      Dann stand schon der nächste Unglücksbote bereit, Hitler zu entnerven. Der saß gerade mit seinen engsten Gefährten bei Kaffee und Nußkuchen in der Wohnung von Goebbels am Reichskanzlerplatz, als Alvensleben mit dramatischen Putschgerüchten hereinplatzte.

      Alvensleben ereiferte sich: "Wenn die Gesellschaft in der Wilhelmstraße nur S.146 Scheinverhandlungen mit Ihnen führt, so müßte doch der Reichswehrminister und der Chef der Heeresleitung die Garnison Potsdam alarmieren und den ganzen Saustall aus der Wilhelmstraße rausfegen."

      Putsch - das Stichwort versetzte die Nazis in Panik. Goebbels und Göring rannten los, um Meißner und Papen zu warnen, während es Hitler übernahm, die Nationalsozialisten der Stadt in Alarmzustand zu versetzen. Und schon eilte Alvensleben mit neuen Nachrichten herbei, die davon sprachen, jeden Augenblick könne die Armee losschlagen. ...

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    3. Schleicher hatte offenbar seinen Nervenkrieg noch einmal verschärft. Zumindest erzählte Keppler einem Vertrauten, am frühen Morgen seien zwei Beauftragte Schleichers im "Kaiserhof" erschienen und hätten Hitler das Angebot des Generals unterbreitet, mit ihm gemeinsam die Macht zu ergreifen; ein Flugzeug stehe bereit, Hindenburg auf sein Gut Neudeck zu bringen, und eine Kompanie mit Reichswehrsoldaten zur Bewachung des Präsidenten sei dort schon eingetroffen. ...

      Jetzt war Adolf Hitler an der Macht, und viele und vieles hatten ihn dorthin gebracht: der eigene Machtwille, die Intrigen Papens, Schleichers Torheiten in den letzten Tagen, die Panik der deutschen Wählermassen, die Herrschsucht konservativ-militärischer Eliten, die Mißwirtschaft der Parteien, die Pressionspolitik der Großagrarier und ihrer kapitalistischen Gegenspieler und nicht zuletzt das Ruhebedürfnis eines alten Mannes. ...

      Es gab viele, die über Hitlers Ernennung verwirrt und entsetzt waren. Doch merkwürdig, Hitlers Berufung fand bei mehr Menschen Zustimmung, als die NSDAP Wähler hatte. Da brach etwas auf, was es in Deutschland noch nicht gegeben hatte. Wildfremde Menschen umarmten sich auf den Straßen und küßten sich und weinten, als sei ein neues Zeitalter angebrochen. Plötzlich sprachen in diesem Deutschland mit seiner gesellschaftlichen Steifheit und seinen Klassenschranken Menschen miteinander, die sich früher nie eines Blickes gewürdigt hatten. ...

      Die Historiker konnten später nicht erklären, wie diese Massenspontaneität des 30. Januar 1933 zustande gekommen war: die Umzüge, die sich in Hunderten deutscher Städte und Ortschaften formierten, die pseudoreligiösen Bekennergesten unzähliger Menschen, das Aufziehen von Hakenkreuzfahnen auch in den entlegensten Dörfern, das Besetzen von Rathäusern und Behörden durch jugendliche Banden im Braunhemd. Eine irrationale Zuversicht brach sich Bahn, die wundergläubige Vorstellung setzte sich fest, nun werde alles besser werden. ...

      Es war jedoch kein Propagandacoup, der den jungen Leutnant Claus Graf Schenk von Stauffenberg bewegte, sich in Bamberg in voller Uniform an die Spitze eines Hitler huldigenden Demonstrantenzuges zu setzen, um sich dafür den Verweis eines Vorgesetzten einzuhandeln, es war kein Befehl, der Tausende von Beamten dazu bestimmte, sich das Parteiabzeichen an das Revers zu heften, kein Zwang, der bewirkte, daß Millionen wider alle Vernunft Hoffnung und Lebensmut zurückgewannen. ...

      Papen starrte noch den letzten Kolonnen nach, die eben die Wilhelmstraße verließen und im Schwarz der Nacht verschwanden. Es war ein Akt voll düsterer Symbolik: Ein Volk marschierte in die Dunkelheit, völlig ahnungslos, daß dieser 30. Januar 1933 eine Ära von Gewalt, Menschenverachtung und Massenverbrechen eröffnete. ...

      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14018665.html

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    4. Noch zu Werner von Alvensleben (s. Post)

      Wird auf Wikipedia als Widerstandskämpfer dargestellt, was er zu einem späteren Zeitpunkt, tatsächlich oder im Geiste, auch gewesen sein mag. Aber in der Anfangszeit war er ein Unterstützer.

      Night of the Long Knives - Wikipedia
      https://en.wikipedia.org/wiki/Night_of_the_Long_Knives

      Schleicher criticised the current Hitler cabinet while some of Schleicher's followers such as General Ferdinand von Bredow and Werner von Alvensleben started passing along lists of a new Hitler Cabinet in which Schleicher would become Vice-Chancellor, Röhm Minister of Defence, Heinrich Brüning Foreign Minister and ...

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    5. Denn wenn sich auch Werner von Alvensleben in der Berliner Gesellschaft eines weit weniger guten Rufes als sein Bruder erfreute, so war er doch — und vielleicht gerade deshalb — lange Zeit hindurch der erklärte Liebling des Führers Adolf Hitler.

      Das Neue Tage-Buch, Volume 2, Issues 27-52
      Nederlandscher Uitgeverij, 1934

      https://books.google.com/books?id=4EwHAQAAIAAJ&q=%22Werner+von+Alvensleben%22+gregory&dq=%22Werner+von+Alvensleben%22+gregory&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjviaPxy9_aAhUIrRQKHQT2CI4Q6AEIQzAF

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  5. Neuer Kommentar auf ZEIT ONLINE zu

    Bayern
    Wahlkampf am Limit
    Kreuze in Amtsstuben und harte Sicherheitspolitik: Markus Söder geht mit seinen Vorschlägen an die Grenzen des Rechtsstaats. Gegen die AfD wird ihm das nichts nutzen.
    Ein Kommentar von Ferdinand Otto
    27. April 2018

    BloggerMagga
    #133 - 29.04.2018

    Bitte keine neue "Abwehrstelle" gegen eine "Gottlosenbewegung" und keine Verschwörungstheorien gegen andersgläubige Bevölkerungsgruppen.

    Wir sollten wirklich aus Irrwegen lernen. - Nach Dietrich Eckart (s.o.) ein weiteres Beispiel, auch hier für Ausdruck und Mitgestaltung eines fatalen Zeitgeistes.

    Ein gewisser Adolf Ehrt leitete von 1931-1933 "die Abwehrstelle der deutsch-evangelischen Kirche gegen die marxistisch-bolschewistische Gottlosenbewegung im Evangelischen Pressverband für Deutschland."
    https://de.wikipedia.org/...

    Ab 1933 wurde sein Eiferertum nahtlos in die NS-Propaganda absorbiert. Er verfasste Hetzschriften im Sinne des antisemitischen Antibolschewismus und betätigte sich als Herausgeber der Hetzschrift „Der Weltbolschewismus", erschienen 1936.

    Im 1. Kapitel, verfasst von ihm selbst, (S. 9 unten) ist zu lesen:
    "Im unmittelbaren Zusammenhang damit [d.h. mit dem Ausbreiten der kommunistischen Ideologie, die er als Ausdruck eines politischen „Satanismus“ beschreibt] stand damals und steht heute noch die Emanzipation des Judentums, eine historische Tatsache, die außerhalb Deutschlands heute leider noch nicht anerkannt wird.“
    Bei Interesse bitte googlen; Posts mit Links auf Hetzseiten werden von der Redaktion gelöscht; auch wenn's um Quellennachweis geht.

    Wie Hetze gegen "die Emanzipation des Judentums" einzuordnen ist, wissen wir. Aber auch über wiederkehrende Zuschreibungsmuster gegen Bevölkerungsgruppen gibt es etwas zu lernen.

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    1. Die Schande von Köln und Bonn: Drahtzieher, Ursachen und Ziele des ...
      https://books.google.com/books?id=sNQ9AAAAMAAJ -

      Henry Görschler, ‎Horst Reinhardt - 1960 - ‎Snippet view
      1 Da der Friedenswille, die Bewegung gegen den Atomtod der westdeutschen Werktätigen stärker waren als die „Abwehrkraft" der „Inneren Führung", mußte die „psychologische Kriegführung" vor allem immer mehr auf das ' öffentliche Leben in Westdeutschland ausgedehnt werden.2 Das wurde besonders akut, nachdem Strauß auf der NATO-Konferenz am 16. Dezember 1959 in Paris die Forderung erhoben hatte, die westdeutsche Armee mit Atomwaffen auszurüsten und nukleare ...

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  6. zu Eberhard Taubert

    "Ehrt wurde am 7. September 1933 Vorsitzender des von Eberhard Taubert geleiteten Gesamtverband Deutscher antikommunistischer Vereinigungen" (s. Post)

    "Es geht nicht, daran vorüberzugehen, an der Tatsache, daß Eberhard Tauber, Drehbuchautor des faschistischen Hetzfilms „Der ewige Jude“ – der direkte Umschnitt von jüdischen Gesichtern zu Rattenrudeln, die über Europas Landkarte laufen, war „Stilmittel“ dieses Films – später Berater des Verteidigungsministers Franz Josef Strauß in Fragen „psychologischer Kriegsführung“ war."

    Auf Literatur-Safari
    Schnappschüsse auf dem V. Kongreß des Schriftstellerverbandes
    7. März 1980 / Aktualisiert am 21. November 2012
    ZEIT Nr. 11/1980
    Von Fritz J. Raddatz

    https://www.zeit.de/1980/11/auf-literatur-safari/komplettansicht

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    1. Eberhard Taubert (* 11. Mai 1907 in Kassel; † 2. November 1976 in Köln) (Pseudonym Dr. Erwin Kohl; Spitzname Dr. Anti) war ein deutscher Jurist.[1] Von 1933 bis 1945 war er als hoher Funktionär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda an der Durchführung der nationalsozialistischen Politik beteiligt. Er schrieb u. a. das Drehbuch zu dem antisemitischen Hetzfilm Der ewige Jude und war der Verlagsleiter des zum Gesamtverband Deutscher antikommunistischer Vereinigungen zugehörigen und antisemitisch ausgerichteten Nibelungen-Verlages. Nach 1945 war Taubert in westlichen Geheimdiensten bei Aktivitäten gegen Einflussnahmeversuche der Sowjetunion tätig. Er war Mitarbeiter und Berater des Politikers Franz Josef Strauß in den 1950er bis 1970er Jahren. ...

      Taubert trat am 1. November 1931 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 712.249). Zur selben Zeit trat er in die SA ein, in der er sich im Rang eines SA-Sturmführers im Stab der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg betätigte. Anfang 1932 wurde Taubert Leiter der Rechtsabteilung der Gauleitung von Großberlin. Außerdem wurde er zu dieser Zeit „Antibolschewismus-Referent“ des dortigen Gau-Leiters Joseph Goebbels. ...

      Mit der Gründung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda am 13. März 1933 übernahm Taubert als Referatsleiter die Führung der „Abteilung Allgemeine Innenpolitik“ in der er zuständig war für „gegnerische Weltanschauungen“, „kirchliche Angelegenheiten“ sowie „Bolschewismus im In- und Ausland“. Nach eigenen Angaben gründete er im selben Jahr den Gesamtverband Deutscher antikommunistischer Vereinigungen, auch Antikomintern genannt, der vom Ministerium finanziert wurde. Taubert übernahm dort ab August 1934 die Leitung des Hausverlages („Nibelungen-Verlag GmbH“) und wurde ebenfalls zum Leiter des Referats Anti-Komintern im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ernannt. Ab 1939 war Taubert auch zuständig für das „Institut zum Studium der Judenfrage“, welches später in „Antisemitische Aktion“ umbenannt wurde. ...

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    2. Im Goebbelsschen Reichsministerium wurde Taubert 1936 zum Regierungsrat, 1938 – „unter Abweichung der Reichsgrundsätze“ – vorzeitig durch Hitler zum Oberregierungsrat und 1942 schließlich zum Ministerialdirektor befördert. Seine Arbeit in den frühen 1930er Jahren konzentrierte sich vor allem auf die Leitung des Ressorts „Aktivpropaganda gegen die Juden“, erweitert durch die Zuständigkeit für „Antikomintern“, was praktisch die Oberaufsicht über die Propagandatätigkeit des Ministeriums und der ihm untergeordneten Stellen gegen Juden, Kommunisten und Intellektuelle bedeutete ...

      Taubert war der Verfasser des Drehbuchs des antisemitischen Propagandafilmes Der ewige Jude – ein Filmbeitrag zum Problem des Weltjudentums (Regie: Fritz Hippler, 1940). Mit diesem Film sollte die Bevölkerung psychologisch zum Judenhass erzogen werden. In Sondervorstellungen wurde das Werk gezielt SS-Leuten gezeigt, die für die Verwendung in Einsatzgruppen beziehungsweise als Wachmannschaften in Konzentrationslagern vorgesehen waren. In suggestiven Szenen, die Filmaufnahmen aus osteuropäischen Ghettos zeigten, wurden Juden abwechselnd mit Ratten und Schmeißfliegen gleichgesetzt. In einer von Taubert verfassten Schrifttafel des Films heißt es beispielsweise: „Die Ratten begleiten als Schmarotzer den Menschen von seinen Anfängen. Sie sind hinterlistig, feige und grausam. Sie stellen unter den Tieren das Element der heimtückischen, hinterlistigen Zersetzung dar. Nichts anderes als die Juden unter den Menschen.“ ...

      Der politische Kampfbegriff „Ratten und Schmeißfliegen“ wurde später in dieser Kombination von dem CSU-Politiker Franz Josef Strauß, der von Taubert beraten wurde, und von Strauß’ Protegé Edmund Stoiber (Stoiber benutzte die Wendung im Februar 1980 gegenüber einigen Redakteuren des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart)verwendet. Für Taubert waren Antisemitismus und Antikommunismus untrennbar miteinander verbunden, da „der Bolschewismus Werk und Waffe des Judentums“ sei. ...

      Joseph Goebbels lobte am 3. Oktober 1935, Taubert sei ein „sympathischer Fanatiker“. 1940 war Taubert im Auftrag Goebbels als NS-Sonderführer zuständig für die Propaganda im besetzten Norwegen.

      Taubert war auch Verlagsleiter des von Goebbels Propagandaministerium 1934 gegründeten „Nibelungen-Verlag“ (Sitz: Berlin und Leipzig). Zwischen 1938 und 1944 war dieser Verlag maßgeblich an der Verbreitung antikommunistischer und antijüdischer Bücher (wie etwa „Der Jude als Verbrecher“) zuständig.[12] 1936 gründete Taubert zudem die Zeitschrift Contra-Komintern (Chefredakteurin: Melitta Wiedemann). ...

      Parallel zu seinen Aktivitäten im Propagandaministerium war Taubert seit 1934 Beisitzer am neu eingerichteten Volksgerichtshof. Ab 1938 war er Richter am 1. Senat des Volksgerichtshof und beteiligt an Todesurteilen gegen Widerstandskämpfer. Unter anderem war er am 18. Dezember 1939 am Todesurteil gegen Maurice Bavaud, am 27. November 1942 am Todesurteil gegen Helmuth Klotz[16] und am 11. Januar 1943 am Todesurteil gegen Marcel Gerbohay beteiligt. ...

      Nach Kriegsende 1945 tauchte Taubert unter, nannte sich fortan „Dr. Erwin Kohl“ und lebte teilweise in Hamburg, zeitweise auch außerhalb von Deutschland in Südafrika und Persien, wo er die dortigen Machthaber in der Anwendung von „Aktivpropaganda“ beriet, versteckt, bis er 1950 aus dem Iran in die Bundesrepublik zurückkehrte. Laut Patrick Major wurde Taubert 1946 vom Britischen Geheimdienst angesprochen und war 1947 Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIC.

      Als „Erwin Kohl“ gehörte Taubert 1950 zu den Gründern des Volksbundes für Frieden und Freiheit (VFF). Der VFF verstand sich als „die zentrale antikommunistische Organisation der Bundesrepublik“[22] und wurde vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (Vorläufer des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen) unterstützt und bezuschusst. Mathias Friedel betrachtete den VFF als Nachbildung der „Antikomintern“. ...

      https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Taubert

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    3. Taubert war bis zum 24. August 1955 zweiter Vorsitzender des VFF. Nach dem öffentlichen Bekanntwerden seiner NS-Verstrickung, insbesondere seiner Mitwirkung an Todesurteilen des Volksgerichtshofs, musste er zurücktreten. Eine Woche vor seinem Rücktritt sagte Ewert von Dellingshausen, der zuständige Referent im „Ministerium für gesamtdeutsche Fragen“, der die Aktivitäten des VFF überwachte und finanziell steuerte, in einem Interview: „Ich kann Ihnen erklären, daß das Ministerium Taubert gegenüber keine derartigen Konsequenzen ziehen wird; denn Taubert ist ein Mann, den wir brauchen und er ist auch unentbehrlich. (…) Taubert hat Erfahrungen.“

      1953 rechnete der britische Geheimdienst Taubert dem Naumann-Kreis des Ex-Staatssekretärs Werner Naumann zu.

      1958 holte ihn Franz Josef Strauß (Verteidigungsminister von 1956–1961) als Berater für sein neu eingerichtetes Referat „Psychologische Kampfführung“. In Bonn unterhielt Taubert ein Verbindungsbüro, das in Sachen Psychologischer Verteidigung (PSV) für die NATO tätig war. ...

      In seinen letzten Jahren nahm Taubert Kontakt zu offen rechtsextremen Kreisen auf, so etwa zu Manfred Roeder. Im April 1976, einige Monate vor seinem Tod, nahm er an einer Tagung der Bürger- und Bauerninitiative von Thies Christophersen in Helgoland teil.

      Taubert war nach wie vor Abwehrexperte eines US-Geheimdienstes und übernahm 1959 eine Tätigkeit für den iranischen Geheimdienst (SAVAK)sowie andere nahöstliche Nachrichtendienste. Unter dem Pseudonym Dr. Marcel Wallensdorfer gab Taubert ab August 1961 einen Pressedienst mit dem Titel Anti-Komintern-Dienst heraus.

      Als Leiter der Rechtsabteilung der Pegulan-Werke in Frankenthal beriet er deren Vorsitzenden Fritz Ries in Sicherheitsfragen.

      Taubert war 1955 Gründer und Inhaber des Markus-Verlag Köln. ...

      In seinen letzten Jahren nahm Taubert Kontakt zu offen rechtsextremen Kreisen auf, so etwa zu Manfred Roeder. Im April 1976, einige Monate vor seinem Tod, nahm er an einer Tagung der Bürger- und Bauerninitiative von Thies Christophersen in Helgoland teil. ...

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    4. Die Internationale der Konservativen: Transnationale Elitenzirkel ...

      https://books.google.com/books?isbn=3110374196 -

      Johannes Großmann - 2014 - ‎Preview - ‎More editions
      362 Protokoll über die Gründungssitzung der deutschen Sektion, 22. 4. 1952, Anlage 1: Übersetzung der Rede Lesourds, in: BArch-B 145/4099. 363 So hatte VFF-Generalsekretär Eberhard Taubert zuvor in führender Position für das Reichspropagandaministerium gearbeitet. Vgl. Körner: Von der antibolschewistischen zur antisowjetischen Propaganda. Für das Comité vgl. Großmann: Vom „christlichen Kominform“ zur „geistigen Nato“, hier S. 139– 143. 364 Satzung der deutschen ...

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    5. Allens Gangster in Aktion - Page 92

      https://books.google.com/books?id=sWMFAAAAMAAJ -

      Julius Mader - 1959 - ‎Snippet view
      Hinter dem harmlos klingenden Namen „Arbeitsgemeinschaft demokratischer Kreise (= ADK)" verbirgt sich eine von der NATO finanzierte Hetzagentur, die ihren propagandistischen Generalstab in Bad Godesberg, Lindenallee 9, untergebracht hat. Ein Staatssekretär und CDU-Bundestagsabgeordneter, der ... Den „Volksbund für Frieden und Freiheit" haben wir schon als Gründung des Erzfaschisten Dr. Eberhard Taubert kennengelernt. Taubert war Beisitzer beim faschistischen ...

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    6. Noch zu Lindenallee 9 in Bonn - Bad Godesberg
      (Nachkriegs-Dienststelle von Eberhard Taubert)

      Die Politik der Ehre - Page 497 - Google Books

      https://books.google.co.ke/books?isbn=3835320548 -

      Bert-Oliver Manig - 2004 - ‎Denazification
      Veranstaltungen in Bonn liest sich wie ein >>Who is Who?« der alten ... 25 Die Lindenallee 9, wo bis 1951 die BvW-Lobbyisten Linde, Koch, Claes, Joesten und Müller-Brandenburg beheimatet waren, blieb bis zum Ende der ADK die Adresse ihrer Bundesgeschäftsstelle, danach bewohnte Jahn das Objekt nur noch privat.

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    7. BvW: Bund versorgungsberechtigter Wehrmachtsangehöriger

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    8. Mehr zu ADK
      (Arbeitsgemeinschaft demokratischer Kreise/ gefunden mit Suche "Lindenallee 9, Bonn - Bad Godesberg/ Nachkriegs-Dienstort von Eberhard Taubert)

      Download Handbuch Regierungs-PR: Öffentlichkeitsarbeit von by ...

      autobiographynow.com › ... › German 14 -

      Die wohl wichtigste Aufgabe der ADK bestand in der psychologischen Vorbereitung des deutschen Verteidigungsbeitrages (vgl. ). 000 Teilnehmern abgehalten. Im Herbst 1952 erfolgte in Zusammenarbeit mit der ADK die Gründung der Gesellschaft für Wehrkunde durch ehemalige Offiziere

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  7. Western Anti-Communism and the Interdoc Network: Cold War Internationale
    Giles Scott-Smith
    Palgrave Macmillan, 4 Dec 2012 - History - 356 pages

    Interdoc was established in 1963 by Western intelligence services as a multinational effort to coordinate an anti-communist offensive. Based in The Hague in the Netherlands, Interdoc sought to link up with allies across Western Europe, North America and beyond to become the central point through which anti-communism – ranging from propaganda to covert action - could be organised. Drawing on exclusive sources, never-before-released material, and the memories of its participants, this book charts Interdoc's remarkable campaign, the people and ideas that lay behind it, and its rise and fall during the Cold War.

    https://books.google.com/books?id=wvkInvQ24z4C&dq=taubert+nato&source=gbs_navlinks_s

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  8. Jahrbuch des Simon-Dubnow-Instituts / Simon Dubnow Institute Yearbook XIII/2014
    edited by Dan Diner

    https://books.google.com/books?isbn=3525369433 - Translate this page

    Dan Diner - 2015 - ‎Preview
    ... als sie 1951 erfuhr, dass Eberhard Taubert, ein prominenter Vertreter des Volksbundes für Frieden und Freiheit e. V. – einer antikommunistischen Organisation in der Bundesrepublik –, dem Fischer im Zuge ihrer Kooperation mit dem amerikanischen Geheimdienst zuarbeitete, jener SS Mann war, der ihren Sohn 1933 verhört und gefoltert hatte. Nach dieser Erfahrung kehrte sie Schritt für Schritt den Institutionen des amerikanischen Antikommunismus den Rücken ...

    (über Ruth Fischer, "Profil einer Renegatin")

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    1. Geschichte des Films im Dritten Reich - Page 196

      https://books.google.com/books?id=ER4qAAAAYAAJ

      Francis Courtade, ‎Pierre Cadars - 1975 - ‎Snippet view

      Für das Ausland wurde der Kommentartext (von Eberhard Taubert) abgeändert, weil demagogische Exzesse die Glaubwürdigkeit des Dokumentarfilms hätten gefährden können. Im ganzen Großdeutschen ... Knapp ein Jahr nach der Premiere von »Der ewige Jude« ging der Schauspieler Joachim Gottschalk (»Aufruhr in Damaskus«, »Ein Leben lang«, »Du und ich« in der Regie von Liebeneiner) mit seiner Frau und seinem achtjährigen Sohn in den Tod. Ihm, der mit einer Jüdin ...

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    2. Konkret - Page 72
      https://books.google.com/books?id=rzk8AQAAIAAJ
      1987 - ‎Snippet view

      Im Mittelpunkt steht der Schloßbesitzer und Pegulan-Chef Fritz Ries mit seinen jahrzehntelangen Beziehungen zu seinem politischen Ziehsohn Helmut Kohl, dessen »entsetzliche« Umgangsformen der einstige Präservativ-Produzent bis zu seinem Tod immer wieder bitter beklagte. Ries beging 1977 Selbstmord. Sein Komplize Eberhard Taubert verunglückte im selben Jahr tödlich – er war Berater für »Psychologische Kriegsführung« beim damaligen Verteidigungsminister Franz ...

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    3. Taubert/ Ries/ Kohl

      Durch Helmut Kohl lernte Hans-Otto Scholl den Konsul Dr. Fritz Ries im nahen Frankenthal kennen und in dessen Haus die Duzfreunde des Hausherrn, Dr. Hanns Martin Schleyer und Franz Josef Strauß sowie die graubraune Eminenz Dr. Eberhard Taubert; umgekehrt wurde Helmut Kohl durch Dr. Scholl mit allen großen und steinreichen Unternehmern der Pharma-Industrie bekannt, von denen im einzelnen noch die Rede sein wird.

      Es läßt sich heute nicht mehr mit Sicherheit feststellen, wer aus diesem Freundes- und Bekanntenkreis den Einfall hatte, im Schutze der mit gesicherter Mehrheit das Land Rheinland- Pfalz regierenden Parteien eine Geldwaschanlage zu etablieren, aber vieles spricht dafür, daß es Dr. Fritz Ries gewesen ist und daß Kohl im Bunde mit Scholl die Idee in die Tat umsetze.

      Die Grundidee war einfach: Die Industriellen wollten eine ihnen genehme Politik und Gesetzgebung, die dazu bereiten Politiker wollten dafür Geld. Die Wirtschaftsbosse waren zwar willens, für volle Kassen zu sorgen, nur sollte sie das möglichst wenig kosten, sondern zu Lasten der Allgemeinheit gehen. Nun gab es ja bereits Gesetze, die Spenden an Parteien steuer-abzugsfähig machten. Aber es gab da Höchstgrenzen, und die Politiker wollten weit mehr, als die Bestimmungen zuließen, und außerdem war bei regelrechten Parteispenden die Anonymität der Spender nicht zu wahren, die begreiflicherweise gern unbekannt bleiben wollten. ...

      In Bonn war nämlich im Herbst 1969 erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik ein Sozialdemokrat im Kanzleramt. In Koalition mit der F.D.P. regierte nun Willy Brandt. Konsul Dr. Ries war von den besorgten Herren des Großen Geldes beauftragt worden, die F.D.P.-Politiker »umzustimmen« und die ungeliebte neue Regierung bei nächster Gelegenheit zu stürzen.

      http://nhzzs.blogspot.com/2007/03/kohl-und-flick.html

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    4. Hitler's Legacy: West Germany Confronts the Aftermath of the Third Reich

      https://books.google.com/books?id=QoCBAAAAIAAJ

      John P. Teschke - 1999 - ‎Snippet view

      ... charges against Adenauer's man. West Germany remained, to a considerable degree, dependent on the NATO allies. The articles and British diplomatic files which evaluate them reveal the limits of allied tolerance for "renazification". ... In August, 1955 it came out that the fund had paid ex- Goebbels propagandist Eberhard Taubert. The Bonn funds also supported reactionary groups such as the Abendland movement dedicated to a mythic "Christian- Western" world, which boasted a ...

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    5. Max Benser
      Public
      May 24, 2017

      VON WEHRMACHT ZU NATO!!!
      "Dr. Eberhardt Taubert joined the Nazi party in 1931 and was soon promoted to the rank of Sturmführer, following Goebbels to the Ministry of Propaganda. After the war Taubert slid down to South Africa where he found comfort among the neo-Nazis in power in Johannesburg busy designing the apartheid system. In 1950 he returned to Germany and joined his old Nazi pal Reinhard Gehlen, becoming a member of the BND. In his new BND/CIA post, Taubert became chairman of the CIA-backed "National Association for Peace and Freedom" becoming also an adviser to German Minister of Defense, ex-Nazi Franz Josef Strauss and was then assigned by Strauss to NATO as adviser to the "Psychological Warfare Department". Goebbel’s Ministry of Truth being recirculated to feed the Christian fundamentalists some newly constructed, yet old and familiar Tales from the Dark, only having different packaging.

      https://plus.google.com/107296689862501558491/posts/gU36S8Zfk9k

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    6. Die Schuld der Deutschen: Die von bestimmten staatstragenden ...

      https://books.google.com/books?isbn=3738611088 -

      Gerhard Keller - 2015 - ‎Preview
      Am 25. März 1958 wurde die atomare Ausrüstung der Bundeswehr beschlossen, die damit im Rahmen der Nuklearen Teilhabe der NATO im Kriegsfall Nuklearwaffen einsetzen konnte ... Im gleichen Jahr holte er Eberhard Taubert, der hoher Funktionär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda gewesen war und das Drehbuch zu dem antisemitischen Hetzfilm „Der ewige Jude“ geschrieben hatte, als Berater für sein neu eingerichtetes Referat „Psychologische ...

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    7. Sie logen alle
      Gründlich recherchierte Fakten ohne jegliche Selbstgerechtigkeit
      Von Fritz J. Raddatz

      2. Februar 1990 / Aktualisiert am 21. November 2012

      ... Falsch war, wie ich heute glaube, der Rückzug in das, was wir mit einiger Selbstzufriedenheit die ‚innere Emigration‘ nannten.
      Margret Boveri „Wir logen alle – Eine Hauptstadtzeitung unter Hitler“

      ... Wie anders also denn „Filz“ soll man das nennen und wie die Farbe des Filzes, wenn Koehler daran erinnert, daß der Nach-wie-vor-Professor Dovifat sich 1959 in den Räumen der Kölner Industrie- und Handelskammer mit den neuen Mächtigen auf Einladung von Major Fred Sagner traf, dem Büroleiter von Minister Franz Josef Strauß, um einen Verein „Rettet die Freiheit e.V.“ zu gründen – einen der Mitinitiatoren kannte Dovifat noch von früher; da war der Dr. Eberhard Taubert Leiter des Anti-Komintern-Büros im Goebbelsministerium.

      Frau Noelle-Neumann arbeitete im Reich ...

      Wie sollte auch etwa FAZ-Feuilletonchef Karl Korn fürchten, man zitiere ihn mal – wenn er doch wußte, überall saß irgendein Süßkind in irgendeiner SZ, von dem er hätte ähnliches aus der „großen Zeit“ zitieren können; seine „Jud Süß“-Kritik vom 29.9.1940 jedenfalls „vergaß“ Reich-Feuilletonchef Karl Korn in seinen 1975 erschienenen Memoiren: „Die fremde Rasse drang in das Gefüge des deutschen Wirtschaftskörpers ein und gelangte zu Einfluß und Macht... Mit dem gleichen Augenblick aber, wo die aus den orientalischen Bezirken des alten römischen Reiches stammenden Juden ans Licht drangen, brach der uralte Haß der sozial Deklassierten, die Rachelust einer Unterwelt, die das Sendungsbewußtsein des ‚auserwählten‘ Volkes in talmudischen Nihilismus verkehrt hatte, auf und überflutete die brüchig gewordene Welt des alten Deutschen Reiches der Mitte. Damals beginnt der Jude sich im Gehäuse des Reiches einzunisten. Er lebt seine Machtgier, die Jahrhunderte niedergehalten war, aus und nimmt Rache für mehr als ein Jahrtausend des Fluches ... Wie der dunkeläugige, glatte, schlanke Mann die Bartlöckchen abschert und um die blonde Frau giert, wie er vom Herzog Demütigungen einsteckt und gleich wieder vorprescht, wenn dieser unförmige Fleischkloß neue Lüste begehrt und sich dann hilflos an den Juden wendet ..."

      https://www.zeit.de/1990/06/sie-logen-alle/komplettansicht

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    8. Sowjetunion mit annektierten Gebieten I: Besetzte sowjetische ...

      https://books.google.com/books?isbn=3486589113 -

      Bert Hoppe, ‎Hildrun Glass - 2011 - ‎History
      Der Jude Finkelstein Litwinow war die fleischgewordene Gemeinschaft dieser plutokratisch-bolschewistischen Ehe. ... Das Buch, von einer Autorengruppe unter Eberhard Taubert verfasst, erreichte binnen kurzem eine Auflage von 540 000 Stück. 4 Der Gesamtverband Deutscher antikommunistischer Vereinigungen e.V.

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    9. Bolschewistin und skrupellose Antikommunistin (Archiv)

      www.deutschlandfunk.de/bolschewistin-und-skrupellose-antikomm...

      Jun 17, 2013 - Ein SS-Mann namens Dr. Eberhard Taubert hatte 1933 Ruth Fischers 15-jährigen Sohn misshandelt. "20 Jahre später geriet Ruth Fischer in Kontakt zu einer antikommunistischen Spionageorganisation, dem Volksbund für Frieden und Freiheit. Hinter dieser Organisation, die vom Bundesministerium für ...

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    10. Russlandbilder des deutschen Faschismus - Marx-Engels-Stiftung

      www.marx-engels-stiftung.de/Texte/Weissbecker_Russlandbilder.pdf

      In Wirklichkeit unterstand er dem Goebbels-Ministerium für. Volksaufklärung und Propaganda. Die berüchtigten antibolschewistischen Parteitage von. 1935, 1936 und 1937 wurden „gänzlich und allein mit dem Material der Antikomintern bestritten“, stellte deren Leiter Eberhard Taubert fest - dies allerdings erst nach 1945.

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  9. Gefunden über "AdK" (s.o.)

    Gerhard Baumann (Publizist)

    Gerhard Folkert Baumann (1912 - 1996) war ein rechtsgerichteter deutscher Publizist und Mitarbeiter mehrerer Nachrichtendienste.

    1936 veröffentlichte Baumann im Franz-Eher-Verlag ein schmales Buch über Jüdische und völkische Literaturwissenschaft, ein Angriff gegen den Sprachwissenschaftler Eduard Engel auf „rassischer“ Grundlage. Baumann sprach darin dem jüdischen Engel Recht und Fähigkeit ab, über deutsche Dinge zu urteilen: „Es ist daher ein Unding, wollten wir einen Neger, einen Juden, einen Mulatten usw., nur weil er, wie es früher einmal möglich war, die deutsche Staatsangehörigkeit erwarb, nun auch als Deutschen ansehen“. Engel starb verarmt 1938. Er soll sich aufgrund der öffentlichen Angriffe das Leben genommen haben. 1937 promovierte Baumann „summa cum laude“ über „Die Neugestaltung der deutschen Presse nach nationalsozialistischen Gesichtspunkten“ (veröffentlicht als „Der organisatorische Aufbau der deutschen Presse“). Ab Januar 1939 war Baumann Pressechef des NS-Reichsdozentenbunds. ...

    Nach einer Verwundung habilitierte er 1943 während des Aufenthaltes in einer Genesendenkompanie mit einer Arbeit über den „Kampf um die Pressefreiheit 1813–1819“ ...

    Im 1950 gegründeten Interessenverband der ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht Verband der Heimkehrer fungierte Baumann bis 1959 als Geschäftsführer. ...

    In den weiteren Jahrzehnten gehörte Baumann zum rechten Rand der CSU. Jahrelang war er Mitglied in deren Wehrpolitischen Arbeitskreis. Er war ferner Mitglied der Rüstungsindustrie-PR-Vereinigung Gesellschaft für Wehrkunde sowie der Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise (ADK). Die ADK war eine „dubiose CDU-Vorfeldorganisation“, die aus einem Reptilienfonds der Adenauer-Regierung finanziert wurde.

    Daneben hielt Baumann weiterhin Kontakt zu zahlreichen extrem rechtsgerichteten Vereinigungen und Zirkeln in Deutschland. Er war Mitglied des rechtskonservativen Bundes Deutscher Publizisten (ab 1966), der rechtsextremen Gesellschaft für freie Publizistik (GfP), dem ebenfalls rechtsextremen Deutschen Kulturwerk europäischen Geistes (DKEG), in dem er Pressereferent war, und dem Jagsthausener Kreis, einer Gesprächsrunde von Militärs, Geheimdienstlern und Journalisten. 1989 trat er dem rechtsgerichteten Neuen Deutschen Nationalverein bei, der 1988 vom ehemaligen CDU-Politiker Harald Rüddenklau und dem Ex-Botschafter Horst Groepper zum Erreichung der Wiedervereinigung gegründet worden war. 1981 wurde Baumann im Verfassungsschutzbericht als „rechtsextremer Schriftsteller“ aufgeführt, nachdem er vom DKEG den „Goldenen Ehrenring der deutschen Literatur“ erhalten hatte. ...

    Von 1948 bis 1950 arbeitete er dann als Verlagsleiter des überkonfessionellen Christlichen Nachrichtendienstes (CND). 1949 gründete Baumann den Materndienst Verlag Heimatpresse, der 14 Zeitungen belieferte, musste den Verlag aber bereits 1952 wieder verkaufen. 1955 scheiterte die Gründung eines wehrpolitischen Fachverlags an Geldmangel. Von 1959 bis 1966 gab er die Zeitschrift Kriegsgeneration in unserer Zeit heraus, die vom Bundespresseamt alimentiert wurde. Von 1960 bis 1971 war Baumann Chefredakteur der Zeitschrift Soldat im Volk, das Organ des Verbandes deutscher Soldaten (VdS), einer restaurativen Interessenvereinigung ehemaliger Berufssoldaten. 1962 gab er mit dem Verleger Frid Muth, ebenfalls ehemaliger d’Ester-Schüler und „bewährter Propagandist des NS-Regimes“, das kurzlebige sicherheitspolitische Kompendium Wehrpolitischer Digest International heraus. ...

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Baumann_(Publizist)

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    1. Baumann bot seine Artikel außerdem bis in die 1990er-Jahre hinein wechselnden Presseorganen an, die überwiegend der Militärpolitik oder dem rechten Spektrum zuzuordnen waren. Arbeiten von ihm erschienen unter anderem in der halbstaatlichen Auslandsnachrichtenagentur Deutsche Korrespondenz sowie in den Zeitungen und Zeitschriften Rheinischer Merkur, Die Politische Meinung, Die Bundeswehr (Deutscher Bundeswehrverband), Wehrkunde (Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik), Wehrwissenschaftliche Rundschau, Politische Studien (Hanns-Seidel-Stiftung) und im Deutschland-Magazin, dem Organ der nationalkonservativen Deutschland-Stiftung. Bezahlte Analysen und Informationen liefert Baumann ferner ab 1958 an das Bundesverteidigungsministerium (Referat „Psychologische Kriegsführung“), das Bundespresseamt, die CSU, die Hanns-Seidel-Stiftung und die Konrad-Adenauer-Stiftung. Außerdem hielt er zahlreiche Vorträge, so für die Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise und das rechtsextreme Deutsche Kulturwerk Österreich.

      Ab Anfang der 1970er-Jahre schrieb Baumann für die Wehrpolitischen Informationen und deren Beilage Der rote Brief des Verlegers Lothar Lohrisch, der einem sogenannten Informations- und Dokumentationszentrum West vorstand und außerdem die Schriftenreihe Edition E herausgab. Verein und Verlag waren 1960 vom Bundesnachrichtendienst zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung gegründet worden. Nachdem der CSU-Politiker Franz Handlos, Mitglied im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages, die Wehrpolitischen Informationen übernommen hatte, wurde Baumann Leitender Redakteur von Der rote Brief. Der unregelmäßig erscheinende Informationsdienst galt als gut informiert und enthielt auch geheime Hintergrundinformationen. Baumann verwertete im Roten Brief von Anfang der 1980er Jahre bis mindestens Ende 1989 nämlich auch Geheimdienstinformationen, die er heimlich vom ehemaligen BND-Abteilungsleiter Kurt Weiß (1916–1994) erhielt. Zu den lediglich 60 Abonnenten gehörten deshalb Der Spiegel, verschiedene Rüstungsunternehmen und Botschaften, auch von Ostblockstaaten.

      Baumann betonte zwar immer wieder, er sei Journalist und kein Geheimdienstmann, so 1965: „Ich war noch nie in einem Nachrichtendienst tätig und werde es auch nie sein“. Das entsprach aber nicht der Wahrheit. Bereits zur NS-Zeit war Baumann 1938 Agent des SS-Sicherheitsdienstes geworden. In der Nachkriegszeit war er bis Ende November 1948 gelegentlicher Hinweisgeber der Organisation Gehlen. Von 1955 bis 1991 war er dann inoffizieller Mitarbeiter des Bayerischen Verfassungsschutzes. Und ab 1970 wurde Baumann beim BND als „Pressesonderverbindung“ (Deckname „Bally“) geführt.

      1956 hatte Baumann sich außerdem vermeintlich vom Geheimdienst des Büros des französischen Ministerpräsidenten anwerben lassen. Baumann wusste nicht, dass er in Wirklichkeit unter „falscher Flagge“ von der Hauptverwaltung Aufklärung des MfS rekrutiert worden war und dort als „IM Schwarz“ geführt wurde. Bis 1990 berichtete er dort über rechtsradikale Organisationen, über seine Kontakte zum Bayerischen Verfassungsschutz und gab die von Kurt Weiß aus dem BND beschafften Informationen und Unterlagen weiter. Ferner lieferte er Interna aus dem Verteidigungsministerium, dem Bundespresseamt, der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dem Verteidigungsausschuss und dem Auswärtigen Ausschuss. ...

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  10. Nochmal Taubert

    DER SPIEGEL
    PROPAGANDA: Bitte das Ohr auf
    03.10.1951

    Seit Bundeskanzler Adenauer vor einigen Wochen die Rundfunkintendanten aller westdeutschen Sender nach Bonn einlud, um sie im internen Gespräch für eine positivere Haltung gegenüber der Bundesregierung zu gewinnen, ist das solange ängstlich gemiedene Wort Regierungspropaganda im Bonner Bundeshaus nicht mehr tabu. ...

    ... fand sich Jakob Kaiser mehr und mehr dazu bereit, einen wesentlichen Teil seiner Anti-Ost-Aufklärungsarbeit an eine Nebenorganisation, den "Volksbund für Frieden und Freiheit", Zentrale Bonn, Alexanderstraße 20, abzutreten.

    Volksbundvorsitzender ist Goebbels'' ehemaliger Antikomintern-Spezialist Dr. Eberhard Taubert, seit 1930 professioneller Antikommunist. Er begründete im Dritten Reich den Antikominternblock der Achsen-Partner Berlin-Rom-Tokio. Jetzt schmiedet er mit an einer neuen Achse Bonn-Paris-Rom gegen Moskau, die bis in alle westeuropäischen Marshallplanländer verlängert werden soll. Deutscher Sektionschef Taubert: "Die Beneluxstaaten machen schon mit". ...

    Ueberall firmiert der Antikominformbund unter der dem kommunistischen Jargon angepaßten Bezeichnung "Frieden und Freiheit", in Frankreich "Paix et Liberté", in Italien "Pace e Libertà". Generalsekretär ist der temperamentvolle Südfranzose Jean Paul David, der sich die Mittel für einen großangelegten Propagandafeldzug von der französischen Industrie hole, weiß Tauberts neuer Geschäftsführer Fritz Cramer.

    Auch hätten die Amerikaner in Paris und Rom manches in den Antikominformofen gesteckt, um das Feuer erst anzublasen, mit dem der gefährliche kommunistische Wildwuchs gerade in Frankreich und Italien propagandistisch ausgeräuchert werden soll. ...

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29192173.html

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  11. Ohne Gewähr - nach dieser Quelle hätte ein "US Geheimdienst" Tauberts antikommunistische Propaganda in den 1930-er Jahren finanziert.

    "The Propagandaministerium (Reichsministerium f�r Volksaufklärung und Propaganda) (or State Minister for Public enlightenment and propaganda - classic doublespeak) was the ministry for propaganda in Nazi Germany.

    It was established after E. Stern-Rubarth called for a Reichspropagandastelle, an office for the Reich's propaganda, in 1921.

    In a related move, Eberhard Taubert founded the Antikomintern, an umbrella organisation of all German anticommunist groups. From 1939 he led the Antisemitische Aktion ("Anti-Semitic Action's") and worked on the script for the movie Der Ewige Jude.

    During the 1930s, US secret services co-financed propaganda productions under Taubert that compared Communists with rats and insects that had to be exterminated."

    https://www.academickids.com/encyclopedia/index.php/Propagandaministerium

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    1. Bemerkenswert erscheinen vor allem jene Ausführungen, die sich mit den Methoden
      der Bundeszentrale [für politische Bildung] befassen. Gudrun Hentges weist in ihrer Studie nach, dass selbst Referatsleiter gezielt Kontakte zu – teilweise äußerst fragwürdigen – Publizisten
      knüpften, deren Artikel und Kommentare die Bundeszentrale in Zeitungen und Zeitschriften
      lancierte. In detektivischer Kleinarbeit fördert die Verfasserin zutage, dass es sich bei den freien Mitarbeitern teilweise um Personen handelte, deren Berufsbiographien in das Dritte Reich zurückreichen. Exemplarisch dafür stehen die Zusammenarbeit
      mit Jürgen Hahn-Butry, Angehöriger einer Propagandakompanie und Kriegsberichterstatter
      des Überfalls auf den Balkan, oder die Kooperation mit Eberhard Taubert, Leiter des Referates » Anti-Komintern « in Göbbels’ Reichspropagandaministerium und Drehbuchautor des antisemitischen Films » Der ewige Jude «.
      Die politische Bildung im Zeichen des Kalten Krieges und damit einhergehend die Gründung des Ostkollegs ist Gegenstand des vierten Kapitels. Im Frühjahr 1955 vollzog sich insofern ein Paradigmenwechsel, als Staatsminister Ritter von Lex die Bundeszentrale
      offiziell damit beauftragte, ab sofort die » Infiltration kommunistischer Publikationen
      « in ihrer Arbeit aufzugreifen. Somit gewann ab Mitte der 1950er-Jahre die » psychologische
      Abwehr des Kommunismus « zunehmend an Bedeutung. 1957 wurde schließlich das Ostkolleg gegründet, in dessen Aufbauphase Prof. Dr. Gerhard von Mende eine zentrale Rolle spielte. Von Mende war insofern umstritten, als er in seiner Funktion als
      Leiter der » Führungsgruppe III Fremde Völker « eine zentrale Funktion im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete hatte. Als Autor des Buches » Die Völker der Sowjetunion «, das antisemitische Passagen enthält, hatte er schon während der Nazi-Zeit als Experte in » Judenfragen « gegolten und an einem Folgetreffen der Wannseekonferenz teilgenommen, wo die » Endlösung « der Judenfrage beschlossen worden war.

      http://www.beck-shop.de/fachbuch/vorwort/9783531186702_Intro_001.pdf

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  12. Bemerkenswert erscheinen vor allem jene Ausführungen, die sich mit den Methoden der Bundeszentrale [für politische Bildung] befassen. Gudrun Hentges weist in ihrer Studie nach, dass selbst Referatsleiter gezielt Kontakte zu – teilweise äußerst fragwürdigen – Publizisten knüpften, deren Artikel und Kommentare die Bundeszentrale in Zeitungen und Zeitschriften lancierte. In detektivischer Kleinarbeit fördert die Verfasserin zutage, dass es sich bei den freien Mitarbeitern teilweise um Personen handelte, deren Berufsbiographien in das Dritte Reich zurückreichen. Exemplarisch dafür stehen die Zusammenarbeit
    mit Jürgen Hahn-Butry, Angehöriger einer Propagandakompanie und Kriegsberichterstatter
    des Überfalls auf den Balkan, oder die Kooperation mit Eberhard Taubert, Leiter des Referates » Anti-Komintern « in Göbbels’ Reichspropagandaministerium und Drehbuchautor des antisemitischen Films » Der ewige Jude «.
    Die politische Bildung im Zeichen des Kalten Krieges und damit einhergehend die Gründung des Ostkollegs ist Gegenstand des vierten Kapitels. Im Frühjahr 1955 vollzog sich insofern ein Paradigmenwechsel, als Staatsminister Ritter von Lex die Bundeszentrale offiziell damit beauftragte, ab sofort die » Infiltration kommunistischer Publikationen « in ihrer Arbeit aufzugreifen. Somit gewann ab Mitte der 1950er-Jahre die » psychologische Abwehr des Kommunismus « zunehmend an Bedeutung. 1957 wurde schließlich das Ostkolleg gegründet, in dessen Aufbauphase Prof. Dr. Gerhard von Mende eine zentrale Rolle spielte. Von Mende war insofern umstritten, als er in seiner Funktion als Leiter der » Führungsgruppe III Fremde Völker « eine zentrale Funktion im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete hatte. Als Autor des Buches » Die Völker der Sowjetunion «, das antisemitische Passagen enthält, hatte er schon während der Nazi-Zeit als Experte in » Judenfragen « gegolten und an einem Folgetreffen der Wannseekonferenz teilgenommen, wo die » Endlösung « der Judenfrage beschlossen worden war.

    http://www.beck-shop.de/fachbuch/vorwort/9783531186702_Intro_001.pdf

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  13. Mein Name sei Altmann - Klaus Barbie

    Kriegsverbrecher Klaus Barbie ("Schlächter von Lyon") in Bolivien; seine Zusammenarbeit mit CIC, CIA, BND

    Seine Hilfe bei der Gefangennahme von Che Guevara

    Lokaler Vertreter für MEREX - Verkauf von ausrangierten Bundeswehr-Waffen in Krisengebiete

    https://www.youtube.com/watch?v=rUX4NNVJxOY

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    1. Hammerschmidt, Peter: Deckname Adler. Klaus Barbie und die westlichen Geheimdienste, Frankfurt a.M.: S. Fischer 2014 [Annette Weinke, 30.1.2015]
      http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-22975

      Winkler, Heinrich August: Geschichte des Westens. Vom Kalten Krieg zum Mauerfall, München: C.H. Beck 2014 [Christoph Kleßmann, 24.3.2015]
      http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-22826

      Winkler, Heinrich August: Geschichte des Westens. Die Zeit der Gegenwart, München: C.H. Beck 2015 [Konrad H. Jarausch, 24.3.2015]
      http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-23933

      https://zeithistorische-forschungen.de/links/id%3D5174

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  14. 26.09.2011 – Telepolis - Bundesregierung antwortet nicht auf Fragen zu Nazi und BND-Mann Rauff
    Neue Aktenfunde belegen Tätigkeit des Entwicklers der "Vergasungswagen" für den Bundesnachrichtendienst. Kleine Anfrage im Bundestag geht auf den Fall ein

    Von Harald Neuber - Gut 65 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs kommen immer neue Details über die Karrieren ehemaliger Nazi-Kriegsverbrecher ans Tageslicht. Nach Berichten im Spiegel und in der Bild, die sich beide auf freigegebene Geheimdienstakten berufen, arbeitete der ehemalige SS-Kommandeur und Gruppenführer im Reichssicherheitshauptamt zwischen 1958 und 1962 von Chile aus für den Bundesnachrichtendienst (BND).
    Angeworden wurde er demnach Ende Oktober 1958 von einem ehemaligen Nazi-Bekannten, Wilhelm Beissner. In seiner neuen südamerikanischen Heimat habe Rauff während seiner Tätigkeit für den BND weitere Ex-Nazis angeworben und so ein eigenes Informantennetzwerk aufgebaut. Ziel der Einsätze war unter anderen die kubanische Revolutionsregierung nach dem Sturz der US-nahen Batista-Diktatur Anfang 1959.
    Rauff war maßgeblich an dem Massenmord an den europäischen Juden beteiligt. Als SS-Standartenführer entwickelte er 1941 die so genannten Vergasungswagen: LKWs mit geschlossenen Kabinen, in die Abgase eingeleitet wurden, um die Insassen zu ersticken.

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  15. Gräueltaten in der Propaganda

    Neuer roter Massenmord in Madrid - Massenerschießungen von Priestern und Normannen in Gijon

    Aus
    Deggendorfer Donaubote,
    Nr. 244 vom 19. Oktober 1936

    Angeboten von Galerie für gegenständliche Kunst (Kirchheim unter Teck) über Abebooks

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    1. Weitere Stichworte aus der gleichen Ausgabe:

      spanischer Bürgerkrieg, Reichsleiter Alfred Rosenberg, der österreichische Bischof Alois Hudal im Kampf gegen den Weltbolschewismus

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